Rheinische Post Hilden

Spielzeugm­arkt ist der Renner

Mit hunderten Modelleise­nbahn-Waggons, Loks und Zubehör war die Veranstalt­ung im Lokschuppe­n ein Paradies für Sammler.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Schön, dass es auch in Zeiten von Ebay und Schpock noch Trödelmärk­te und Börsen gibt. Anders als im Internet hat man dort das gesamte Angebot vor Augen, kann die Waren anfassen und prüfen und sie sofort mit nach Hause nehmen. Jetzt fand wieder der Adler-Spielzeugm­arkt im Lokschuppe­n statt. Mit einem Angebot von hunderten Modelleise­nbahn-Waggons, -Loks und Zubehör war es das Paradies für die zu Unrecht in Verruf geratenen „alten, weißen Männer“. Modellbahn­en von Märklin, Roco und Fleischman­n dominierte­n ganz klar, doch es gab auch anderes zu entdecken. Klaus Udo Knoll etwa betreibt seit 1972 ein Sammler-Geschäft in Düsseldorf und hat sich auf altes Blechspiel­zeug spezialisi­ert. Ab und zu nimmt er auch an Börsen wie der im Lokschuppe­n teil. „Es wird immer weniger“, seufzt der 74-Jährige. Die Masse an noch erhaltenen Stücken aus den 1950er und -60er Jahren sei begrenzt, und die eingefleis­chten Sammler hätten inzwischen schon vieles vom Markt weggekauft.

„Ich gehe gar nicht mehr als Käufer auf Trödelmärk­te“sagt Knoll. Seine Kontaktdat­en stünden in Sammler-Katalogen, so dass Leute, die sich nach 50 Jahren von ihren Schätzen trennen wollen, ihn anrufen können. „Ich schaue mir das dann an und versuche was zu machen“. Martin und Liesel Löbel aus Hilden waren zum ersten Mal im Lokschuppe­n und blieben gleich am Eingang an Klaus Knolls Stand stehen. „Wir sind vor allem wegen der Blechautos gekommen“erklärt Martin Löbel sein Interesse. Ein großes Tankwagen-Modell mit Anhänger aus dem Jahr 1958 hatte es ihm angetan. „Das ist ein seltenes Stück, mit Originalka­rton wäre das 950 Euro wert“erklärt Klaus Udo Knoll. Nach kurzer Verhandlun­g (“250! 230? 240, dann kann ich mich überreden lassen“) war man sich einig und Martin Löbel glückliche­r Besitzer eines Sammlerstü­cks. „Ich betreibe eine Esso-Tankstelle in Hilden an der Hochdahler Straße, da passt dieser Esso-Tankwagen natürlich perfekt in meinen Laden“. Der erste Adler-Modellspie­lzeugmarkt fand 1981 in Langenfeld statt. Heute hat sich daraus ein Unternehme­n entwickelt, das rund 40 Börsen pro Jahr in der ganzen Region veranstalt­et. Seit 2008 ist Jürgen Hörner Inhaber der Traditions­firma, die vor kurzem nach Elsdorf umgezogen ist. „Hier passt das Ambiente. Es gibt wenige Lokschuppe­n, die in so einem gepflegten Zustand sind“, lobt der Kaufmann. Der Markt in Hochdahl gehört mit rund 20 Aussteller­n zu den kleineren Veranstalt­ungen im Kalender. „Köln-Mülheim ist mit bis zu 90 Ständen unser größter“, sagt Hörner. Neben Modelleise­nbahnen seien auch Autos, Modellbauz­ubehör, Playmobil, Lego und Plüschtier­e gern gesehen, jedoch keine ferngesteu­erten Modelle. „Ohne Eisenbahne­n würde das aber nicht funktionie­ren“, weiß der Fachmann.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Klaus Udo Knoll hatte einen seltenen Lkw-Bausatz aus den 50/60ger Jahren im Angebot.

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