Neue Ideen fürs alte Gemeindehaus
Die Stadt prüft, an der Kastanienallee vorübergehend Kita-Gruppen einzurichten.
WÜLFRATH (tws) Eigentlich sollte das von der Stadt erworbene ehemalige Gemeindezentrum an der Kastanienallee schon Ende des Jahres zur zentralen Flüchtlingsunterkunft umgebaut sein. Doch dieses Vorhaben hat zunächst keinen Vorrang, wie die Dezernenten Michaele Berster, Martin Barnat und Kämmerer Rainer Ritsche jetzt im Ausschuss für Gesellschaft und Soziales mitteilten. Die Priorität der Umbaupläne ist im Rathaus offensichtlich heruntergesetzt worden.
Maßgeblich dafür sind auch zurückgegangene Flüchtlingszahlen sowie derzeit ausreichend Unterbringungsmöglichkeiten in städtischen Unterkünften. „Wir sind mittlerweile nicht mehr bei 300 Personen“, erklärte Sozialamtsleiter Mike Flohr während der Sitzung im Rathaus. Ende September gab es sogar noch 113 freie Plätze, Anfang nächsten Jahres dürften es 86 sein. Die Stadt erwartet, dass im Januar von den 365 belegbaren Plätzen 279 gebraucht werden.
Gleichwohl hält die Verwaltung, wie in der Ausschuss-Sitzung deutlich wurde, mittelfristig an den Umbauplänen des einstigen Gemeindezentrums Kastanienallee fest. Konzept der Stadt ist, die zehn städtischen Reihenhäuser an der Fortunastraße, in denen bis zu 160 Flüchtlinge untergebracht werden können, leerzuziehen und die Häuser anschließend zu vermarkten. Das bestätigte Kämmerer Ritsche gestern gegenüber unserer Zeitung.
Derzeit prüft das Rathaus allerdings, im ehemaligen Gemeindezentrum an der Kastanienallee im Sommer vorübergehend zwei Kindergarten-Vorläufergruppen unterzubringen, weil die neue Kita an der Schulstraße bis dahin noch nicht errichtet ist.
Andreas Seidler (CDU) mahnte, vorerst nicht den Umbau des alten Gemeindezentrums zu starten. Mit der Rückkehr des benachbarten Gymnasiums zu G9 und einem zusätzlichen Raumbedarf wäre das auch eine Erweiterungsoption für die Schule an der Kastanienallee. CDU-Mann Seidler appellierte, die Idee in jedem Fall ins Kalkül zu ziehen.