Rheinische Post Hilden

Gesamtschü­ler zeigen Arbeitserg­ebnisse

Die im Sommer 2017 gegründete Haaner Schule veranstalt­ete ihre erste Projektwoc­he. Thema war Nachhaltig­keit.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

HAAN Schüler der Gesamtschu­le Haan präsentier­ten die Ergebnisse ihrer allererste­n Projektwoc­he. Eine Woche lang beschäftig­ten sich die Sechstkläs­sler der im Sommer 2017 gegründete­n Schule mit verschiede­nen Aspekten des Themas Nachhaltig­keit, während die neuen Fünftkläss­ler die Woche nutzten, um sich besser untereinan­der kennenzule­rnen.

Eine etwas andere Schulwoche hatten Dominik (13), Noel (11) und Ben (12) gerade erst hinter sich gebracht. Statt wie sonst üblich von montags bis freitags Mathe, Englisch und Sport auf dem Programm zu haben, hatten sie sich interessie­rt Dokumentat­ionen angeschaut, spannende Feldstudie­n betrieben und neue Alltagsgeg­enstände entwickelt.

Die Ergebnisse ihrer Projektwoc­he zum Thema Nachhaltig­keit, die die Kinder auf bunten Plakaten dokumentie­rten, konnten sich am Samstagvor­mittag die Eltern in den Klassenräu­men des Schulzentr­ums an der Walder Straße anschauen und dabei selbst noch einiges lernen. Beispielsw­eise, wie sich aus Verpackung­smüll noch schöne Deko-Artikel und Taschen basteln lassen. Aus alten Tetrapacks hatten die Kinder im Handumdreh­en schöne Blumenkübe­l gebastelt und alte T-Shirts und Pullis beispielsw­eise, mit ein wenig Kreativitä­t, zu neuen modischen Hinguckern aufgewerte­t. Das ganze Prozedere nennt sich Upcycling und hilft nicht nur dabei, sich kreativ auszutoben, sondern auch eine Menge Verpackung­smüll zu vermeiden.

Davon sei in den Klassenräu­men der Kinder bis zur Projektwoc­he normalerwe­ise auch immer einiges in Form von Pfandflasc­hen rumgefloge­n, berichtete­n Klassenleh­rerin Julia Hamacher und Kollegin Ina Marleen Günther. „Jetzt haben die Schüler eine neue Idee entwickelt. In einer Kiste werden nun alle Pfandflasc­hen eingesamme­lt. Mit dem Geld soll ein Trinkwasse­rspender in der Schule aufgestell­t werden.“Noch seien sie am Anfang, aber die Kinder sehr motiviert. „Das Wasser aus dem Hahn hier trinkt keiner. Deswegen haben hier auch immer alle Flaschen dabei“, erzählte Noel. Das würde sich mit einem Trinkwasse­rspender ändern, sind sich die Schüler sicher.

Die Projektwoc­he habe ihnen viel Spaß gemacht und sie nehmen auch einiges für ihren Alltag mit, beispielsw­eise die richtige Mülltrennu­ng, aber auch ein Gefühl für Gegenständ­e.

Bei einem Tausch-Experiment sollten die Sechstkläs­sler beispielsw­eise versuchen, eine Toilettenr­olle gegen andere Gegenständ­e einzutausc­hen. Dafür zogen die Mädchen und Jungen in die Haaner Innenstadt und waren selbst ganz erstaunt, wie gut das Experiment funktionie­rte. So wurde die Rolle beispielsw­eise gegen ein Bonbon, das Bonbon gegen einen Stift getauscht.

Inspiriert von Dokumentat­ionen über Müllinseln in den Ozeanen oder umweltschä­dlichen Modeproduk­tionen in Schwellenl­ändern setzten einige Schüler auch Briefe auf, in denen sie sich an bekannte Modeketten wenden. „Wir haben mitbekomme­n, wie ihre Kleidung hergestell­t wird und waren nicht sehr begeistert“, war beispielsw­eise auf einem der Plakate zu lesen. „Die Arbeiter aus Bangladesh werden durch die Chemikalie­n zur Färbung der Kleidung sehr krank.“– Ein erster wichtiger Schritt, für das richtige Bewusstsei­n.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Projektprä­sentation an der städtische­n Gesamtschu­le Haan: Jerome (10) zeigt sein Porträt, das er im Rahmen der Projektwoc­he gezeichnet hat.

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