Job-Speed-Dating für Schüler mit Behinderung
14 Unternehmen und rund 70 Schüler haben sich im Rahmen einer Berufs-Kontaktbörse kennengelernt und vernetzt.
Marion Holterbosch (Wäscherei Holterbosch) und Diana Klömpken (Leiterin Ausbildung und Studierende 3M) haben Nägel mit Köpfen gemacht. „Wir haben drei Praktika und einen Schulbesuch vereinbart“, sagt Holterbosch. Klömpken ergänzt: „Wir haben auch drei konkrete Anfragen für einen Praktikumsplatz vorliegen.“
Und das ist zudem lediglich die vorläufige Zwischenbilanz zweier Firmen, die beim Job-Speed-Dating zwischen Unternehmen und rund 70 Schülern mit Behinderung in der Schule des Landesverbands Rheinland (LVR) am Volksgarten teilnahmen.
Ziel dieser Kontaktbörse war es, durch kurze, aber prägnante Informationsund Bewerbungsgespräche mit Arbeitgebern den Übergang von jungen Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu fördern. Beide Seiten kamen schnell und persönlich ins Gespräch, um dann Betriebspraktika oder auch weitere betriebliche Perspektiven zu vereinbaren.
Das LVR-Integrationsamt, die Großkundenberatung West der Bundesagentur für Arbeit und mehrere Integrationsfachdienste organisierten das Job-Speed-Dating bereits zum dritten Mal in Düsseldorf. „Jeder hat ein Talent, man muss es nur erkennen“, konstatiert Frauke Borchers vom LVR-Dezernat Schulen und Integration. „100 Prozent Schwerbehinderung kann dennoch 100 Prozent Leistungsfähigkeit bedeuten. Es ist nur eine Frage, wer genau wo und unter welchen Umständen eingesetzt wird.“
14 Unternehmen hatten Personalverantwortliche an den Volksgarten geschickt. „Für uns steht im Fokus, junge Menschen für uns zu begeistern. Wir schauen nicht auf die Schwächen des Einzelnen, sondern fördern die Stärken“, erläutert Klömpken. „Hier sind wirklich nette Menschen dabei, die für uns in Frage kommen.“Klömpken von 3M hatte drei Auszubildende aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens mitgebracht, um den Bewerbern aus dem „Nähkästchen“erzählen zu können.
Für den LVR und die Bundesagentur für Arbeit ist das Job-Speed-Dating ein Türöffner. „Wenn man persönliche Kontakte und einen guten Draht hat, schafft man bei entsprechender schulischer Qualifikation und Motivation den Wechsel von der Schule ins Arbeitsleben einfacher“, meint Borchers. Das gilt für Behinderte ebenso wie für Nicht-Behinderte.