Hier werden Schadstoffe sicher entsorgt
Viele nutzen das Angebot zur Entsorgung von Farbresten und Elektro-Schrott. Ein Bürger wollte sogar mal Sprengstoff abgeben.
WÜLFRATH Eine kleine Schlange hat sich schon gebildet vor dem Schadstoff-Mobil, das jetzt in Wülfrath unterwegs war. Die Leute sind mit Eimern, mit gefüllten Taschen und Beuteln gekommen, um die angefallenen Schadstoffe hier fachgerecht zu entsorgen. „Farbreste“, sagt Gabi Strack und hebt demonstrativ einen Eimer Wandfarbe in die Höhe. „Wenn wir Schadstoffe haben, nutzen wir das Schadstoff-Mobil“, erklärt sie und fügt hinzu: „Wir nutzen auch den Bauhof, wenn wir Grünschnitt haben.“
Einmal im Monat kommt das Schadstoff-Mobil der Firma IDR im Auftrag der Stadt nach Wülfrath, wo es an drei verschiedenen Orten Stellung bezieht: An der Ecke Am Kliff/ Angerstraße in Rodenhaus, an der Dorfstraße in Düssel sowie auf dem Parkplatz des Pflegeheims der Bergischen Diakonie Aprath. „Das meiste sind Farb- und Lackreste“, sagt Olaf Wynants von IDR.
Er ist, wie sein Kollege Frank Schulz, mit Schutzkleidung und dicken Handschuhen ausgestattet. E-Schrott wird inzwischen auch angenommen. Aber die beiden erleben durchaus auch skurrile Dinge. So wollte schon einmal jemand Sprengstoff abgeben. Dafür ist das Schadstoff-Mobil nicht die richtige Adresse. Genauso für Feuerwerkskörper oder große Gasflaschen. Außerdem sollten die Leute mit „haushaltsüblichen“Mengen kommen.
„Manche fahren mit dem Kombi vor“, erzählt Frank Schulz. Sie haben jahrelang ihre Schadstoffe gesammelt und wollen dann alles auf einmal loswerden. „Das geht natürlich nicht“, sagt Schulz. Auch heute wird in Wülfrath eine nicht alltägliche Substanz abgegeben – Flusssäure. „Die ist hochgefährlich“, sagt Olaf Wynants. Denn die Flusssäure ist nicht nur äußerst ätzend, sondern dazu auch noch sehr giftig.
Dagegen wird Schwefelsäure häufig abgegeben. „Die wird in Batterien verwendet“, erklärt Wynants. Und auch die Batterien selbst nimmt das Schadstoff-Mobil entgegen, obwohl der richtige Weg wäre, sie zurück zum Fachhändler zu bringen, der ja die Auflage hat, die Altbatterien wieder entgegenzunehmen. „Auch Altöl sollten die Leute dahin zurückbringen, wo sie es gekauft haben“, sagt Wynants.
Angela Hess hat ebenfalls Farbreste dabei. „Und Kühlpads“, sagt sie. Ab und zu nutzt sie das Schadstoff-Mobil. „Mein Mann kennt sich da ziemlich gut aus“, verrät sie. Auch Harald Nürnberg ist die fachgerechte Entsorgung von Schadstoffen wichtig. „Ich bringe sie immer hierher“, betont er, während er seine Farbreste dem IDR-Mitarbeiter übergibt. „Ich bin da pingelig.“
Vorbildlich, denn noch immer gibt es einige Menschen, die ihre Schadstoffe in den Hausmüll werfen, ihre Farben und Reiniger in die Toilette kippen oder noch schlimmer: die Schadstoffe irgendwo an einem verlassenen Ort einfach entsorgen.
Nicht nur umweltschädlich, sondern auch unpraktisch, wie Olaf Wynants erklärt: „Bis man stundenlang durch die Gegend gefahren ist, um einen geeigneten Platz zu finden, ist man um ein Vielfaches schneller, wenn man es zu uns bringt.“Und eine saftige Strafe riskiert man ebenfalls, wogegen das Schadstoff-Mobil die Stoffe kostenlos entgegen nimmt.