Fußballer setzen Signal gegen Gewalt und Rassismus
HILDEN (bs) Der Sommer zeigte sich in diesem Jahr auch in Hilden von seiner mediterranen Seite. Auch zur Freude der Mitglieder des Hildener Windsurfing Clubs. Ende Oktober beendeten die Sportler ihre Saison und nutzten den letzten Sonnentag zu einer Stand-Up-Paddling-Regatta. Die Runde auf dem schönen Elbsee machte den Aktiven viel Spaß – sie genossen die Idylle DÜSSELDORF (hel) Michael Gomez fühlt sich wohl in Deutschland. Der 27-jährige Senegalese lebt seit 2009 in seiner „zweiten Heimat“Düsseldorf und ist bestens integriert. Es war der Fußball, der ihn Freunde und Anerkennung hat gewinnen lassen, wie der Defensivspezialist verrät und freimütig bekennt. „Fußball ist gut für die Seele“, sagte er. Seit Saisonbeginn gehört Gomez, der inzwischen als Elektriker tätig ist, dem Kader des B-Kreisligisten SG Benrath-Hassels an. Beim Aktionstag Antidiskriminierung, den der Fußballverband Niederrhein im Fußballkreis Düsseldorf als Pilotprojekt ins Leben gerufen hat, waren am Sonntag bei der Meisterschaftsbegegnung der Herbstspiegelungen auf dem Wasser. Aufgrund der Windstille kamen die Windsurfer an diesem Tag nicht zum Zuge. Sie konnten erst einen Tag später bei einer kräftigeren Brise zeigen, was sie sportlich drauf haben. Überhaupt blickt der Klub auf erfolgreiche Monate zurück. Der schöne Sommer lockte viele Wassersportbegeisterte an die beiden Stammgewässer des Vereins, den des B-Kreisligisten gegen den Garather SV Sport und Integration genau das Thema.
Um die Vereine bei dieser gesellschaftlich wichtigen Eingliederungs-Aufgabe zu unterstützen, dazu haben die Verbandsverantwortlichen wie FVN-Vizepräsident Jürgen Kreyer und der Kreisvorsitzende Bernd Biermann am Wochenende anlässlich dreier Amateurbegegnungen vor Ort ein offenes Ohr gezeigt für die Belange der Betroffenen. Selbst DFB-Vize Peter Frymuth ließ es sich nicht nehmen, dem Projektauftakt in seiner Heimatstadt auf der Anlage in Hassels beizuwohnen und die Veranstaltung als „Symbol einer besonderen Art“zu würdigen. Elbsee in Hilden und den Laacher See in Hitdorf. Positiv: Die Anzahl der Mitglieder stieg durch rund 100 Neuzugänge auf über 300. Großen Anteil daran hatten die Windsurfkurse unter der Leitung von Ian Price sowie die S.U.P.-Kurse von Frank Wolf. Der Sommerhit schlechthin war Yoga auf dem Surfbrett. Jetzt warten die Sportler ungeduldig auf den Start der neuen Saison.
Was kann Fußball leisten? Welche Herausforderungen, etwa durch Diskriminierung, sind zu bewältigen? Antworten auf diese wichtigen Fragen wurden in einem Halbzeitpausengespräch der Amateurbegegnung zwischen der Reserve der Hasselaner und dem benachbarten Garather SV beantwortet. Die Vereinsvorsitzenden Peter Heinen (GSV) und Wolfgang Monski (SG) informierten insbesondere über erfolgreiche Aktionen, mit denen sich beide Klubs der Herausforderung von Integration vor allem von Flüchtlingen offensiv gestellt haben. Sowohl in Hassels als auch in Garath schließlich waren Zeltunterkünfte für geflüchtete Menschen seinerzeit direkt auf derSportanlage oder in unmittelbarer Nähe aufgestellt worden.
„Wir haben Flüchtlingskinder sofort bei uns aufgenommen“, betonte Monski. So klappt Zusammenleben, wenn, wie es Heinen ausführte, der Wille zur Integration auf beiden Seiten vorhanden ist. Außer in Hassels waren Jürgen Kreyer, Bernd Biermann und Kreis-Konfliktberater Wolfgang Schneider auch in Wersten und auf der Anlage des MSV Düsseldorf an der Heidelberger Straße unterwegs, um die Integrationsarbeit in den Fußballvereinen zu unterstützen und zugleich ein deutliches Signal zu setzen gegen Gewalt und Rassismus.