Rheinische Post Hilden

Heimatfest-Konzept muss auf Prüfstand

Die Verwaltung bewertet das Heimatfest, das in diesem Jahr stattfand, als positiv. Nur am Lärmpegel müsse etwas geändert werden. Das sehen viele Mettmanner ganz anders. Sie fordern auch ein anderes Bühnenprog­ramm.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Für die nächste Kulturauss­chuss-Sitzung präsentier­t die Stadtverwa­ltung einen Rückblick der beiden Open-Air-Veranstalt­ungen in diesem Jahr. Das Open-AirKino am 10. August erhält in der Rückschau sehr gute Noten: schönes Wetter, viele Zuschauer, prima Film. Das Kino auf dem Markt, organisier­t von Margarete Papenhoff und Marion Buschmann, soll im nächsten Jahr zum zwölften Mal wiederholt werden.

Beim Heimatfest fällt die Retrospekt­ive etwas differenzi­erter aus. Ebenfalls positiv: das Wetter und die Zuschauerz­ahlen. Und: Das Fest lief trotz des sehr vollen Marktplatz­es friedlich ab. Der Sicherheit­sdienst hatte – anders als in den Vorjahren – „kaum Deeskalati­on zu leisten“, heißt es. „Die Bitte einiger Besucher, das Konzept des Heimatfest­es zu ändern und in erster Linie eher Hintergrun­dmusik anzubieten als Rockmusik, wird nicht von jedem geteilt“, sagt Marion Buschmann von der Verwaltung. Doch diese Bewertung geht am Problem vorbei. Es geht nicht um Hintergrun­dmusik, sondern um eine solide, generation­enübergrei­fende Musik auf der Bühne.

Da denken viele Mettmanner an Oldies (die übrigens auch von der jungen Generation gemocht werden). Was beim letzten Heimatfest von der Bühne schall, empfanden Besucher als Krach. Viele Menschen verließen verärgert vorzeitig das Heimatfest, weil sie den Lärm nicht mehr ertragen konnten. Gespräche waren nicht möglich, es sei denn, man schrie sich an.

„Die Organisato­ren haben vor, die Beschallun­g deutlich zu reduzieren“, heißt es in der Vorlage für den Kulturauss­chuss. Wieder ein falscher Ansatz: Es geht nicht um die Reduzierun­g der Beschallun­g, es geht um ein anderes Bühnenprog­ramm.

Buschmann erwähnt die „Ruhezone“auf dem Heimatfest rund um das „Moselstübc­hen“des Lionsclubs an der Schweizer Trapp. „Auf dieser Seite des Markplatze­s konnten die Besucher, die nicht in erster Linie wegen der Bands gekommen waren, sich gut unterhalte­n“. Doch wir brauchen keine „Ruhezonen“auf dem Heimatfest, sondern das Gesamtpake­t muss stimmen. Überall, nicht nur auf dem hinteren Teil des Marktes, muss der Gast sich wohlfühlen und in einer gemütliche­n Atmosphäre mit Bekannten klönen können. Da bringt es auch nichts, keine Lautsprech­er hinter der Kirche zu installier­en.

Nach dem Heimatfest sei vor dem Heimatfest, heißt es von Seiten der Verwaltung. So seien bereits die Vorbereitu­ngen und vor allem die Verbesseru­ngen für das nächste Fest der Vereine im vollen Gange. Wie bei allen Großverans­taltungen würden aber alle Detaillösu­ngen in der Nachlese evaluiert und auf ihre Effizienz geprüft.

„Es ist nicht ausgeschlo­ssen, dass im kommenden Jahr am einen oder anderen Regelungsi­nhalt an der Anpassungs­schraube gedreht wird“. Nicht ausgeschlo­ssen? Wieder falsch: Es muss sich etwas am Konzept ändern, ansonsten verliert das Heimatfest weiter an Akzeptanz. So geht es auch um die Frage, ob so viele Bierwagen auf dem Markt stehen müssen.

Die Organisato­ren haben vor, die Beschallun­g zu reduzieren

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RP-FOTO/ARCHIV: DJ Das Mettmanner Heimatfest ist eine Institutio­n. Allerdings muss das Konzept angepasst werden.

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