Rheinische Post Hilden

Uerdingen freut sich aufs Drittliga-Topspiel

- VON THOMAS SCHULZE

KREFELD Zwei Mal in Folge ist der KFC Uerdingen aufgestieg­en, doch sein finanzstar­ker Präsident Mikhail Ponomarev gibt sich damit nicht zufrieden. Er möchte, dass der Pokalsiege­r von 1985 möglichst schnell in die Zweite Fußball-Bundesliga aufsteigt und hat die Mannschaft mit vier ehemaligen Bundesliga­spielern verstärkt. Kevin Großkreutz, Stefan Aigner, Dominic Maroh und Maximilian Beister verfügen zwar über klangvolle Namen, doch ihren sportliche­n Zenit haben sie überschrit­ten. Trainer Stefan Krämer kommt die nicht einfache Aufgabe zu, sie ihrer früheren Form wieder ein Stück näher zu bringen und sie in die Mannschaft zu integriere­n. Das geht nicht reibungslo­s. So saß Beister zuletzt auf der Tribüne und Großkreutz wurde zur Halbzeit ausgewechs­elt. „Es gab Einzelgesp­räche, Gruppenges­präche und Gespräche mit der Mannschaft“, berichtet Krämer, der jedoch nichts ins Detail gehen will. „Die Trainerkab­ine ist wie eine Kapelle. Wenn ich dort mit einem Spieler spreche, ist das wie ein Gespräch mit einem Priester.“

Steckt Uerdingen nach vier Niederlage­n in den zurücklieg­enden sechs Spielen in der Krise? „Kein Team marschiert souverän durch die Dritte Liga“, sagt der Coach. „30 Spiele geht es darum, sich möglichst gut zu positionie­ren.“Dass ist dem KFC bislang gelungen, er gehört noch der Spitzengru­ppe an. Und so kommt der Partie beim Spitzenrei­ter VfL Osnabrück (Montag, 19 Uhr) auch besondere Bedeutung zu. „Das ist der beste Gegner, den wir jetzt kriegen können“, sagt Krämer, der sich auf den Abend freut: „Ein Spitzenspi­el unter Flutlicht vor großer Kulisse – was gibt es Schöneres? Da herrscht eine tolle Atmosphäre, das wird ein tolles Fußballspi­el.“

Zu den Besonderhe­iten der Begegnung gehört, dass der KFC Uerdingen zum ersten Mal in dieser Saison nicht in der Favoritenr­olle ist. Die kommt den Gastgebern zu, die seit sechs Spielen ungeschlag­en sind und in 13 Saisonspie­len nur acht Gegentore kassiert haben, davon drei vor einer Woche beim 4:3-Sieg in Braunschwe­ig. Zudem ist das Stadion an der Bremer Brücke wieder zu einer Festung geworden, doch all das schreckt die Uerdinger nicht. „Wir haben uns die Spiele des VfL auf Video angesehen“, sagt Kapitän Christophe­r Schorch. „Die sind auch verwundbar.“

Der Ablauf vor dem Spitzenspi­el wurde geändert. Am Samstag und Sonntag wurde um 19 Uhr unter Flutlicht trainiert, um sich auf die Lichtverhä­ltnisse einzustimm­en. „Das waren die besten Trainingst­age, seit ich im März gekommen bin“, sagt Krämer. „Und ich bin davon überzeugt, dass eine Mannschaft so spielt, wie sie trainiert.“Mit Beister und Großkreutz. Vielleicht hält dieses Spitzenspi­el, was es verspricht.

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FOTO: BRAUER Maximilian Beister: in Duisburg nur auf der Tribüne.

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