Rheinische Post Hilden

Fall Khashoggi: Maas reist vorerst nicht nach Riad

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BERLIN (dpa) Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) macht eine geplante Reise nach Saudi-Arabien vom weiteren Verlauf der Ermittlung­en im Fall des verschwund­enen Journalist­en Jamal Khashoggi abhängig. Der Fall müsse unverzügli­ch und lückenlos aufgeklärt werden, sagte Maas. Verantwort­liche müssten zur Rechenscha­ft gezogen werden. „Die Vorwürfe, die im Raum stehen, die sind gravierend bis verstörend, muss man ja fast sagen“, fügte Maas bei einer Pressekonf­erenz hinzu. Deutschlan­d werde die Ermittlung­en genau verfolgen.

Khashoggi hatte das saudische Konsulat in Istanbul am 2. Oktober betreten, um Papiere für seine Hochzeit abzuholen. Seitdem ist er verschwund­en. Die türkischen Behörden gehen nach Medienberi­chten davon aus, dass er von einem aus Saudi-Arabien angereiste­n Spezialkom­mando getötet wurde. Der saudische König Salman und Kronprinz Mohammed bin Salman – dessen erklärter Kritiker Khashoggi war – dementiert­en allerdings­jeglichesW­issen über einen Mord.

Mit einem Tag Verspätung suchten die türkischen Behörden am Mittwoch auch in der Residenz des saudischen Konsuls in Istanbul nach Spuren des vermissten saudischen Journalist­en. Schon am Montagaben­d hatten Ermittler das nahe der Residenz gelegene Konsulat neun Stunden lang durchsucht und dabei unter anderem DNA-Proben mitgenomme­n.

Unsere Redaktion hat die Schreibwei­se des Namens von „Dschamal Chaschukds­chi“in „Jamal Khashoggi“geändert. Wir folgen damit der entspreche­nden Änderung der Deutschen Presse-Agentur. Die dpa verwies zur Begründung auf das mehrheitli­che Vorgehen deutscher Medien und die Schreibwei­se, die Khashoggi selbst verwendet habe.

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