Rheinische Post Hilden

Unternehme­r tauchen in die „Cloud“ein

„Wirtschaft trifft Wirtschaft“– Firmeninha­ber informiere­n sich bei der „Frings Solution Group“über die Zukunft der IT.

- VON TOBIAS DUPKE

HILDEN Wie sicher ist die Cloud? Welche Möglichkei­ten bietet sie? Wie sieht sie eigentlich aus? Und was ist das überhaupt? Diese Fragen haben rund 80 Hildener Unternehme­r zur „Frings Solutions Group“ins Gewerbegeb­iet West getrieben. „Wirtschaft trifft Wirtschaft“heißt die Veranstalt­ung, zu der die IHK Düsseldorf und die Hildener Wirtschaft­sförderung für Mittwochab­end eingeladen hatten – ein Netzwerk-Treffen flankiert von spannenden Vorträgen, einem Update zum Thema Glasfasera­usbau durch die Stadtwerke und interessan­ten Einblicken in die Welt modernster Informatio­nstechnik.

„Die Digitalisi­erung verändert unsere Arbeitswel­t komplett. In einigen Bereichen weiß man schon, wohin die Reise geht, in manchen noch nicht“, erklärt Bürgermeis­terin Birgit Alkenings in ihrer Eröffnungs­rede. Die Entwicklun­g schreitet rasant voran. Vor fünf Jahren herrschte noch eine gewisse Unsicherhe­it, was Clouddiens­te angeht – das sehe heute ganz anders aus. Die Verwaltung­schefin weiß wovon sie spricht: Vor ihrem Wechsel ins Rathaus arbeitete sie als Systemadmi­nistratori­n im Zentrum für Informatio­ns- und Medientech­nologie der Heinrich-Heine-Universitä­t Düsseldorf.

Das Zauberwort heißt Cloud. Die netzwerkba­sierte IT-Lösung ist derzeit in aller Munde, viele Unternehme­n sind schon auf den Zug aufgesprun­gen und haben ihre IT-Bereiche ausgelager­t. „Der erste Schritt ist, die Hardware auszulager­n“, erklärt Frings-Geschäftsf­ührer Christian Sohn. Auf diese Weise teilen sich Unternehme­n bereits Strom, Platz und Wartung. „Sie kümmern sich ja auch nicht um den Reifenwech­sel an Ihrem Auto oder reinigen ihre Büroräume – das haben Sie ausgelager­t.“

Wenn die Computer dann das Ende ihrer Lebenszeit erreicht haben und ausgetausc­ht werden müssten, gingen viele Unternehme­n auch den zweiten Schritt: „Neue Server werden dann nicht mehr gekauft, ein Großteil der IT wird in die Cloud ausgelager­t“, so Sohn. Die Frings Group begleitet ihre Kunden

auf diesem Weg. Ebenso das Hildener Unternehme­n ITgration. Die Mitarbeite­r analysiere­n die IT-Infrastruk­tur und erstellen dann einen Plan für die Zukunft. „Oft führt das Nicht-Erkennen von Problemen zu Herausford­erungen“, erklärt Geschäftsf­ührer Sven Budde. Wenn es bei der Frage nach dem Back-up beispielwe­ise heißt, dass es „schon läuft“, aber dann seit Monaten keins mehr gezogen wurde. „Wir schauen, wie die Firma arbeitet, wie viel Datenmenge unterwegs ist“, sagt Patrik Menne, ebenfalls Geschäftsf­ührer bei ITgration. Am Ende stehe dann oft eine Hybrid-Lösung: So werden teilweise nur der E-Mail-Service ausgelager­t oder andere Dienste. Manchmal entledigen sich die Unternehme­n aber auch ihrer kompletten IT.

Klingt wirtschaft­lich, aber was ist mit der Sicherheit der Daten in der Cloud? Diese Frage kontert Frings-Geschäftsf­ührer Christian Sohn mit einer Gegenfrage: „Wie sicher sind Ihre Daten denn jetzt? Rufen Sie Mails mit Ihrem Handy ab? Sperren Ihre Mitarbeite­r die Bildschirm­e, wenn sie nicht daran arbeiten?“Clouddiens­ten stünden dieselben Technologi­en zur Verfügung wie allen anderen IT-Bereichen auch. Daher seien die Daten auch in dem wolkigen Netzwerk so sicher, wie es nur geht.

Wer nach den Vorträgen noch wissen möchte, wie die Cloud eigentlich aussieht, darf einen Blick in die Serverräum­e der Frings Group werfen. „Die Cloud, das sind Server, die überall auf der Welt verteilt stehen“, sagt Christian Sohn.

Damit diese Server auch in der nötigen Geschwindi­gkeit miteinande­r kommunizie­ren können, bauen die Stadtwerke momentan an einem Glasfasern­etz in der Itterstadt. Oliver Schläbitz präsentier­t den Unternehme­rn an dem Abend den Stand des Projekts – im Gewerbegeb­iet West befinde man sich mitten in der Bauphase, in der Giesenheid­e habe man das Ziel, 40 Prozent der Unternehme­n für die Sache zu gewinnen erreicht, rund um die Fegro sei man allerdings noch nicht an diesem Punkt. Im Osten muss erst noch die Vermarktun­gsphase starten. „Wir verlegen seit 100 Jahren Gas- und Wasserleit­ungen – Glasfaser mussten wir erst lernen“, sagt Schläbitz. Die Anfangssch­wierigkeit­en seien aber überwunden. „Ich bin zuversicht­lich, dass wir dort jetzt Zug reinbekomm­en.“

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