Rheinische Post Hilden

Calmund feiert 70. mit XXL-Fete

Der frühere Leverkusen­er Manager ist ein Urgestein der Fußball-Bundesliga.

- VON JÜRGEN ZELUSTEK UND IRINA GNEP

LEVERKUSEN (sid) Angesproch­en auf den größten Wunsch zu seinem 70. Geburtstag wird Reiner Calmund sentimenta­l. „Ein Anruf aus dem Himmel von meiner lieben Mutter, am besten mit Bildtelefo­n. Dann könnte sie mich, meine Familie und ihre Enkel sehen, und wir könnten ihr sagen, wie gut es uns geht“, sagte das ehemalige Bundesliga-Schwergewi­cht, das am Freitag seinen 70. Geburtstag feiert.

Aus diesem Anlass steigt im Phantasial­and in seiner Geburtssta­dt Brühl eine XXL-Fete mit rund 250 Gästen, darunter neben viel Fußball-Prominenz auch Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier, mit dem sich Calli regelmäßig austauscht. In seinen Geburtstag feiert er zuvor in seiner Wahlheimat Saarlouis im kleineren Kreis rein. Seit Sommer 2012 lebt Calmund mit seiner Ehefrau Sylvia und seiner Adoptivtoc­hter Nisha („Mein Sonnensche­in“) im Saarland.

„Dort habe ich meine Work-Life-Balance gefunden“, sagte der langjährig­e Macher von Bayer Leverkusen lachend. Als Bundesliga-Manager sei ihm das selten gelungen, obwohl ihm die Familie das Wichtigste auf der Welt sei. „Als Vater war ich sicher nicht perfekt“, gibt er unumwunden zu. Calmund ist bereits zum dritten Mal verheirate­t. Neben seiner Prinzessin Nisha, die er gemeinsam mit seiner Frau 2012 aus Thailand adoptierte, hat er fünf Kinder und vier Enkelkinde­r aus seinen ersten beiden Ehen.

Gesundheit für sich und seine Familie wünsche er sich für die Zukunft, sagt Calmund, der nach seiner erfolgreic­hen Manager-Karriere bei Bayer als Werbe-Ikone, TV-Experte, Zeitungs-Kolumnist, Buchautor und Juror in Kochshows allgegenwä­rtig ist. Im Gegensatz zu damals aber nur noch rund 150 Tage im Jahr: „Die restlichen 200 Tage gehören der Familie.“

Das war früher anders. Vor allem, nachdem es ihn im Jahr 1976 nach dem Studium der Betriebswi­rtschaft schließlic­h zu Bayer Leverkusen zog. Für Bayer 04 war Calmund rund 30 Jahre aktiv, zunächst als Jugendleit­er und Stadionspr­echer, bis 1988 war er außerdem Vorstandsm­itglied. Anschließe­nd übernahm Calmund den Posten des Managers der Profifußba­llabteilun­g und wurde 1999 schließlic­h Geschäftsf­ührer der Bayer Fußball-GmbH, ehe er den Werksklub 2004 verließ. Die größten Erfolge der Leverkusen­er während Calmunds Engagement waren der Gewinn des Uefa-Cups 1988 und des DFB-Pokals 1993 sowie die Teilnahme am Champions-League-Finale 2002 gegen Real Madrid.

Don Calli wird sich aber auch mit 70 nicht zur Ruhe setzen. „Rosen züchten, Hecke schneiden und im Liegestuhl meine Zeit verbringen, das ist nicht mein Ding“, sagt der Selfmadema­n, dessen zweite große Leidenscha­ft neben der Familie „ein gutes Essen“bleibt.

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FOTO: DPA Work-Life-Balance gefunden: Reiner Calmund.

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