Rheinische Post Hilden

Kräftige Herbstbele­bung

Die Arbeitslos­igkeit erreicht den niedrigste­n Stand seit der Wiedervere­inigung.

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NÜRNBERG (maxi/dpa) Die Lage am Arbeitsmar­kt ist auch im Oktober ungebroche­n gut. Die Arbeitslos­igkeit nahm von September auf Oktober um 53.000 auf 2,2 Millionen ab. Gegenüber dem Vorjahr waren sogar 185.000 weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Die Unterbesch­äftigung, bei der auch Menschen in entlastend­en arbeitsmar­ktpolitisc­hen Maßnahmen und in kurzfristi­ger Arbeitsunf­ähigkeit berücksich­tigt werden, lag bei 3,1 Millionen Menschen – ein Rückgang um 223.000 zum Vorjahresm­onat. Die Arbeitslos­enquote sank damit um 0,1 Prozentpun­kt auf nunmehr 4,9 Prozent.

Der Chef der Bundesagen­tur für Arbeit, Detlef Scheele, zeigte sich zufrieden. „Es zeigt, dass man Marken erreichen kann, von denen wir vor drei Jahren nicht geträumt haben.“Vollbeschä­ftigung sei mit einer Quote von unter fünf Prozent aber noch nicht gegeben. Experten sprechen bei Quoten von zwei bis drei Prozent von Vollbeschä­ftigung.

„Auf diese Zahlen kann Deutschlan­d stolz sein“, kommentier­te Bundesarbe­itsministe­r Hubertus Heil (SPD). „Nun gilt es, die ausgesproc­hen gute Lage am Arbeitsmar­kt zu nutzen und die Langzeitar­beitslosig­keit entschiede­n zu bekämpfen.“Heil warnte vor einer Verschärfu­ng des Fachkräfte­mangels. Auch in NRW nahm die Zahl der Arbeitslos­en deutlich ab. Insgesamt suchten gut 621.000 Menschen eine Stelle, 2,1 Prozent weniger als im Vormonat, wie die Regionaldi­rektion NRW der Bundesagen­tur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslos­enquote sank um 0,2 Punkte auf 6,4 Prozent.

„Im Herbst können in der Regel viele Menschen ihre Arbeitslos­igkeit beenden“, betonte die Chefin der Regionaldi­rektion, Christiane Schönefeld. Dass die Arbeitslos­igkeit um 8,1 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liege sei aber ein Signal dafür, dass es der Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen gut gehe.

Die Zahl der offenen Stellen sank um rund 800 auf knapp 180.000. Gesucht wurden vor allem Fachkräfte. Hier kamen auf jede Stelle nur knapp zwei Bewerber. Weniger gut präsentier­te sich der Arbeitsmar­kt für wenig Qualifizie­rte, sogenannte Helfer. Hier kamen auf jede Stelle mehr als acht Bewerber.

Nach wie vor gibt es auch große regionale Unterschie­de auf dem Arbeitsmar­kt in NRW. Während die Arbeitslos­enquote im Ruhrgebiet bei neun Prozent lag, betrug sie im Münsterlan­d lediglich 3,8 Prozent.

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