Coach Lennackers: So werden Schüler zu „Herzblut-Tigern“
LANGENFELD Zu einem besonderen Motivations-Coaching hat der Verein BOBplus, der die jährliche Berufsorientierungsbörse in der Stadthalle organisiert, kürzlich Schüler und Eltern aus Langenfeld eingeladen. In einem unterhaltsamen zweistündigen Vortrag erklärte „Top-Speaker“Markus Lennackers das „Konzept des Herzbluttigers“und wie nach der „Held-Methode“Ziele klar und Berufswünsche wahr würden.
Erfolg – so die Quintessenz des Abends – hänge maßgeblich von Leidenschaft und Zielstrebigkeit des einzelnen ab sowie vom Umfeld, in dem er sich bewegt – aber weniger von Zeugnisnoten. Wer hohe Ziele hat und nicht das passende Werkzeug dazu mitbringt, müsse clever sein und eher bereit, die Komfortzone zu verlassen, als jene, die sich mit dem zufrieden geben, was sich ihnen anbietet.
In der Aula der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule hatten die Veranstalter für ihre Gäste buchstäblich den roten Teppich ausgerollt. Dazu sanfte House-Musik und buntes Diskolicht. Am Eingang begrüßte ein freundlich lächelnder Mann die Gäste. „Schön, dass du da bist.“Der erste Eindruck, der bei den meisten in diesem Moment entstand: Was sollte das für ein seltsamer Eltern-und-Schüler-Informationsabend werden? Von Anfang an wurde deutlich, dass es anders sein würde als sonst. So anders, wie es auch die Menschen sind, die das „Herzbluttiger-Gen“in sich tragen. Das sind laut Lennackers Menschen, die lösungsorientiert arbeiten, Chancen vor Problemen erkennen, andere Perspektiven nutzen, um glücklich und damit wesentlich erfolgreicher zu sein. „Sie machen andere nicht klein, sondern helfen ihnen zu wachsen.“
In seinem Konzept gebe es neben den Herzbluttigern, die mit einer besonders hohen Leidenschaft besonders hohe Ergebnisse erzielen, auch Enten, Muscheln und Babytiger. Die Enten hielten sich schlicht an Regeln, andere belehrten andere und grenzten sie ein. Sie hätten keine Leidenschaft für ihren Job und erzielten in der Regel auch keine hohen Ergebnisse. „Sie quaken nur.“Muscheln dagegen seien wenig leidenschaftlich, erfüllen aber ihre Aufgaben. „Dienst nach Vorschrift ohne großes Gequake“, sagt Lennackers. Ein Großteil der Arbeitnehmerschaft in Deutschland seien Enten oder Muscheln.
Eigentlich aber, bemerkte der 33-Jährige dann, würden alle als Babytiger geboren. Als Babytiger sei man besonders leidenschaftlich, aber noch nicht sonderlich produktiv, weil einem noch die Techniken fehlen. Wer in diesem Moment einen guten Lehrmeister erwischt, könne sich schnell zum Herzbluttiger entwickeln. Doch es liege auch an einem selbst, zu erkennen, wofür man brennt, gab Lennackers zu bedenken: „Das geht ganz einfach nach der Held-Methode.“Das H stehe für Herz, für das Motiv, das einen antreibt, E für die Einstellung, die jeder mitbringt, L für die Lust, also Zielstrebigkeit, um das Ziel zu erreichen, und D für das Drumherum. Ebenso wichtig wie die eigene Einstellung sei nämlich auch ein passendes Umfeld, das einen motiviert und nicht ausbremst.
Aufmerksam hörten die Anwesenden zu, nahmen an den kurzen, amüsanten Übungen teil, die den Vortrag am Leben hielten. Am Ende verabschiedete Lennackers seine Zuhörer mit vier Fragen, die ihnen deutlich machten, dass sie alles schaffen könnten, wenn sie es sich fest vornähmen und bereit seien loszulaufen.
Für den 15-jährigen Vincent ein sehr inspirierender Vortrag. „Es hat Spaß gemacht und nimmt auch ein bisschen die Angst vor einer ungewissen Zukunft“, sagte der Realschüler.Genau da, setzt der ausgewachsene Herzbluttiger an: Dem Babytiger Mut zusprechen, ihm Aufgaben zutrauen und ihn ein Stück seines Weges begleiten.