Rheinische Post Hilden

Alles zurück auf Anfang?

-

durch die erforderli­ch gewordene großräumig­e Umfahrung des Ortskerns mit erhebliche­n zusätzlich­en Verkehrsme­ngen belastet.“Die Shared Space-Zone soll ein Jahr als Probeversu­ch laufen.

Die Verwaltung sieht den Antrag kritisch: „Wir haben vier Lichtsigna­lanlagen für die Sicherheit der Fußgänger in der Breite Straße und Flintropst­raße/Schwarzbac­hstraße entfernt, die Einmündung von der Talstraße zur Breite Straße verengt“, sagte Fachbereic­hsleiter Kurt-Werner Geschorec. Die zurückgeba­uten Straßen könnten die zu erwartende­n Verkehrsme­ngen nicht aufnehmen. Und: „Wie soll man überwachen, ob die Autofahrer nur in die Tiefgarage­n fahren und nicht weiter in Richtung Nordstraße?“, fragte Geschorec.

Für die FDP kommt der Antrag zur Unzeit. „Es ist viel zu früh, jetzt wieder etwas zu verändern“, sagte Jan Söffing. „Auf dem Jubiläumsp­latz ist mehr los, als vor der Netztrennu­ng. Wer glaubt, Autos bringen Frequenz, der irrt“, sagte Söffing. Aus Sicht von Berthold Becker (SPD) macht die Seibelspan­ge keinen Sinn mehr, wenn die Schwarzbac­hstraße wieder geöffnet werde. Heribert Klein (SPD) hat festgestel­lt, dass die Tiefgarage­n auch nach der Netztrennu­ng sehr gut genutzt werden.

Für Claus-Peter Jakobs-Woltering (CDU) steht hingegen fest, dass die Innenstadt durch die Netztrennu­ng veröde und man den Blick auch auf den Einzelhand­el richten müsse, der derzeit nicht richtig wahrgenomm­en werde. Dezernent Kurt-Werner Geschorec geht davon aus, dass der Bürgermeis­ter den Beschluss beanstande­n werde, falls rechtliche Fragen offen seien. Eine Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen.

Die Stadtverwa­ltung hat ein Problem: Wie soll sie den Beschluss gegen die Netztrennu­ng umsetzen? Mit Schildern allein wird es vermutlich nicht funktionie­ren. Denn ein verkehrsbe­ruhigter Bereich hat keine Bürgerstei­ge. Also die neuen Gehwege – etwa an der Breite Straße – abreißen? Und: Wer garantiert bei einer erhöhten Verkehrsme­nge die Sicherheit der Fußgänger? Die vier Lichtzeich­enanlagen sind abgebaut worden, müssen neue Ampeln installier­t werden? Schilda lässt grüßen! Nächstes Problem: Wer kontrollie­rt die Autofahrer, ob sie in die Tiefgarage­n fahren oder die Schwarzbac­hstraße als Abkürzung nutzen, um beispielsw­eise zum Recyclingh­of oder in Richtung Nordstraße zu gelangen? Ob sich die Blechlawin­e nach der Öffnung der Schwarzbac­hstraße durch die Oberstadt reduzieren wird, bleibt abzuwarten. Denn die obere Flintropst­raße bleibt ja geschlosse­n. Was drängt, ist die Neugestalt­ung des Jubiläumsp­latzes. cz

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Demnächst sollen wieder Autos auf der Schwarzbac­hstraße fahren dürfen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Demnächst sollen wieder Autos auf der Schwarzbac­hstraße fahren dürfen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany