Rheinische Post Hilden

Pläne fürs Wohnen am Wimmersber­g

Jetzt wurden von Stadt und Architekte­n Details vorgestell­t und die Vorschläge und Bedenken der Bürger gesammelt.

- VON HANNA EISENBART

ERKRATH Zu einer Bürgervers­ammlung hatte die Stadtverwa­ltung eingeladen, um im Vorfeld Meinungen und auch Bedenken der Erkrather über das geplante Wohnquarti­er am Wimmersber­g zu erfahren, das auf einem ehemaligen Gewerbegeb­iet (7,5 Hektar) entstehen soll.

Die Stadt hat den Investor Catella, ein schwedisch­es Unternehme­n (der deutsche Sitz ist im Medienhafe­n Düsseldorf) beauftragt, die ersten Schritte in Richtung Realisieru­ng dieses Großprojek­tes zu unternehme­n und Catella hat sechs namhafte Architektu­rbüros eingeschal­tet, die in der Stadthalle ihre Entwürfe vorstellte­n.

Zuvor hatte Bürgermeis­ter Christoph Schultz die mehr als einhundert Interessie­rten begrüßt und auf den Bedarf an bezahlbare­n Wohnungen in Erkrath hingewiese­n. Außerdem sei der Wimmersber­g ein nur noch wenig genutztes Gewerbegeb­iet und ein neues Wohnquarti­er könne dort stadtnah entstehen. Er betonte besonders, dass keiner der Pläne der Architektu­rbüros eins zu eins umgesetzt werde, sondern Basis für eine breit angelegte Diskussion bilde solle.

Klaus Franke, Projektlei­ter bei Catella, erläuterte die Vorschläge, und es war schon erfreulich, welch unterschie­dliche Betrachtun­gsweisen sich da gegenüber standen. Für alle gleich waren natürlich die topografis­chen Bedingunge­n – schon heftig, wenn auf zirka 300 Meter Länge ein Gefälle von mehr als 20 Meter überwunden werden muss. Aus allen Entwürfen war zu ersehen, dass der Quartiersg­edanke darin Raum gefunden hatte: Ein urbanes Wohngebiet für alle Altersklas­sen, teils öffentlich geförderte­r Wohnraum, teils Eigentum, Hilfsangeb­ote für Ältere, viel Grün, wenig Anliegerve­rkehr durch große Tiefgarage­n, betreutes Wohnen und Kindergart­en – all das, was das Leben lebenswert macht, soll dort verwirklic­ht werden. Und vor allem die Anbindung an die Bahnstraße, das Zentrum Alt-Erkraths.

In der Diskussion meldeten sich eine Reihe von Bürgern zu Wort und formuliert­en Anregungen und ihre Fragen: Wie viel bezahlbare­r Wohnraum soll entstehen? Wie ist die Versorgung mit Schulen? Wird das eine Hochhaus-Bebauung? Gibt es Erkenntnis­se über kontaminie­rte Böden? Wie viele Stellplätz­e werden geplant? Wie hoch wird die Verkehrsbe­lastung auf der Schlüterst­raße? Wird ein Zebrastrei­fen für die Fußgänger eingericht­et, die die Schlüterst­raße überqueren wollen? „ird das Gebiet an den öffentlich­en Nahverkehr abgebunden?

Sowohl Bürgermeis­ter Schulz als auch Klaus Franken beantworte­ten die Fragen, soweit sie schon beantworte­t werden konnten und betonten erneut, dass diese Veranstalt­ung die Diskussion um das neue Quartier beleben solle. Wolfgang Hinrichsen, ein alt eingesesse­ner Bürger der Stadt, befürchtet­e sehr wohl ein noch höheres Verkehrsau­fkommen auf der Schlüterst­raße, die eigentlich bei allen Entwürfen mit einem Kreisverke­hr den Eingang ins neue Quartier bildete. Die Frage nach den Stellplätz­en war auch für Ratsmitgli­ed Detlef Ehlert von großer Bedeutung.

Die Architekte­n der jeweiligen Büros standen nach der Fragestund­e noch lange vor ihren Entwürfen und luden zu weiteren Informatio­nen ein. Die Investorfi­rma Catella geht am Wimmersber­g von rund 300 Wohneinhei­ten aus und will die vielen Anregungen mit einbeziehe­n. Welches Architektu­rbüro den Auftrag erhält, steht noch nicht fest, da werden noch viele Details bedacht werden müssen.

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FOTO: PRIVAT Die Architekte­n der jeweiligen Büros standen nach der Fragestund­e noch lange vor ihren Entwürfen und luden Bürger zu weiteren Informatio­nen ein.

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