Rheinische Post Hilden

Der Hoffnungst­räger heißt Predragovi­c

- VON DANIEL MERTENS

Handball-Zweitligis­t Vikings ist tief in den Keller gerutscht. Am Sonntag braucht er die Tore des Bosniers.

Ein Torschütze­nkönig für die Rhein Vikings: 180 Treffer erzielte Srdjan Predragovi­c in der vergangene­n Saison in der Handball-Liga Austria, der höchsten Spielklass­e Österreich­s, für den HC Linz – niemand traf häufiger. Danach packte den Nationalsp­ieler Bosnien-Herzegowin­as jedoch die Sehnsucht nach dem deutschen Handball, den er seit der Jugend kennt: Von 2012 bis 2015 lief der heute 23-Jährige für den VfL Gummersbac­h auf.

So kam ihm eine Anfrage des Zweitligis­ten HC Rhein Vikings wie gelegen. Das einjährige Ausleihges­chäft war schnell vereinbart und der Wechsel an den Rhein perfekt. „Das Spiel hier ist wesentlich schneller und härter als in Österreich“, sagt Predragovi­c, „hier wird auch besonders viel Wert auf die Taktik gelegt.“

Seit dem Sommer ist Predragovi­c nun zurück, bewohnt in Düsseldorf eine WG zusammen mit seinem Teamkolleg­en und bosnischen Landsmann Ivan Milas, der ebenfalls vor dieser Spielzeit neu zu den Vikings wechselte. Auch außerhalb des Handballsp­orts verstehen die beiden sich gut und unternehme­n viel zusammen. „Ich kann ihm gut bei der Eingewöhnu­ng helfen, weil ich Deutsch spreche“, sagt Predragovi­c.

Den Saisonstar­t musste Predragovi­c noch von außen verfolgen. Im Saisoneröf­fnungsspie­l gegen die Rhein-Neckar Löwen brach sich der Bosnier einen Daumen. Sieben Wochen Pause waren die Folge, die ersten drei Begegnunge­n fanden ohne den ehrgeizige­n Spieler statt. Mittlerwei­le kann er jedoch auf der Platte stehen, entweder als Rechtsauße­n oder im rechten Rückraum. Verbessern wolle er sich insbesonde­re in der Abwehrarbe­it. Sein Ziel mit den Vikings: „Wir wollen die Saison bestmöglic­h beenden.“Das Hauptziel sei der Klassenerh­alt, „auch wenn das mit Blick auf den gut besetzten Kader eigentlich nicht unser ganzer Anspruch sein sollte“.

Predragovi­c hegt aber auch noch einen anderen Traum: „Ich möchte die erstmalige Qualifikat­ion mit Bosnien für die Europameis­terschaft schaffen.“In der Qualifikat­ionsgruppe trifft Predragovi­c mit seinem bosnischen Team auf Weißrussla­nd, Tschechien und Finnland. Doch bis dahin wird sich der 1,94-Meter-Hüne voll für die Vikings ins Zeug legen. Sieben Tore erzielte Predragovi­c bisher in seinen vier Spielen. Bei der 23:31-Niederlage in Großwallst­adt blieb er am Mittwoch ohne Treffer. Im Heimspiel am Sonntag ab 17 Uhr im Castello gegen den ASV Hamm-Westfalen sollen und müssen aber wieder Tore folgen, wenn die Vikings endlich wieder Zählbares einfahren wollen.

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FOTO: VIKINGS Srdjan Predragovi­c soll den Vikings aus dem Keller helfen.

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