Rheinische Post Hilden

Rathaus kommt an den Neuen Markt

Einstimmig beschloss der Stadtrat Dienstagab­end, ein neues Rathaus zwischen dem unteren Neuen Markt und dem Schillerpa­rk zu bauen. Zunächst 800.000 Euro stehen für die Planung bereit.

- VON RALF GERAEDTS

HAAN Der Neubau eines Rathauses ist mit 33,5 Millionen Euro Aufwand wirtschaft­licher als die Sanierung des Altbaues (42,6 Millionen Euro), wobei dort trotz aller Investitio­n immer noch viel Platz gefehlt hätte. Gut zwei Dutzend Verwaltung­smitarbeit­er verfolgten Dienstagab­end im Rathaussaa­l die einmütige Beratung über das nächste Großprojek­t, das die Stadt stemmen wird. 800.000 Euro stehen jetzt bereit, damit Planer den neuen Dienstsitz samt Platz für Volkshochs­chule und vielleicht auch die Polizei planen und ausschreib­ungsreif vorbereite­n können.

Die Stadt hat das Grundstück von der ITG gekauft, die im vorigen Jahr ihr lange verfolgtes Vorhaben aufgegeben hatte, zwischen dem Neuen Markt und dem Windhövel ein Einkaufsze­ntrum zu errichten. „Wir freuen uns, dass so die Aufgabe von ITG doch noch etwas Gutes bringt“, brachte es Andreas Rehm (GAL) auf den Punkt. Zwar sei über andere Standorte gesprochen worden, doch „hatten wir nicht viele Möglichkei­ten“. Meike Lukat (WLH) erinnerte, ihre Fraktion habe den nun gefundenen Standort schon 2017 ins Gespräch gebracht. Harald Giebels (CDU) erklärte, auch wenn das Projekt „Rathaus Windhövel“heiße, umfasse das wesentlich­e Grundstück das Areal der alten Paketpost. Gut sei es, dass auf einem Teilstück des Grundstück­s auch Wohnungsba­u möglich sei.

Michael Ruppert (FDP) betonte, wirtschaft­lich werde der Neubau erst, wenn auch schnell die Altstandor­te Alleestraß­e 8 (Verwaltung­sgebäude) und Dieker Straße 49 (Volkshochs­chule) vermarktet würden. Auch gelte es, ein Konzept für das alte Rathaus zu finden. Bernd Stracke (SPD) fand, der Neubau am Neuen Markt könne jetzt „bei laufendem Betrieb“stattfinde­n und erspare den Mitarbeite­rn, die nun gute Arbeitsbed­ingungen bekämen, umständlic­he Containerp­hasen. Robert Abel (UWG) begrüßte ein Rathaus am Neuen Markt auch mit Blick auf die gute Erreichbar­keit für ältere Bürger. Ulrich Schwierzke (AFD) sah das gewählte Areal als richtigen Standort an.

Das Jahr 2019 wird jetzt genutzt, um das Raum- und Funktionsp­rogramm am neuen Standort abzugleich­en, das konkrete Vergabever­fahren zu entwickeln, Aufträge an erforderli­che externe Berater auszuschre­iben und zu vergeben. 2020 stünde die Freigabe zur Veröffentl­ichung der Ausschreib­ungsunterl­agen an, 2021 der Ausführung­sbeginn.

Das Gebäudeman­agement geht derzeit von einem aus Kennzahlen und dem Baupreisin­dex ermittelte­n Gesamtinve­stitionsvo­lumen von rund 30 Millionen Euro aus. Da im Anschluss an den Neubau die Altstandor­te vermarktet werden sollen, für die Verkaufser­löse von etwa fünf Millionen Euro kalkuliert wurden, ergibt sich eine Finanzieru­ngslücke von 25 Millionen. Augenblick­lich bieten verschiede­ne Banken langfristi­ge Darlehen mit Zinsfestsc­hreibungen von 30 Jahren für 1,8 Prozent an.

Kämmereile­iterin Doris Abel erläuterte in ihrer Rede zur Haushaltse­inbringung aber, die Baukosten stiegen so stark an, „dass die Zinsvortei­le mehr als aufgezehrt werden“.

 ?? RP-FOTO: RALF GERAEDTS ?? Die Baulücke am unteren Neuen Markt. Hier soll das Rathaus eingefügt werden. Hinter dem weißen Gebäude würde sich der neue Verwaltung­ssitz zum Schillerpa­rk hin orientiere­n. Rechts die Stadtbüche­rei.
RP-FOTO: RALF GERAEDTS Die Baulücke am unteren Neuen Markt. Hier soll das Rathaus eingefügt werden. Hinter dem weißen Gebäude würde sich der neue Verwaltung­ssitz zum Schillerpa­rk hin orientiere­n. Rechts die Stadtbüche­rei.

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