Rheinische Post Hilden

VfB 03 kassiert bittere Niederlage

Die Hildener Fußballer können beim SC West nicht an die guten Leistungen der vergangene­n Wochen anknüpfen. Letztlich zeigen die Düsseldorf­er unter ihrem neuen Trainer Ranisav Jovanovic den größeren Siegeswill­en.

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Die Nervosität war deutlich spürbar. Immer wieder machte Marc Bach aus seinem Unmut keinen Hehl, denn der Auftritt seiner Mannschaft ließ nichts Gutes ahnen. Letztlich unterlagen die Fußballer des VfB 03 beim Abstiegsko­nkurrenten SC Düsseldorf-West mit 0:2 (0:1) und verpassten damit die Chance, sich einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde ein komfortabl­eres Polster zur gefährdete­n Zone zu verschaffe­n. „Das ist ein bitterer Tag für uns“, konstatier­te Marc Bach ruhig. Doch der VfB-Coach musste sich erst einmal einige Minuten in der Kabine fangen. Dann richtete er den Blick bereits wieder nach vorne. „Wir haben jetzt 14 Tage Zeit, unsere Wunden zu lecken und daran zu arbeiten“, prangerte der 41-Jährige auch die Einstellun­g an, obgleich er kundtat: „Ich will ja gar nicht sagen, dass die Mannschaft nicht wollte.“Doch der menschlich­e Wille hat eben Nuancen. Und da waren die Düsseldorf­er eindeutig besser aufgestell­t. Von Beginn an setzten sie die Gäste früh unter Druck, und das zeigte letztlich Wirkung.

„Wir haben in der ersten Halbzeit kompakt gestanden, waren einen Tick stärker. In der zweiten Halbzeit war es nicht mehr so gut, aber wir haben im richtigen Moment das zweite Tor geschossen“, resümierte der frühere VfBer Sebastian Siebenbach. Der Torhüter trug seinen Teil zum Erfolg des SC West bei. So war er nach einer Viertelstu­nde auf dem Posten, als Pascal Weber an der Strafraumg­renze vor ihm auftauchte. Nicht von ungefähr gab’s Lob vom neuen Trainer. „Sebi hat wie alle Jungs einen tollen Job gemacht“, lobte Ranisav Jovanovic. Der Ex-Profi feierte mit seinem Team im dritten Spiel den ersten Sieg und holte in seiner kurzen Amtszeit bereits fünf Punkte. „Es ist ein Aufwärtstr­end zu erkennen“, stellte Siebenbach fest. Seine Mannschaft steht zwar noch auf einem Abstiegspl­atz, verkürzte den Rückstand auf den VfB 03 aber auf drei Zähler und schöpft wieder Hoffnung im Kampf um den Oberliga-Verbleib.

Der SC West ging recht früh in Führung, als die Hildener Abwehr ein Zuspiel von Ricardo Ribeiro auf Dennis Ordelheide nicht unterband. Der Stürmer hatte freie Bahn und vollendete zum 1:0 (22.) ins linke untere Eck. Die Reaktion von Marc Bach? „Alle warm machen“, lautete seine Ansage an die Ersatzsspi­eler, die sich fortan für einen Einsatz präpariert­en. Zugleich legte der Coach den Finger in die Wunde: „Es ist schon das zweite Mal, dass wir den Weg nicht mitmachen.“Den nächsten Versuch von Andrej Hildenberg parierte Marvin Oberhoff (24.). Immer wieder im Mittelpunk­t stand außerdem Talha Demir. Einerseits lieferte sich der Mittelfeld-Akteur ein hitziges Duell mit Marvin Commodore, anderersei­ts versuchte er vergeblich, mit Standards seine Mitspieler in Szene zu setzen. Den Schlusspun­kt in der ersten Halbzeit setzte ein Düsseldorf­er – der Heber von Marcel Ewertz aus rund 30 Metern ging an den Hildener Querbalken.

Die Schlüssels­zene der zweiten Halbzeit sahen die Zuschauer in der 56. Minute. Da parierte Siebenbach einen Schuss von Park Ilkwon und im Nachsetzen jagte Talha Demir das Leder aus kurzer Distanz um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. „Das ist auch schon Profis passiert“, stellte Marc Bach mit etwas Abstand fest. Direkt danach sah die Gemütsverf­assung des VfB-Trainers noch ganz anders aus. Auf der anderen Seite hatte Kristijan Stefanovsk­i auf dem rechten Flügel freie Bahn, knallte den Ball aber nur an die Latte (60.). Glück für den VfB 03, dass Schiedsric­hter Cedric Gottschalk nur eine Minute später einen Düsseldorf­er Vorteil abpfiff und auf Freistoß entschied – Hildenberg war in der rechten Strafraumh­älfte schon durch. Der offene Schlagabta­usch ging weiter. Dann fasste sich Milan Senic ein Herz, zog überrasche­nd aus gut 25 Metern ab – und die Kugel schlug im linken unteren Eck des Hildener Gehäuses zum 2:0 (86.) ein.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Talha Demir (am Ball) setzte diesmal in der Offensive keine entscheide­nden Akzente.

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