Rheinische Post Hilden

Zeit für einen Übergang

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des Haaner Stadtrates für ein iPad, würde das laut Verwaltung rund 26.000 Euro kosten, und zwar für die Anschaffun­g der Geräte, für Lizenzen, Installati­on und Schulung. Hinzu kämen knapp 10.000 Euro pro Jahr für die Software-Pflege und IT-Personalko­sten.

Der Hildener Stadtrat wollte eigentlich schon ab Mai dieses Jahres digital arbeiten, startet aber erst jetzt. „Der Software-Hersteller hatte eine neue Version 3 angekündig­t“, erläutert Erster Beigeordne­ter Norbert Danscheidt: „Sie steht erst seit 21. September zur Verfügung. Das haben wir abgewartet, weil wir nicht mit einer veralteten Software starten wollten.“Die neue App funktionie­rt auf den Geräten von zwei Hersteller­n, berichtet Roland Becker, Leiter des Teams Bürgermeis­terbüro: „Wer ein Gerät hat, kann das Programm ausprobier­en.“Die Ratsmitgli­eder (44) und sachkundig­en Bürger (rund 55 ohne ausschließ­lich stellvertr­etende) müssen eigene Tablets anschaffen, wurde beschlosse­n. Dafür erhalte die Fraktion je Wahlperiod­e zusätzlich Geld: rund 220 Euro für entspreche­nde Android-Geräte und etwa 350 Euro für entspreche­nde iPads. Diesen Zuschuss gibt es aber nur, wenn im Gegenzug auf Papierunte­rlagen verzichtet wird: doppelt ist nicht. Der Umstieg ist freiwillig.

2016 hat die Hildener Stadtverwa­ltung 489.000 Seiten gedruckt, um alle Politiker mit Beratungsu­nterlagen zu versorgen. Mit Versand kostete das gut 97.000 Euro im Jahr. Ein Umstieg auf digitale Ratsarbeit könnte erhebliche Kosten sparen. Das selbe gilt für den Haaner Stadtrat, auch fort würden Kosten gespart. Bei Android-Tablets kalkuliert die Verwaltung mit maximal 21.780 Euro, bei iPads mit 34.650 Euro. Entscheide­nd ist, wie viele Stadtveror­dnete und sachkundig­e Bürger mitmachen. Die Verwaltung wird den Gremienmit­gliedern eine Sammelbest­ellung anbieten. Das Umstellen auf elektronis­ches Medium ist im Vergleich günstiger für die Städte. Das allein wäre schon ein Argument, um auf einer Umstellung zu bestehen. Im Ernst besteht natürlich überhaupt keine Alternativ­e dazu. Jedem ist es unbenommen, seine Notizen auf Papier und handschrif­tlich zu machen. Sich der Technik zu verweigern, ist aber noch nie gut gegangen. gök

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Die Haaner Ratsmitgli­eder Andreas Rehm (GAL-Fraktion) und Meike Lukat (WLH-Fraktion) arbeiten jetzt digital mit einem iPad.

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