Zwölf Tote bei Unwetter auf Sizilien
Flüsse traten über die Ufer, die Wassermassen rissen Menschen und Autos mit sich.
ROM (ap) Bei Überschwemmungen auf der italienischen Insel Sizilien sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte bargen am Sonntag allein neun Todesopfer aus einem überfluteten Haus in der Nähe von Palermo. Die Menschen gehörten zu zwei Familien, die das Wochenende gemeinsam verbringen wollten.
Der einzige Überlebende der Gruppe war der Eigentümer des Hauses, wie der Rundfunksender RaiNews24 berichtete. Er war gerade mit den Hunden hinausgegangen, als die Wassermassen das Haus trafen. Der Mann klammerte sich erst an einen Baum und gelangte dann auf ein Hausdach. Von dort wählte er den Notruf, aber für die anderen Menschen im Haus war es zu spät. Unter den Todesopfern waren zwei Kinder im Alter von einem Jahr und drei Jahren sowie ein Jugendlicher.
Ein benachbartes Ehepaar sagte, ihnen sei gemeinsam mit der erwachsenen Tochter noch rechtzeitig die Flucht gelungen, weil das Bellen von Hunden sie auf den steigenden Pegel des Flusses Milicia aufmerksam gemacht habe. Das Wasser habe bis zur Motorhaube gestanden, sagte der Ehemann Andrea Cardenale der Nachrichtenagentur Ansa.
Ein weiterer Mann wurde tot neben einer Straße in der Region Palermo aufgefunden. Die Wassermassen hatten sein Auto mitgerissen, wie italienische Medien berichtete. In der Ortschaft Cammarata, in der Nähe von Agrigento, suchten Taucher nach den Leichen von zwei Menschen, die in ihren Autos von der Strömung des Saraceno erfasst wurden. Aus einem Hotel in Montevago rettete die Feuerwehr 14 Menschen.
Eine deutsche Touristin ist auf der zu Sardinien gehörenden Insel San Pietro von einem Blitz tödlich getroffen worden, sagte ein Sprecher des Zivilschutzes. Sie sei mit ihrem Mann und ihrem Sohn zu einer Trekkingtour aufgebrochen, als das Wetter noch gut war. Als das Gewitter aufzog, waren sie auf dem Rückweg.