Rheinische Post Hilden

CDU: Geisel raus aus Rheinbahn-Aufsichtsr­at

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Das Stadtoberh­aupt sei mit seinen vielen Mandaten überforder­t, findet CDU-Chef Thomas Jarzombek.

(arl) Nach dem Aus für Rheinbahn-Chef Michael Clausecker beginnt nun die politische Aufarbeitu­ng der letzten Jahre. Der CDU-Kreisvorsi­tzende Thomas Jarzombek fordert den Rücktritt von Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) als Aufsichtsr­atschef der Rheinbahn.

Geisel habe zuletzt zwar die gemachten Fehler deutlich benannt, sagt Jarzombek. „Er hat diese aber lange schon sehen können und ließ es einfach laufen.“Nach seiner Ansicht ist Geisel mit seinen zahlreiche­n Aufsichtsr­atsmandate­n überforder­t „Das Chaos bei der Rheinbahn muss dringend aufgeräumt werden, dazu braucht es als Aufsichtsr­atschef einen unabhängig­en Experten“, sagt Jarzombek.

Der Aufsichtsr­at hatte am Mittwoch einstimmig die sofortige Abberufung des erst 2016 angetreten­en Rheinbahn-Vorstandsc­hefs beschlosse­n. Die Gründe waren enttäusche­nde Fahrgastza­hlen sowie Betriebspr­obleme. Der zweite Vorstand, Klaus Klar führt, vorübergeh­end alleine die Geschäfte, Clausecker war am Freitag schon nicht mehr im Haus. Sein Nachfolger soll überrasche­nd schnell gefunden werden. Drei Termine für den Aufsichtsr­at sind terminiert, bereits am 20. November soll der oder die Neue gewählt werden.

Das Aufsichtsg­remium soll auch über inhaltlich­e Fragen sprechen, zuletzt hatte die Spitzenper­sonalie im Vordergrun­d gestanden. Die kurze Frist könnte für die interne Lösung sprechen: Der bisherige Leiter der Stabsstell­e Strategie, Michael Richarz, hätte die Unterstütz­ung der Arbeitnehm­er, allerdings bislang nicht aller politische­n Vertreter. Ein Kompromiss könnte die Ausweitung des Vorstands auf drei Personen sein, wie es früher bei der Rheinbahn üblich war. Neben dem Betriebsex­perten Richarz, der sofort beginnen könnte, könnte später ein Kaufmann mit Schwerpunk­t auf die Zukunftsau­srichtung hinzustoße­n.

Thomas Geisel hatte nach seinem Wahlsieg 2014 den Vorsitz des Aufsichtsr­ats übernommen. Sein Vorgänger Dirk Elbers (CDU) hatte den Posten seinem Parteifreu­nd Andreas Hartnigk überlassen. Geisel hatte die Stärkung des ÖPNV zu einem seiner zentralen Wahlverspr­echen gemacht. Clausecker war sein Kandidat für die Unternehme­nsleitung gewesen. Der OB hat in einer Vielzahl von Aufsichtsg­remien selbst den Vorsitz übernommen, darunter auch für Flughafen, Messe, Stadtspark­asse sowie bei den Immobilien­töchtern IDR, SWD und städtische Wohnungsge­sellschaft.

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FOTO: PRIVAT Der CDU-Bundestags­abgeordnet­e Thomas Jarzombek
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RP-FOTO: BRETZ Oberbürger­meister Thomas Geisel steht in der Kritik.

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