Hilden entgleitet Sieg im Derby-Krimi
Der Fußball-Oberligist lag gegen die SF Baumberg mit 3:0 vorne, musste aber in letzter Sekunde das 3:3 hinnehmen.
HILDEN Die Partie schien gelaufen zu sein, denn nach 50 Minute führte der VfB Hilden im Derby der Fußball-Oberliga gegen die Sportfreunde Baumberg (SFB) mit 3:0. Fabiano Di Gaetano war zwar beim Hand-Elfmeter zunächst an SFB-Keeper Daniel Schwabke gescheitert, aber im Nachschuss erfolgreich.
„Wir haben wieder bewiesen, dass wir gegen eine Spitzenmannschaft mithalten können“
Marc Bach Trainer VfB Hilden
Doch es kam alles anders und nach einer aufregenden Schlussphase, in der Schiedsrichter Okan Uyma (Duisburg) viel zu tun hatte, gab es tatsächlich ein Unentschieden. Vermutlich konnten die Baumberger damit wesentlich besser leben, weil sie in der siebten Minute der Nachspielzeit im Anschluss an eine Ecke durch Maximilian Nadidai das 3:3 schafften. Unmittelbar darauf war Feierabend.
VfB-Coach Marc Bach konnte mit der Maxi-Verlängerung nichts anfangen: „Er hat vier Minuten angezeigt. Wir haben immerhin wieder bewiesen, dass wir gegen eine indivuell top-besetzte Spitzenmannschaft mithalten können.“Das traf sicher auf die erste Halbzeit zu, als sich die Gäste an ihrer hohen Spielkunst erfreuten – und fast nichts Produktives boten. Nach den Chancen für Muhammet Ucar (3.) und Robin Hömig (4.) stellte Baumberg den Betrieb ein, während Hilden das Kommando übernahm. Gleichzeitig profitierte der VfB davon, dass SFB-Schlussmann Schwabke einen Schuss von Pascal Weber abklatschen ließ. Fabio di Gaetano nahm die Gelegenheit wahr – 1:0 (5.). Hilden nutzte fortan jeden der vielen Fehler im Baumberger Aufbau zu einem schnellen Konter. „Das hat der VfB in der ersten Halbzeit, die wir verschlafen haben, überragend gemacht“, fand SFB-Trainer Francisco Carrasco. Bei den Gelegenheiten für Tim Tiefenthal (22.) und Di Gaetano (26.) konnte Schwabke rettend eingreifen, doch kurz darauf war er machtlos. Die Hereingabe des Hildener Kapitäns Stefan Schaumburg wehrte Baumbergs Defensive schlecht ab, sodass sich Di Gaetano beim 2:0 (27.) die Ecke aussuchen konnte. Bezeichend für Baumbergs Durcheinander: Schwabke wollte zu Lukas Fedler klären, doch der Ball landete im Tor-Aus und bescherte den Hausherren eine Ecke (38.).
Draußen hatten sich inzwischen die Baumberger Rekonvaleszenten Kosi Saka und Louis Klotz aufgewärmt, die auch bald in die Partie kamen. Das Risiko schien allerdings zunächst wenig zu bringen, zumal der VfB einen perfekten Start in die zweite Hälfte erwischte. Nach der Schaumburg-Ecke prallte der Ball unglücklich an die Hand des SFB-Verteidigers Jörn Zimmermann – und Spielleiter Uyma gab jenen Elfmeter, aus dem Di Gaetano mit Verzögerung das 3:0 machte.
Das Traumtor von Alon Abelski, der im Anschluss an eine Ecke von Robin Hömig mit einem Volleyschuss in den Winkel auf 1:3 verkürzte (55.), weckte die Sportfreunde endgültig. Hätte der freie Tiefenthal vor Schwabke die Nerven behalten (67.), wäre der komplett in die Defensive gedrängte VfB wohl trotzdem durch gewesen, doch nun ging es nach dem 2:3 (69.) von Hömig erst richtig rund. Pascal Weber scheiterte für Hilden ebenfalls an Schwabke (80.), ehe beide Seiten in der 90. Minute plötzlich Spaß an einer Rudelbildung zu finden schienen – in deren Mittelpunkt VfBCoach Marc Bach und Baumberges Co-Trainer Goran Tomic standen.
Als sich die Dinge wieder beruhigt hatten, ging es ans Nachsitzen – mit dem Happy End für die Sportfreunde, die durch den Spät-Treffer ihren dritten Platz behaupteten (26 Punkte). Hilden, das durch einen Erfolg auf Rang zwölf geklettert wäre, steht weiter auf Platz 14 (14 Zähler).
Schwabke, Krone (39. Klotz), Fedler, Zimmermann, Nadidai, Abelski, Pusic, Ucar, Knetsch (39. Saka), Hömig, Jannik Weber (68. Ilbay).
SF Baumberg: