Kniebachschiffer nehmen neuen Anlauf
Die neue Ahoi-Flotte hat hart trainiert und einen ganz neuen Tanz einstudiert. Trainerin Julia Arnold ist zufrieden.
HILDEN Wer beim Hoppeditz-Erwachen vor der Sparkasse auf der Mittelstraße dabei war, konnte sich davon überzeugen, dass die Kniebachschiffer wieder da sind: Ihre neue Tanzgruppe – die Ahoi-Flotte – stand erstmals auf einer öffentlichen Bühne. Die Premiere der 18 Tänzerinnen und vier Tanzoffiziere war gelungen, findet der Präsident der Kniebachschiffer, Karl Rubröder. Er ist bereits zum dritten Mal Präsident der Gesellschaft mit heute 70 Mitgliedern (in Spitzenzeiten waren es rund 170) und spricht von einem erfolgreichen Neuanfang: „Wir haben wieder 22 Tänzer, trotz der Probleme, die es überall gibt, wenn man Nachwuchs sucht. Insbesondere männliche Tänzer sind ganz schwer zu finden“, räumt er ein.
2013, nach heftigem Knatsch, waren die Kniebachschiffer fast am Ende. Das einst 32-köpfige Tanzcorps habe nur noch aus acht Tänzerinnen bestanden, erinnert sich Rubröder. Auftritte mussten abgesagt, Anfragen erst gar nicht angenommen werden.
Unter Julia Arnold wurde der Neustart eingeläutet: „Wir haben die Tanzgruppe in „Ahoi-Flotte“umgetauft, um schon so den Unterschied zur alten Gruppe zu unterstreichen“, erklärt der Präsident. Die Ansprüche sind jetzt bescheidener: „Wir freuen uns, dass man uns in den jecken Nachbarstädten bucht.“
Julia Arnold gehört – mit kurzer Unterbrechung – schon lange zu den Kniebachschiffern: Seit dem Jahr 2000, da war sie 14, hat sie für die Gruppe getanzt, war lange Teil des ersten Tanzpaars, zusammen mit ihrem Mann Dennis, den sie beim Tanzen kennengelernt hat. 2009 machte sie eine Babypause, 2012 ging sie als Tänzerin für ein Jahr nach Leverkusen.
Aber als die Kniebachschiffer 2013 riefen, kam sie als Trainerin zurück: „Ich hänge an Hilden und an dieser Gruppe“, sagt sie. Der Neuanfang war mühsam: „Wir haben versucht, einige der alten Tänzer zurückzuholen und auch ein paar ganz junge dazu gewonnen.“
Trainiert wird regelmäßig. „Zweimal zwei Stunden pro Woche, im Sommer zusätzlich zweimal am Wochenende bei uns im Garten, aber das war freiwillig“, berichtet Arnold. Im Herbst gab es dann noch ein Trainingslager, „um Feinheiten zu verbessern, Durchgänge und Einmärsche zu üben“. Für 25 Auftritte ist die „Ahoi-Flotte“in der neuen Session bereits jetzt gebucht. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt nur 20 Buchungen. Es geht also wieder aufwärts. „Wir haben drei Tänze im Repertoire, davon zwei alte und einen ganz neuen.“
Trainerin Julia Arnold tanzt immer noch in der ersten Reihe, lässt sich und die Truppe von einem befreundeten Ballett-Trainer korrigieren. Mitunter springt Hoppedine Fanny als Ersatztrainerin ein und gibt Anregungen. „Die ist ja auch schon seit Ewigkeiten dabei und weiß, worauf es ankommt.“
Die Choreografien entstehen übrigens gemeinsam in Teamarbeit: „Erst hören wir uns die Musik an, zigmal und dann erfinden wird die Choreografie dazu“, verrät die Trainerin. Bei ihr haben die Akteure ein Mitspracherecht. Die jüngsten sind 14, viele um die 20, ihr Mann und sie mit über 30 gehören zu den „Oldies“.