Rheinische Post Hilden

Es gibt viel zu tun: Kinderschu­tzbund packt an

-

HILDEN (RP) Die Aufgaben und Projekte, die der Kinderschu­tzbund Hilden, wahrnimmt und anbietet, sind vielfältig. Sie reichen vom Verkauf gut erhaltener Kinderbekl­eidung über die beliebte Schlafsack­stunde für Mütter mit Babys bis hin zur Begleitung in schweren Stunden. So sieht ein ziemlich normaler Donnerstag für Geschäftsf­ührerin Christa Cholewinsk­i aus.

Um 8.30 Uhr beginnt der Arbeitstag. Zuallerers­t muss im Beratungsr­aum umgeräumt werden. „Eigentlich findet hier die Nachhilfe statt, die wir in Kooperatio­n mit der städtische­n Grundschul­e Schulstraß­e durchführe­n. Aber weil heute auch Schlafsack­stunde ist, weicht die Nachhilfe aus.“Christa Cholewinsk­i bereitet den Stuhlkreis für die jungen Mütter und ihre Babys vor, stellt Bettchen und Babypuppe in die Mitte. Dann packt sie die Tüten mit den Schlafsäck­en.

Das Projekt „Schlafsack­stunde“gibt es seit gut sechs Jahren. Familienki­nderkranke­nschwester Petra Quellhorst erklärt den Müttern, welche Faktoren dem sogenannte­n Plötzliche­n Kindstod vorbeugen. Ein wichtiger Baustein ist der Schlafsack und damit der Verzicht auf eine Decke, die sich das Baby übers Gesicht ziehen könnte. Mütter, die teilnehmen, bekommen im Anschluss einen Schlafsack geschenkt. „Dank unserer Sponsoren können wir die Schlafsack­stunde auch im kommenden Jahr weiterführ­en“, freut sich Christa Cholewinsk­i.

Zwölf Mütter und Babys haben sich für 10 Uhr angemeldet. Noch ist ein bisschen Zeit. Christa Cholewinsk­i bereitet den Offenen Kleidersch­rank vor. An zwei Tagen die Woche kann gut erhaltene Kinderbekl­eidung zum kleinen Preis erstanden werden. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in die Arbeit des Kinderschu­tzbundes. „Wir bieten nur Sachen an, die wir unseren Kindern oder Enkelkinde­rn auch anziehen würden“, erzählt die Geschäftsf­ührerin und schiebt den nächsten eng bestückten Kleiderstä­nder in den Flur. Das Angebot wird vor allem von der großen Gruppe Ehrenamtli­cher getragen. Kleidung durchsehen und sortieren, auf Wunsch wird auch beraten.

Christa Cholewinsk­i eilt in die kleine Küche, schnell noch Kaffee für die Ehrenamtli­chen kochen. Dann begrüßt sie im Beratungsr­aum zusammen mit Petra Quellhorst die Frauen zur Schlafsack­stunde und verlässt leise den Raum. „Die Babys sind gerade so schön ruhig. Da halten wir die offizielle Begrüßung gerne kurz, damit genug Zeit fürs Wesentlich­e bleibt.“

Mithelfen beim Offenen Kleidersch­rank, Telefonate, Mails beantworte­n – die nächsten Stunden vergehen schnell. Nach einer Mittagspau­se steht die Trauerbegl­eitung im Fokus. Seit mehr als 15 Jahren bietet Christa Cholewinsk­i für Kinder und Eltern eine profession­elle Trauerbegl­eitung an. Denn wenn die Mutter, der Vater oder ein Geschwiste­rkind sterben, ist oft kaum noch etwas wie vorher. Sie ausgebilde­te Trauerbegl­eiterin mit dem Schwerpunk­t Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene, psychologi­sche Beraterin und hat ihre Kenntnisse in mehreren Fortbildun­gen erweitert. Drei Kinder kommen heute vorbei, die Termine sind – mit Rücksicht auf die Stundenplä­ne der Schulenim Stundentak­t, 16, 17, 18 Uhr.

„Mein Anspruch ist natürlich, dass auch das ältere Kind um 18 Uhr dieselbe Aufmerksam­keit bekommt wie das Kind, das einen früheren Termin hat“, sagt Christa Cholewinks­i. Und im Anschluss müssen die Protokolle der Begleitung­en geschriebe­n werden. Gegen 20 Uhr gehen die Lichter im Kinderschu­tzbund aus. „Manchmal etwas früher, an anstrengen­deren Donnerstag­en auch etwas später.“

 ?? ARCHIV: TEPH ?? Der Lions-Club unterstütz­t die Arbeit des Kinderschu­tzbundes Hilden mit Einnahmen aus dem Adventskal­ende. Christa Cholewinsk mit Wolfgang Mertens.
ARCHIV: TEPH Der Lions-Club unterstütz­t die Arbeit des Kinderschu­tzbundes Hilden mit Einnahmen aus dem Adventskal­ende. Christa Cholewinsk mit Wolfgang Mertens.

Newspapers in German

Newspapers from Germany