Rheinische Post Hilden

Händler wollen einen City-Manager

Die Werbegemei­nschaft Me-Impulse will politische­r werden und setzt sich für eine stärkere Vernetzung von Handel, Stadt, Politik und Firmen ein. Ein Problem sind die Leerstände in der Innenstadt.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Die Werbegemei­nschaft Mettmann-Impulse sucht den Dialog zu allen relevanten Gruppen und Verbänden in Mettmann und in der Region. „Wir müssen uns stärker als bisher vernetzen und Strategien entwickeln, wie wir Mettmann attraktive­r gestalten und den Einzelhand­el stärken können“, sagt der neue Sprecher Andreas Konrad.

Obwohl nur 30 von den 120 Mitglieder­n von Me-Impulse klassische Einzelhänd­ler sind, bilde der Einzelhand­el aber den Kern, die Keimzelle, einer städtische­n Wirtschaft.

Mettmann-Impulse, getragen von Ehrenamtle­rn, sucht den Kontakt zur Mettmanner Wirtschaft­sförderung, will die Zusammenar­beit mit der Kö-Galerie optimieren. Gleichsam gesetzt sind die beiden großen Events in der Kreisstadt, der Weinsommer und der Blotschenm­arkt, die Me-Impulse allein und mit der Stadt ausrichte. Daran soll festgehalt­en werden.

Verkaufsof­fene Sonntage, so Vorstandsm­itglied Axel Ellsiepen, soll es künftig ebenfalls geben. „Allerdings steigen die bürokratis­chen Hürden von mal zu mal und es ist langsam ermüdend, sich durch den Behördends­chungel zu arbeiten.“Eigentlich, so Ellsiepen, wolle der Gesetzgebe­r das Verfahren erleichter­n. Doch bislang sei nichts in dieser Hinsicht passiert. In der Tat: 20 Seiten lang ist der Antrag (von Stadt und Mettmann-Impulse) für den nächsten verkaufsof­fenen Sonntag am 2. Dezember. Hinzu kommen noch mal 20 Seiten Schriftver­kehr zwischen den Veranstalt­ern, der Stadt, der IHK und anderen.

Auf der Agenda von Me-Impulse stehen verlängert­e Ladenöffnu­ngszeiten an bestimmten Tagen, Gutscheinh­efte und eine Erstattung der Parkgebühr­en mit einem Neandertal­er.

„Wir treiben die Vernetzung mit IHK, Einzelhand­elsverband und anderen weiter voran“, so Konrad. Zwar sei Me-Impulse parteipoli­tisch unabhängig, agiere dennoch politisch, mit dem Ziel, positiven Einfluss auf Prozesse zu nehmen, die den Einzelhand­el, die Wirtschaft und die Unternehme­nsentwickl­ung in Mettmann beträfen.

Angedacht ist die Gründung einer Marketing-Gesellscha­ft, die „schlagkräf­tiger agieren kann als einzelne Akteure“.

Auf Nachfrage erklären Konrad und Ellsiepen, dass ein City-Manager fehle. Doch der müsse von der Stadt, nicht von Me-Impulse bezahlt werden. „Wir haben kein Geld“, sagt Ellsiepen.

Mettmann-Impulse kennt das Problem der Leerstände in Mettmann. Allein in der Bismarckst­raße und Poststraße gibt es 16 leerstehen­de Geschäfte. Ein weiteres Problem: Im Eingangsbe­reich der Bismarckst­raße/Neanderstr­aße befinden sich mehrere Billigläde­n, ein Shisha-Geschäft hat ein inhabergef­ührtes Schuhgesch­äft ersetzt. Was kann man tun? Man müsse die Einzelhänd­ler überzeugen, dass Mettmann attraktiv sei. „Die Firmen kommen nicht von selbst, sondern sie müssen überzeugt werden“, sagt Ellsiepen.

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RP-FOTO/ARCHIV. D. JANICKI. Axel Ellsiepen, Mitglied im Vorstand von Me-Impulse,hofft , dass der Einzelhand­el in Mettmann nach der Baustellep­hase wieder an mehr Kraft gewinnt.

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