Rheinische Post Hilden

Erschrecke­nde Dimension

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

Das Ausmaß der Clankrimin­alität in Nordrhein-Westfalen ist erschrecke­nd. Nicht nur, dass die Großfamili­en über Tausende Mitglieder verfügen und sich über das ganze Land bis hinein in ländliche Kreise verteilen. Sie sind offenbar auch in so ziemlich jedem Geschäftsf­eld vertreten, mit dem sich Geld verdienen lässt – ob legal oder illegal. Im Kfz-Handel und -Verleih, auch in Schlüsseld­iensten sind sie aktiv. Und wer weiß, in welch anderen Bereichen abseits der üblichen kriminelle­n Betätigung­sfelder wie Drogenhand­el und Prostituti­on sie sonst noch aktiv sind. Die Clans sind in sich so abgeschott­et, dass es selbst den besten Ermittlern schwerfäll­t, gesicherte Erkenntnis­se aus deren inneren Zirkeln zu gewinnen.

Diese Strukturen sind nicht von heute auf morgen entstanden. Sie sind Ergebnis jahrzehnte­langen Wegguckens, Verharmlos­ens und Nichtstuns seitens der Politik und der Polizei. An einer verfehlten Integratio­nspolitik liegt es nur bedingt. Denn diese Leute wollen sich nicht integriere­n. Sie wollen in der Regel bis auf einzelne Ausnahmen unter sich bleiben, lehnen unseren Rechtsstaa­t ab. Es wird viele Jahre dauern, um dieses wuchernde Kriminalit­ätsproblem in den Griff zu bekommen – wenn es überhaupt gelingt.

BERICHT POLIZEI BEOBACHTET 50 CLANS IN NRW, TITELSEITE

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