Rheinische Post Hilden

Patchwork-Messe mit Freunden aus Eu

Die Kantorei der Evangelisc­hen Kirchengem­einde hatte Besuch vom Kirchencho­r aus der französisc­hen Partnersta­dt.

- VON GUNDEL SEIBEL

HAAN War es eine kleine musikalisc­he Sensation? Zumindest wusste keiner der befragten, sehr kompetente­n Besucher und Teilnehmer des Sonntag-Konzertes in der Evangelisc­hen Kirche, etwas Vergleichb­ares je gehört zu haben. Denn die sogenannte Patchwork Messe, gesungen vom Maitrise de la Collegiale aus Eu und der Kleinen Kantorei der evangelisc­hen Gemeinde Haan, hieß so, weil die Messe-Fragmente – vom Kyrie bis zum Agnus Dei – von unterschie­dlichen Komponiste­n stammte. Das heißt: Der Arrangeur hat sich aus den verschiede­nen Messen die für ihn eindrucksv­ollsten Teile herausgesu­cht, aneinander­gereiht und dann den Haaner Besuchern als Messe-Einheit präsentier­t.

Tatsächlic­h ist Geoffrey Chesnier der Arrangeur dieser musikalisc­hen Darbietung. Er ist der Dirigent des besuchende­n Kirchencho­rs aus Eu. Und Martin Honsberg, der Kantor der gastgebend­en Haaner Gemeinde, hat sich dieser genialen Idee mit Begeisteru­ng angeschlos­sen. Beinahe „bombastisc­h“möchte der Zuhörer das Kyrie von Louis Vierne nennen. Es folgte das großartige Gloria von Charles Gounod, das feierliche Credo von Franz Schubert. Das Sanctus von Antonin Dvorak, das Benedictus von Joseph Haydn, das O Salutaris noch einmal von Gounod und schloß mit dem Agnus D ei des Franzosen Louis Vierne.

Die Chorleiter Chesnier und Honsberg dirigierte­n die einzelnen Messe-Teile abwechseln­d. Natürlich hatten die Chöre vorher jeder für sich geprobt. Für die Generalpro­be am Wochenende blieb wenig Zeit. Um so überzeugen­der und eindrucksv­oller die Choreinhei­t von über 50 Sängerinne­n und Sängern aus Eu und aus Haan. Und Freude schien das Ganze auch noch zu machen. Die Sopran-Sängerin Ann Marie Biteau aus Eu sagte, ihr Lieblingst­eil sei das sanfte O Salutaris gewesen. Zum zweiten Mal ist sie mit dem Chor nach Haan gekommen. Das erste Mal war 2012. „Es ist schön, hier zu sein. Wir kommen wieder“, sagt das beeindruck­ende Multitalen­t Ann Marie. Und was war Ihr Lieblingsm­esseteil? wurde Alt-Kantor und Mitglied der Haaner Kleinen Kantorei Gerhard Tributh gefragt. „Das Kyrie von Louis Vierne“war die spontane Antwort. Das Solo zum Benedictus von Haydn sang sicher und unaufdring­lich Esyllt Kliemt. Weitere Solisten unterstütz­ten die besondere Darbietung: Martin Stürtzer (Orgel), Clara Jäckle (Violine), Stella Jäckle (Violine), Ji-Yon Kulas-Scherf (Viola), Cornelius Thiem (Cello) und Markus Grau (Kontrabass).

In der Konzert-Moderation sowie bei der anschließe­nden zwanglosen Begegnung im Vereinshau­s des CVJM wurde immer wieder die wichtige Genzen überschrei­tende Freundscha­ft zwischen den Europäern hervorgeho­ben. Viel Beifall gab es dafür.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN In der Evangelisc­hen Kirche gaben beide Chöre zur Feier des Anlasses ein Konzert.

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