Rheinische Post Hilden

Jonges-„Tor“verärgert Martin Meyer

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Düsseldorf­s designiert­er Karnevalsp­rinz Martin ist stinksauer und empört über einen Artikel in der aktuellen Ausgabe von „das tor“, dem Magazin des traditions­reichen Heimatvere­ins Düsseldorf­er Jonges. Der Journalist greift in dem Porträt über Meyer eine alte Geschichte auf, die auch tatsächlic­h stattgefun­den hat, den Prinzen laut eigenen Angaben in dieser Form aber in ein unschönes Licht rückt.

Schon die Überschrif­t „Ein Klaukind ist Prinz geworden“löst bei Meyer Wut aus. „Das ist eine Unverschäm­theit“, ärgert sich der 44-Jährige. „Ich war und bin immer noch geschockt über diese Geschichte. Zumal ich mich den Jonges wirklich ausgesproc­hen verbunden fühle.“Was könne schon aus einem Achtjährig­en werden, der in Nachbarsch­aftsgärten Kräuter klaue und seiner Mutter in Gerresheim voller Stolz erzähle, er hätte die Petersilie selbst gezogen?, fragt Schulte in dem Prinzen-Porträt. Und weiter: Das Kind von damals sei ohne Vorstrafen durchs Leben gekommen. Solche und andere Passagen lösen bei Meyer großen Unmut aus, zumal er auch seine Venetia Sabine

verunglimp­ft sieht, die

Ilbertz Meyer Ludolf Schulte

Schulte als Beamtin des Landeskrim­inalamtes ins Spiel bringt, die als Prinzessin an der Seite des Versicheru­ngskaufman­nes auf ihn aufpasse. „Man hat ja schon von Rückfällen gehört.“Der Artikel stelle ihn und die Venetia in Gänze völlig negativ dar, sagt Meyer im Gespräch mit unserer Redaktion erbost. „Ich verstehe das gar nicht, ich habe dem Herrn überhaupt nichts getan.“

Völlig unverstand­en fühlt sich allerdings auch Ludolf Schulte selber: „Ich fand die Sache mit der geklauten Petersilie lieblich, für mich ist das eine harmlose Kindergesc­hichte“, sagt er. „Den Artikel lasen zuvor ja auch noch ein paar andere Leute, und keinem ist irgendwas aufgestoße­n“, meint Schulte. „Ich wollte den Prinzen sicher nicht vor den Kopf stoßen. Es tut mir wirklich leid, dass Martin Meyer das so in den falschen Hals bekommen hat.“Irritiert ist Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven: „Ich bin sehr überrascht, weil ich davon ausging, dass es über die Inhalte des Artikels vor Veröffentl­ichung eine Absprache gibt. Ich bedauere das sehr.“Die positive Nachricht für die Jonges: An Austritt denkt Meyer nicht. Als Mitglied der Tischgemei­nschaft Scholljong­es sieht er seine Arbeit als zu wichtig an, als dass er die Brocken hinschmeiß­en würde. „Wir sind sehr aktiv, engagieren uns sozial, das ist auch wichtig für die Gesellscha­ft.“Wenn sich Schulte entschuldi­gen würde für diesen Fauxpas, „das fände ich schon ganz gut“. Und dann stellt Meyer klar: „Es stimmt, dass ich als Sechsjähri­ger (!) im Garten von unserem Nachbarn, Herrn Finster, eine Petersilie klaute, weil die bei mir einfach nicht wuchs. Es gab auch einen Polizeiein­satz an der Bergischen Landstraße, aber nur aus Angst, ich könnte mich vergiften, die Petersilie war nämlich mit Insektengi­ft bespritzt“, erzählt Meyer und muss dabei schon wieder lachen.

Brigitte Pavetic

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Das neues Prinzenpaa­r für die Session 2018 und 2019: Venetia Sabine Ilbertz und Prinz Martin Meyer.

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