„Café Roncalli“feiert runden Geburtstag mit Live-Musik
Bei Kaffee und Kuchen treffen sich Menschen mit und ohne Behinderung seit vier Jahrzehnten.
ERKRATH (tpp) Seit 40 Jahren besteht nun der Arbeitskreis Be- und Nichtbehinderter im Roncallihaus an der Tannenstraße in Hochdahl. Der Arbeitskreis wird umgangssprachlich einfach „Café Roncalli“genannt, und das beschreibt es eigentlich viel besser. An jedem zweiten Samstag im Monat kommen meist ältere Menschen mit und ohne Behinderung bei Kaffee und Kuchen zusammen, um sich auszutauschen und eine gute Zeit zu haben.
„Das Café Roncalli ist offen für jedermann“, erklärt Ute Thomas, eine von sieben Bereuenden der katholischen Gemeinde. Über die Jahre habe sich der Treff zu einer festen Institution entwickelt, die funktioniere. An normalen Samstagen seien es meist immer dieselben zehn bis zwölf Leute, die kämen, sich gegenseitig Geschichten vorläsen und Ratespiele spielten. Zum runden Geburtstag am vergangenen Wochenende aber kamen nicht nur doppelt so viele, sondern auch Vize-Bürgermeisterin Regina Wedding schaute vorbei, und es gab Live-Musik von Barbara Hettrich und Ulrich Grote.
Das „Café Roncalli“besteht schon länger als das Roncallihaus, das erst in den 1980er Jahren gebaut wurde. Der SKFM finanziert die Treffen, doch ansonsten sind die historisch gewachsenen Verflechtungen zwischen der Gemeinde St. Franziskus, dem Roncalli-Verein und dem SKFM kompliziert, wie dessen Vorsitzender Norbert Baumgarten einräumt. Das brauchte die Gäste am Samstag allerdings nicht zu interessieren. Sie genossen die vom Team selbst gemachten Leckereien wie Eierlikörtorte, Preiselbeersahne oder Zebrakuchen, und sie stießen mit alkoholfreiem Sekt auf das Jubiläum an.
Ulrich Grote ist in den 40 Jahren immer wieder mit seiner Gitarre bei den Treffen aufgetreten. Diesmal bekam er wieder Unterstützung von Barbara Hettrich, die sonst mit ihrer Panflöte auch eigene Konzerte spielt. Das Duo intonierte ein Potpourri aus alten finnischen Liedern, von denen einige den Gästen in einer deutschen Version bekannt waren. So wie „Illalla“(„Am Abend“), das auf Deutsch den Refrain „Ich bin der kleine Hirtenknab“hat. „Bei finnischen Volksliedern sind die Einflüsse aus Deutschland immer da“weiß Ulrich Grote. Tatsächlich hätten finnische Komponisten früher oftmals deutsche Texte zu ihren Liedern geschrieben. Wer die beiden einmal live erleben möchte, dem sei die Weihnachtsfeier des „Café Roncalli“ans Herz gelegt. „Wir spielen sonst nicht zusammen, aber bei den Weihnachtsfeiern werden wir oft eingeladen“, berichtet Barbara Hettrich - auf die nächsten 40 Jahre.