Händler wollen einen City-Manager
Die Werbegemeinschaft Me-Impulse will politischer werden und setzt sich für eine stärkere Vernetzung von Handel, Stadt, Politik und Firmen ein. Ein Problem sind die Leerstände in der Innenstadt.
METTMANN Die Werbegemeinschaft Mettmann-Impulse sucht den Dialog zu allen relevanten Gruppen und Verbänden in Mettmann und in der Region. „Wir müssen uns stärker als bisher vernetzen und Strategien entwickeln, wie wir Mettmann attraktiver gestalten und den Einzelhandel stärken können“, sagt der neue Sprecher Andreas Konrad.
Obwohl nur 30 von den 120 Mitgliedern von Me-Impulse klassische Einzelhändler sind, bilde der Einzelhandel aber den Kern, die Keimzelle, einer städtischen Wirtschaft.
Mettmann-Impulse, getragen von Ehrenamtlern, sucht den Kontakt zur Mettmanner Wirtschaftsförderung, will die Zusammenarbeit mit der Kö-Galerie optimieren. Gleichsam gesetzt sind die beiden großen Events in der Kreisstadt, der Weinsommer und der Blotschenmarkt, die Me-Impulse allein und mit der Stadt ausrichte. Daran soll festgehalten werden.
Verkaufsoffene Sonntage, so Vorstandsmitglied Axel Ellsiepen, soll es künftig ebenfalls geben. „Allerdings steigen die bürokratischen Hürden von mal zu mal und es ist langsam ermüdend, sich durch den Behördendschungel zu arbeiten.“Eigentlich, so Ellsiepen, wolle der Gesetzgeber das Verfahren erleichtern. Doch bislang sei nichts in dieser Hinsicht passiert. In der Tat: 20 Seiten lang ist der Antrag (von Stadt und Mettmann-Impulse) für den nächsten verkaufsoffenen Sonntag am 2. Dezember. Hinzu kommen noch mal 20 Seiten Schriftverkehr zwischen den Veranstaltern, der Stadt, der IHK und anderen.
Auf der Agenda von Me-Impulse stehen verlängerte Ladenöffnungszeiten an bestimmten Tagen, Gutscheinhefte und eine Erstattung der Parkgebühren mit einem Neandertaler.
„Wir treiben die Vernetzung mit IHK, Einzelhandelsverband und anderen weiter voran“, so Konrad. Zwar sei Me-Impulse parteipolitisch unabhängig, agiere dennoch politisch, mit dem Ziel, positiven Einfluss auf Prozesse zu nehmen, die den Einzelhandel, die Wirtschaft und die Unternehmensentwicklung in Mettmann beträfen.
Angedacht ist die Gründung einer Marketing-Gesellschaft, die „schlagkräftiger agieren kann als einzelne Akteure“.
Auf Nachfrage erklären Konrad und Ellsiepen, dass ein City-Manager fehle. Doch der müsse von der Stadt, nicht von Me-Impulse bezahlt werden. „Wir haben kein Geld“, sagt Ellsiepen.
Mettmann-Impulse kennt das Problem der Leerstände in Mettmann. Allein in der Bismarckstraße und Poststraße gibt es 16 leerstehende Geschäfte. Ein weiteres Problem: Im Eingangsbereich der Bismarckstraße/Neanderstraße befinden sich mehrere Billigläden, ein Shisha-Geschäft hat ein inhabergeführtes Schuhgeschäft ersetzt. Was kann man tun? Man müsse die Einzelhändler überzeugen, dass Mettmann attraktiv sei. „Die Firmen kommen nicht von selbst, sondern sie müssen überzeugt werden“, sagt Ellsiepen.