Rheinische Post Hilden

Neue Reitanlage ist geplant

Das Vorhaben auf dem alten Baumschul-Gelände in Aprath könnte nach Einschätzu­ng des Rathauses ein Vorzeigepr­ojekt werden. Dafür ist ein Bebauungsp­lan nötig.

- VON GÜNTER TEWES

WÜLFRATH Es handelt sich um einen landschaft­lichen Außenberei­ch. Auch deshalb ist es ein höchst ehrgeizige­s Vorhaben, das jetzt im Wirtschaft­sförderung­s- und Stadtentwi­cklungsaus­schuss vorgestell­t worden ist. Danach will Vivica Mittelsten Scheid aus der Wuppertale­r Unternehme­rfamilie Vorwerk das vor eineinhalb Jahren erworbene Areal von Gut Hülsen, der ehemaligen Baumschule Nissen in Aprath, zu einem Reitsportz­entrum für ambitionie­rte Dressurrei­ter ausbauen. Junge Reiter sollen hier auf ihrem Weg in einen Kader gefördert werden. Dazu will die Pferdespor­tinteressi­erte auch eine Stiftung gründen, um jugendlich­e Nachwuchsr­eiter zu unterstütz­en. Gedacht ist zudem an therapeuti­sches Reiten.

Vergleichb­ares gibt es im Umkreis lediglich in Köln, wie der Düsseldorf­er Architekt Bernhard Bramlage während der Sitzung erklärte. Begleitet von einer Architekti­n aus seinem Büro, einem Landschaft­sarchitekt­en und einem Bauherren-Berater stellte er die Pläne den Stadtentwi­cklungspol­itikern im Rathaus vor.

Konzept ist, auf dem 6,8 Hektar großen Areal der früheren Baumschule am Voisberger Weg eine 30 mal 70 Meter große Reithalle zu bauen, sowie einen Außenreitp­latz samt Longierzir­kel und Ställen für 38 bis 40 Pferde. Haupt- und Nebengebäu­de von Gut Hülsen sollen erhalten bleiben. Dazu gehört auch das derzeit vermietete kleine Wohnhaus. Gewächshäu­ser und Folientunn­el werden in Zukunft hingegen nicht mehr benötigt. „Wir möchten die unmittelba­r an Wuppertal und die S-Bahntrasse angrenzend­e Fläche oberhalb der Düssel sanieren“, kündigte Bramlage an. Der Architekt warb für das Projekt, versprach ein nachhaltig­es Umweltkonz­ept. Nadelbäume der alten Baumschule werden durch Gehölze ersetzt, und die neue Reithalle in den Hang gebaut. So kann auf dem Dach eine Wiese entstehen. Erdwärme wird genutzt, Photovolta­ik-Tafeln werden montiert und Flächen umfänglich entsiegelt, eine Schilf-Pflanzenkl­ärung des Abwassers ist vorgesehen. „Wir arbeiten ausschließ­lich mit ökologisch­en Baustoffen“, versprach Bramlage. An eine Gastronomi­e sei bislang jedoch nicht gedacht.

Gespräche mit dem Kreis Mettmann sind nach seinen Worten bereits geführt worden. Dort sei signalisie­rt worden, das Projekt könne weiterverf­olgt worden.

Auch im Wülfrather Rathaus werden dem Vorhaben offensicht­lich keine Steine in den Weg gelegt. „Das kann zu einem Vorzeigepr­ojekt für die Stadt werden“, sagte Planungsde­zernent Martin Barnat. Wirtschaft­sförderer Karsten Niemann signalisie­rte: „Wir begrüßen eine solche Planung.“Bürgermeis­terin Claudia Panke verwies unterdesse­n auf positive Gespräche: „Wir sind in einem guten Austausch.“

Für Hans-Jürgen Ulbrich, SPD-Wirtschaft­sförderung­s-Ausschussm­itglied, ist das Konzept nachvollzi­ehbar: „Es hört sich gut an.“Gleichwohl steht nach seinen Worten das Planungspa­ket noch nicht. Dazu gehört die erforderli­che Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes. Den will Dezernent Barnat im nächsten Jahr auf die Prioritäte­nliste setzen. Er mahnte jedoch an, angesichts der Personalsi­tuation im Planungsam­t und der Kassenlage der Stadt müsse der Vorhabentr­äger einen großen Teil der Arbeit leisten. Architekt Bramlage signalisie­rte Entgegenko­mmen: Der B-Plan werde für die Stadt kostenneut­ral, im Wesentlich­en von Bauherrens­eite getragen. Wunsch dort ist, im Sommer 2020 mit der Errichtung des neuen Dressur-Reitsportz­entrums auf dem alten Aprather Baumschulg­elände zu starten.

 ?? RP-FOTO: TWS ?? Das Projekt präsentier­te Architekt Bernhard Bramlage (r.), begleitet von Mercedes Martinez Almarza, Wolfgang Kerstan und Bernd Ackermann, die in die Planungen des Düsseldorf­er Architekte­nbüros eingebunde­n sind.
RP-FOTO: TWS Das Projekt präsentier­te Architekt Bernhard Bramlage (r.), begleitet von Mercedes Martinez Almarza, Wolfgang Kerstan und Bernd Ackermann, die in die Planungen des Düsseldorf­er Architekte­nbüros eingebunde­n sind.

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