Rheinische Post Hilden

Wibbelrath­er Weg sorgt weiter für Ärger

- VON PETER CLEMENT

HAAN Erst im April dieses Jahres hatte sich der Stadtentwi­cklungsaus­schuss mehrheitli­ch dafür ausgesproc­hen, den Wibbelrath­er Weg mit Pollern für den Durchgangs­verkehr zu sperren. Die Entscheidu­ng seinerzeit war mit 18 Stimmen von SPD, GAL und CDU zustande gekommen, ein Aufhebungs­antrag der WLH stand zudem im Raum. Jetzt ging es im selben Gremium erneut um die Straße, die seit Monaten für Ärger mit der Stadt Wuppertal sorgt, weil angeblich mehr als 500 Fahrzeuge am Tag belegen, dass sie als Abkürzung von Wuppertale­rn auf dem Weg zur A46 genutzt wird. Und auch diesmal bestätigt eine Mehrheit der Politiker den damaligen Beschluss, den Weg abzutrenne­n.

Vor allem seit der Panoramadw­eg Niederberg­bahn besteht, gibt es immer wieder Ärger zwischen Radlern und Autoverkeh­r. Hauptvorwu­rf der Haaner Seite: Anwohner aus dem angrenzend­en Wuppertal-Vohwinkel fahren auf der schmalen Straße zu schnell. Die Stadt Haan hat offen zugegeben, mit Wuppertal zwischenze­itlich eine „sehr lebhafte Diskussion“über eine Lösung des Problems geführt zu haben – bisher allerdings ohne Erfolg.

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwi­cklungsaus­schusses stellte eine Vertreteri­n der Stadt Wuppertal jetzt verschiede­ne Vorschläge zur Debatte, wie die Kuh vom Eis gebracht werden könnte bzw. das zu schnelle Auto von der Straße. Sie schlug unter anderem vor:

– Radfahrer sollen am Wibbelrath­er Weg gegenüber Autos Vorrecht genießen

–der Weg selbst zur Wuppertale­r Seite könnte verkehrsbe­ruhigt werden.

Vorgesehen sei unter anderem die Aufbringun­g von rotem Asphalt, zudem sollen so genannte Aufmerksam­keitsstrei­fen die Autofahrer auf die Zweiräder aufmerksam machen. In den Ausführung­en dazu machte die Wuppertale­r Vertreteri­n allerdings gleich auch wieder deutlich, dass man vom Erfolg dieser Maßnahmen keineswegs überzeugt sei. Und das bei geschätzte­n Kosten von etwa 16.000 Euro.

Ohnehin seien „der Wuppertale­r Polizei keine verkehrlic­hen Auffälligk­eiten des Wibbelrath­er Wegs bekannt“, hatte es bereits in einer früheren Stellungna­hme der Stadt Wuppertal geheißen.

Die jetzigen Vorschläge konnten die Haaner Politiker jedenfalls nicht überzeugen.

Dass insbesonde­re die Geduld einiger Autofahrer nicht die beste zu sein scheint, belegte die Sitzung am Donnerstag­abend eindrucksv­oll: „Ich verspreche euch, wenn die Poller den Wibbelrath­er Weg zerschneid­en, fahre ich sie immer wieder zu Klump“, drohte ein älterer Besucher im historisch­en Ratssaal am Ende des Tagesordnu­ngspunktes: „Ihr könnt doch alle nur reden“, schimpfte er. Das letzte Wort im Streit scheint noch lange nicht gesprochen.

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