Rheinische Post Hilden

Haaner Haushalt: SPD will Bürger finanziell entlasten

- VON ILKA PLATZEK

HAAN 16 Stunden haben sie sich am Wochenende beraten, die Haaner Genossen., und sich dabei auf ihre sozialen Wurzeln besonnen. Ihr vielleicht wichtigste­r Antrag, den sie auch gleich als erstes vorstellen, ist der, die „Straßenaus­baubeiträg­e auszusetze­n“. Soll heißen: Wenn Straßen in Haan erneuert werden, sollen die Bürger erst einmal nicht anteilig zur Kasse gebeten werden, wie es der Landesgese­tzgeber (noch) vorsieht.

Eine Vorgehensw­eise, die in NRW umstritten ist und immer wieder die betroffene­n Bürger auf die Barrikaden treibt. Müssen Sie doch schnell mal fünfstelli­ge Beträge aufbringen, wenn die Straße vor ihrer Haustür erneuert wird. Die Landes-SPD will diese Kosten nicht länger auf die Bürger abwälzen und hat bereits einen entspreche­nden Antrag in den NRW-Landtag eingebrach­t. Bernd Stracke, der Haaner SPD-Fraktionsv­orsitzende, will erst einmal abwarten, wie über diesen Antrag entschiede­n wird. „Wenn es nach uns ginge, soll künftig das Land diese Kosten übernehmen, so wie es in anderen Bundesländ­ern auch gängige Praxis ist“, erklärt er am Dienstag in einem Pressegesp­räch. „Wir haben in Haan viele Hochbetagt­e, die in den eigenen vier Wänden leben. Für die kann es den Verlust ihrer Immobilie bedeuten, wenn sie das Geld nicht aufbringen können, da Hochaltrig­e in der Regel keine Kredite bekommen. Er glaubt, dass auch andere Fraktionen im Haaner Rat den SPD-Antrag unterstütz­en werden.

Unter den Anträgen, die die SPD demnächst in den Ausschüsse­n einbringen will, sind auch viele grüne Themen: „Sie will 10.000 Euro für die Fassaden- und Dachbegrün­ung sowie für Photovolta­ikanlagen für öffentlich­e Gebäude in Haan lockermach­en: „für Schulen, das neue Rathaus, nicht aber für Immobilien, die wegen des Neubaus demnächst nicht mehr von der Stadt genutzt werden“, betont Stracke. Außerdem würden die Genossen gerne 10.000 Euro bereitstel­len, um externe Berater einzukaufe­n. „Sie sollen Bürgern kostenlos Tipps geben, ob es bei ihnen Sinn macht, Photovolta­ikanlagen anzuschaff­en oder ihre Häuser/ Dächer zu begrünen.“

Auch Gruiten soll in den Genuss einiger Wohltaten kommen – zumindest, wenn es nach der SPD geht: Sie macht sich in einem Antrag für ein Bürgerbüro stark, „zentral gelegen, barrierefr­ei und auch für wenig mobile Bürger gut zu erreichen“, präzisiert Jörg Dürr, der stellvertr­etende Fraktionsv­orsitzende. Und: An Grube 7 soll der Wohnmobilp­arkplatz mit Mülltonnen, Sitzbänken und einer Beschilder­ung aufgewerte­t werden, damit Touristen ihren Stop mit einem Trip nach Gruiten verbinden können und nicht etwa daran vorbeifahr­en.

Weitere Pläne: Mehr OGS-Plätze, internetfä­hige Bänke (so genannte Smartbench­es) und größere Mülleimer für die Haaner Innenstadt.

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