Abschied vom weinroten VW T4
METTMANN Er war sein Erkennungszeichen: Der weinrote (welch ein Zufall) VW T4, Baujahr 1999. Der Transporter hat Hans-Werner Stahlschmidt, Weinhändler aus Mettmann, jahrelang treue Dienste geleistet. Stahlschmidt weiß nicht mehr, wie oft er die Dienste des T4 in Anspruch genommen hat. Weinkisten, Kühlschränke und Stehtische von A nach B gekarrt.
Doch vor einigen Wochen hat der VW den Geist aufgegeben. Eine Trotzreaktion? Vielleicht. „Es war Mitte August“, erzählt Hans-Werner Stahlschmidt. Der gebürtige Siegerländer war mit seinem weinroten T4 auf den Hof des VW-Händlers Gottfried Schultz in Mettmann gefahren - dort hatte Stahlschmidt den T4 vor 15 Jahren gebraucht gekauft - und wollte nach einem Transporter schauen. „Einfach mal als Orientierung“. Denn der T4 hatte mittlerweile diverse Zipperlein. Als er dann vom Hof fuhr, ging beim VW nach 200 Meter die rote Kontrollleuchte an und nach weiteren 200 Metern war Funkstille. Ende, Aus, Applaus. „Ich habe den ADAC verständigt, der mich dann und den Transporter zur Werkstatt Kieper gebracht hat. Dort stellten die Mechatroniker einen kapitalen Motorschaden fest.
„Die Reparaturkosten hätten im vierstelligen Bereich gelegen. Zu teuer, zumal der T4 schon 300.000 Kilometer auf dem Buckel hat. Also hat Stahlschmidt sich einen neuen (gebrauchten) Transporter gekauft. Ein Ford Transit, 2,4 Liter. So ganz hat er sich mit den „Neuen“noch nicht angefreundet. „Die Beschriftung kommt noch“, sagt Hans-Werner Stahlschmidt, der sich derzeit wundert, dass ihn niemand mehr in der Stadt grüßt. Kein Wunder, denn der alte T4 war schon sein Markenzeichen. Und den weißen Ford kennt niemand.
Am 3. November 2003 hat Hans-Werner Stahlschmidt den VW gekauft, am 6. November 2018 hat er Adieu gesagt. So ganz einfach war der Abschied wohl nicht, zumal er mit allen seinen Autos mehr als 200.000 Kilometer gefahren hat.