Mit dem Unternehmer die gesamte Struktur analysieren
Auch bei eigentlich stabilen mittelständischen Unternehmen kann es gewissen Restrukturierungsbedarf geben – gerade dann, wenn der Betrieb für eine Übertragung im Rahmen der Altersnachfolge fit und hübsch gemacht werden soll.
Laut Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn steht zwischen 2018 und 2022 in etwa 150.000 Familienunternehmen die Regelung der Nachfolge an. Das stellt die Eigentümer vor komplexe Aufgaben. Sie müssen sich darüber Gedanken machen, an wen sie ihr Unternehmen übertragen möchten, in welchem Zeitraum sie veräußern möchten, welche finanziellen Ansprüche sie haben und, und, und.
Dies lenkt indes oft von einem weiteren, ganz wesentlichen Aspekt ab: Ist das Unternehmen eigentlich leistungsund finanzwirtschaftlich so aufgestellt, dass es ohne Schwierigkeiten und finanzielle Einbußen verkauft werden kann?
„Wir sehen in der Praxis immer wieder, dass es auch bei eigentlich stabilen mittelständischen Unternehmen gewissen Restrukturierungsbedarf gibt. Dieser hat sich oftmals noch gar nicht negativ auf die Ergebnisse ausgewirkt, aber in Zukunft können dadurch Probleme auftauchen. Das können rückläufige Märkte sein, allgemeine Kostensteigerungen oder auch ein spürbarer Investitionsbedarf, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies gilt es, weit vor einer Transaktion im Rahmen der Unternehmensnachfolge herauszufinden, um den Erfolg nicht zu gefährden“, sagt Corinne Rennert-Bergenthal, Geschäftsführerin von ADK Consulting, einer auf Insolvenzdienstleistungen, Sanierung und Restrukturierung spezialisierten Einheit aus Düsseldorf. ADK Consulting ist eng mit der multidisziplinären Kanzlei Abels Decker Kuhfuß & Partner (ADKL) vernetzt.
Gemeinsam mit Geschäftsführerin Ute Logen und dem hochspezialisierten Team berät Corinne Rennert-Bergenthal vor allem mittelständische Unternehmer dabei, ihre Gesellschaften für eine anstehende Übertragung im Rahmen der Nachfolgegestaltung fit zu machen. „Wir analysieren mit dem Unternehmer die gesamte Struktur, schauen uns die Aktiv- und Passivseite, den Wettbewerb und die Marktaussichten an und ermitteln auf diese Weise, an welchen Punkten wir eingreifen müssen. Das kann eine Anpassung der Strategie sein, aber auch eine harte leistungswirtschaftliche Sanierung, indem wir beispielsweise einen ineffizienten Unternehmensteil abstoßen, Produktionsprozesse verschlanken oder auch verträgliche Regelungen finden, einen möglichen Überhang an Mitarbeitern zu reduzieren“, sagt Ute Logen.
Diese Vorgehensweise könne Verkaufsverhandlungen erheblich erleichtern und bessere Ergebnisse erzielen, betont Corinne Rennert-Bergenthal. Die Sanierungsexperten setzen dabei ihre Erfahrung aus zahlreichen Insolvenzverfahren und insolvenznahen Situationen ein. Auch wenn kein Insolvenzrisiko bestehe: „Die Bordmittel eines frühzeitigen Restrukturierungsverfahrens sind letztlich die gleichen – nur dass wir keinen Liquiditätsdruck haben und dementsprechend noch zukunftsgerichteter arbeiten können.“
Dazu komme der wichtige Bereich des Risikomanagements, sagt Corinne RennertBergenthal. „Käufer überprüfen natürlich sehr stark die Details, da sie keine Risiken bei einem Erwerb eingehen wollen, und unterziehen das Unternehmen einer Due Diligence. Von deren Ausgang machen sie dann die Transaktion an sich oder zumindest den Kaufpreis abhängig, wenn sie auf größere Baustellen stoßen. Daher ist es entscheidend, offene Flanken zu schließen.“
Daher bezieht sich die Beratung durch ADK Consulting auch darauf, wesentliche potenzielle Deal Breaker zu ermitteln: zum Beispiel bei steuerlichen Themen oder auch Vertragsbeziehungen mit Lieferanten. Das bedeutet: Wer frühzeitig alle möglichen Risikofaktoren im Auge behält und potenzielle Krisenszenarien durchspielt, kann später nicht
„Käufer überprüfen natürlich sehr stark die Details, da sie keine Risiken eingehen wollen“
„Bei bestimmten Fragestellungen können wir auf die Spezialisten der Kanzlei zugreifen“
auf dem falschen Fuß erwischt werden. „Kein potenzieller Käufer wird sich dem Vorwurf aussetzen, gegen die Pflichten des ordentlichen Kaufmanns verstoßen zu haben, wenn größere Probleme bei der Due Diligence auftreten“, warnt Corinne Rennert-Bergenthal.
Ute Logen weist auf das stabile Netzwerk mit ADKL hin. „Bei bestimmten Fragestellungen können wir auf die Spezialisten der Kanzlei zugreifen, vor allem bei rechtlichen Themen aufgrund des MSI-Netzwerks auch mit internationalem Bezug. Denn wir stoßen bei den Analysen beispielsweise auch auf kartell- und wettbewerbsrechtliche Sondersituationen oder auch auf ungeklärte Prozessrisiken, vielleicht sogar mit Auslandsbezug. Das muss professionell gelöst werden, um den Erfolg eines Unternehmensverkaufs zu forcieren.“