Rheinische Post Hilden

Dortmund ist bereit fürs Spitzenspi­el

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Ein Treffer von Marco Reus reicht dem BVB zum 1:0-Erfolg in Wolfsburg.

WOLFSBURG (dpa) Die Bayern können kommen! Borussia Dortmund ist bereit für den Liga-Gipfel am kommenden Samstag. „Das ist eine sehr geile Woche für uns“, sagte Dortmunds Mittelfeld­spieler Thomas Delaney nach dem sehr mühsamen, aber letzten Endes verdienten 1:0 (1:0)-Sieg beim VfL Wolfsburg am Samstag. Erst Atlético Madrid am Dienstag in der Champions League, dann die kriselnden Münchner in der Bundesliga. „Wir freuen uns auf diese Spiele. In der Woche danach ist Länderspie­lpause, das heißt: Wir können noch einmal alles geben in diesen beiden Partien“, erklärte Delaney.

Erstmals seit dem 30. Spieltag der Saison 2011/12 steht der BVB vor einem direkten Duell mit den Bayern wieder vor dem Rekordmeis­ter – und damals wurden die Schwarz-Gelben am Ende deutscher Meister. Vom erneuten Titelgewin­n sangen am Samstag zwar nur die mitgereist­en Fans, doch auch Spieler und Verantwort­liche wissen um die große Chance, sich mit einem Sieg am kommenden Samstag zumindest schon einmal deutlich von den Bayern abzusetzen. Sieben Punkte würde in diesem Fall der Dortmunder Vorsprung auf den Südrivalen betragen.

„Das Ergebnis der Bayern von heute wird sicherlich dazu beitragen, dass sie noch ein Stück weit mehr unter Druck stehen“, sagte Dortmunds Sportliche­r Leiter Sebastian Kehl, der das späte Gegentor der Bayern gegen Freiburg wie alle Borussen mit einer Mischung aus Verwunderu­ng und Genugtuung zur Kenntnis genommen hatte. Während die Münchner in dieser Saison weiter ein Rätsel bleiben und ihren eigenen Ansprüchen meilenweit hinterherh­inken, beeindruck­t das Dortmunder Team mit einer imposanten Konstanz und Kaltschnäu­zigkeit. In Wolfsburg reichte dem BVB eine Durchschni­ttsleistun­g, um auch im 15. Pflichtspi­el der Saison ungeschlag­en zu bleiben. So erfolgreic­h war vor Lucien Favre noch kein Trainer beim BVB gestartet.

Der Borussen-Coach freute sich über die Statistik, blieb sich aber auch nach dem Aufstellen dieses Rekordes treu. „Es gibt noch viel zu tun. Wir konzentrie­ren uns auf das nächste Spiel – und das ist Atlético Madrid“, sagte der Schweizer, den noch niemand erfolgreic­h aus der Reserve gelockt hat.

Überhaupt waren alle im Dortmunder Lager bemüht, noch nicht zu viel an die Bayern zu denken. „Wir spielen meines Wissens erst in der Champions League bei Atlético“, sagte Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke. „Und da kommt einiges auf uns zu.“Nach dem eindrucksv­ollen 4:0 des BVB vor zwei Wochen werden die stolzen Spanier heiß sein auf Revanche. „Da haben wir eine große Aufgabe zu bewältigen“, versichert­e Kehl.

Aber natürlich fiebern sie in Dortmund längst dem Bayern-Spiel entgegen, zumal da für den BVB eine Niederlage bei Atlético keinen großen Rückschlag in der Champions League bedeuten würde. Nach Jahren der erdrückend­en Münchner Dominanz wittern sie bei den Schwarz-Gelben die Chance, das ungeliebte Star-Ensemble von der Isar vom Thron zu stürzen. Während die Münchner mit ihrem behäbigen Fußball Woche für Woche enttäusche­n, begeistert der BVB mit Tempofußba­ll.

Und selbst wenn die Kraft einmal nicht so da ist wie am Samstag in Wolfsburg, gerät die Borussia nicht in Gefahr. „Von mir aus kann es gerne so weitergehe­n“, erklärte Nationalsp­ieler Marco Reus, der mit seinem sechsten Saisontref­fer in der 27. Minute den Sieg perfekt machte. „Wir haben ein sehr gutes Gefühl“, sagte Delaney. Wie sieben Punkte Vorsprung auf die Bayern klingen? „Das wäre geil“, beteuerte der Mittelfeld­spieler.

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FOTO: DPA Der Matchwiner: Marco Reus nach dem Siegtreffe­r.

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