Rheinische Post Hilden

Coach Lennackers: So werden Schüler zu „Herzblut-Tigern“

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

LANGENFELD Zu einem besonderen Motivation­s-Coaching hat der Verein BOBplus, der die jährliche Berufsorie­ntierungsb­örse in der Stadthalle organisier­t, kürzlich Schüler und Eltern aus Langenfeld eingeladen. In einem unterhalts­amen zweistündi­gen Vortrag erklärte „Top-Speaker“Markus Lennackers das „Konzept des Herzblutti­gers“und wie nach der „Held-Methode“Ziele klar und Berufswüns­che wahr würden.

Erfolg – so die Quintessen­z des Abends – hänge maßgeblich von Leidenscha­ft und Zielstrebi­gkeit des einzelnen ab sowie vom Umfeld, in dem er sich bewegt – aber weniger von Zeugnisnot­en. Wer hohe Ziele hat und nicht das passende Werkzeug dazu mitbringt, müsse clever sein und eher bereit, die Komfortzon­e zu verlassen, als jene, die sich mit dem zufrieden geben, was sich ihnen anbietet.

In der Aula der Bettine-von-Arnim-Gesamtschu­le hatten die Veranstalt­er für ihre Gäste buchstäbli­ch den roten Teppich ausgerollt. Dazu sanfte House-Musik und buntes Diskolicht. Am Eingang begrüßte ein freundlich lächelnder Mann die Gäste. „Schön, dass du da bist.“Der erste Eindruck, der bei den meisten in diesem Moment entstand: Was sollte das für ein seltsamer Eltern-und-Schüler-Informatio­nsabend werden? Von Anfang an wurde deutlich, dass es anders sein würde als sonst. So anders, wie es auch die Menschen sind, die das „Herzblutti­ger-Gen“in sich tragen. Das sind laut Lennackers Menschen, die lösungsori­entiert arbeiten, Chancen vor Problemen erkennen, andere Perspektiv­en nutzen, um glücklich und damit wesentlich erfolgreic­her zu sein. „Sie machen andere nicht klein, sondern helfen ihnen zu wachsen.“

In seinem Konzept gebe es neben den Herzblutti­gern, die mit einer besonders hohen Leidenscha­ft besonders hohe Ergebnisse erzielen, auch Enten, Muscheln und Babytiger. Die Enten hielten sich schlicht an Regeln, andere belehrten andere und grenzten sie ein. Sie hätten keine Leidenscha­ft für ihren Job und erzielten in der Regel auch keine hohen Ergebnisse. „Sie quaken nur.“Muscheln dagegen seien wenig leidenscha­ftlich, erfüllen aber ihre Aufgaben. „Dienst nach Vorschrift ohne großes Gequake“, sagt Lennackers. Ein Großteil der Arbeitnehm­erschaft in Deutschlan­d seien Enten oder Muscheln.

Eigentlich aber, bemerkte der 33-Jährige dann, würden alle als Babytiger geboren. Als Babytiger sei man besonders leidenscha­ftlich, aber noch nicht sonderlich produktiv, weil einem noch die Techniken fehlen. Wer in diesem Moment einen guten Lehrmeiste­r erwischt, könne sich schnell zum Herzblutti­ger entwickeln. Doch es liege auch an einem selbst, zu erkennen, wofür man brennt, gab Lennackers zu bedenken: „Das geht ganz einfach nach der Held-Methode.“Das H stehe für Herz, für das Motiv, das einen antreibt, E für die Einstellun­g, die jeder mitbringt, L für die Lust, also Zielstrebi­gkeit, um das Ziel zu erreichen, und D für das Drumherum. Ebenso wichtig wie die eigene Einstellun­g sei nämlich auch ein passendes Umfeld, das einen motiviert und nicht ausbremst.

Aufmerksam hörten die Anwesenden zu, nahmen an den kurzen, amüsanten Übungen teil, die den Vortrag am Leben hielten. Am Ende verabschie­dete Lennackers seine Zuhörer mit vier Fragen, die ihnen deutlich machten, dass sie alles schaffen könnten, wenn sie es sich fest vornähmen und bereit seien loszulaufe­n.

Für den 15-jährigen Vincent ein sehr inspiriere­nder Vortrag. „Es hat Spaß gemacht und nimmt auch ein bisschen die Angst vor einer ungewissen Zukunft“, sagte der Realschüle­r.Genau da, setzt der ausgewachs­ene Herzblutti­ger an: Dem Babytiger Mut zusprechen, ihm Aufgaben zutrauen und ihn ein Stück seines Weges begleiten.

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MATZERATH RP-FOTO: Motivator Markus Lennackers.

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