Gesamtschüler zeigen Arbeitsergebnisse
Die im Sommer 2017 gegründete Haaner Schule veranstaltete ihre erste Projektwoche. Thema war Nachhaltigkeit.
HAAN Schüler der Gesamtschule Haan präsentierten die Ergebnisse ihrer allerersten Projektwoche. Eine Woche lang beschäftigten sich die Sechstklässler der im Sommer 2017 gegründeten Schule mit verschiedenen Aspekten des Themas Nachhaltigkeit, während die neuen Fünftklässler die Woche nutzten, um sich besser untereinander kennenzulernen.
Eine etwas andere Schulwoche hatten Dominik (13), Noel (11) und Ben (12) gerade erst hinter sich gebracht. Statt wie sonst üblich von montags bis freitags Mathe, Englisch und Sport auf dem Programm zu haben, hatten sie sich interessiert Dokumentationen angeschaut, spannende Feldstudien betrieben und neue Alltagsgegenstände entwickelt.
Die Ergebnisse ihrer Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit, die die Kinder auf bunten Plakaten dokumentierten, konnten sich am Samstagvormittag die Eltern in den Klassenräumen des Schulzentrums an der Walder Straße anschauen und dabei selbst noch einiges lernen. Beispielsweise, wie sich aus Verpackungsmüll noch schöne Deko-Artikel und Taschen basteln lassen. Aus alten Tetrapacks hatten die Kinder im Handumdrehen schöne Blumenkübel gebastelt und alte T-Shirts und Pullis beispielsweise, mit ein wenig Kreativität, zu neuen modischen Hinguckern aufgewertet. Das ganze Prozedere nennt sich Upcycling und hilft nicht nur dabei, sich kreativ auszutoben, sondern auch eine Menge Verpackungsmüll zu vermeiden.
Davon sei in den Klassenräumen der Kinder bis zur Projektwoche normalerweise auch immer einiges in Form von Pfandflaschen rumgeflogen, berichteten Klassenlehrerin Julia Hamacher und Kollegin Ina Marleen Günther. „Jetzt haben die Schüler eine neue Idee entwickelt. In einer Kiste werden nun alle Pfandflaschen eingesammelt. Mit dem Geld soll ein Trinkwasserspender in der Schule aufgestellt werden.“Noch seien sie am Anfang, aber die Kinder sehr motiviert. „Das Wasser aus dem Hahn hier trinkt keiner. Deswegen haben hier auch immer alle Flaschen dabei“, erzählte Noel. Das würde sich mit einem Trinkwasserspender ändern, sind sich die Schüler sicher.
Die Projektwoche habe ihnen viel Spaß gemacht und sie nehmen auch einiges für ihren Alltag mit, beispielsweise die richtige Mülltrennung, aber auch ein Gefühl für Gegenstände.
Bei einem Tausch-Experiment sollten die Sechstklässler beispielsweise versuchen, eine Toilettenrolle gegen andere Gegenstände einzutauschen. Dafür zogen die Mädchen und Jungen in die Haaner Innenstadt und waren selbst ganz erstaunt, wie gut das Experiment funktionierte. So wurde die Rolle beispielsweise gegen ein Bonbon, das Bonbon gegen einen Stift getauscht.
Inspiriert von Dokumentationen über Müllinseln in den Ozeanen oder umweltschädlichen Modeproduktionen in Schwellenländern setzten einige Schüler auch Briefe auf, in denen sie sich an bekannte Modeketten wenden. „Wir haben mitbekommen, wie ihre Kleidung hergestellt wird und waren nicht sehr begeistert“, war beispielsweise auf einem der Plakate zu lesen. „Die Arbeiter aus Bangladesh werden durch die Chemikalien zur Färbung der Kleidung sehr krank.“– Ein erster wichtiger Schritt, für das richtige Bewusstsein.