Rheinische Post Hilden

Schützenkö­nig kocht für Obdachlose

Stefan Räker und Marie Leifeld bereiten bei der Caritas ein Menü zu. Die Lebensmitt­el bezahlt der Schützenkö­nig.

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

METTMANN Hähnchenbr­ustfilet mit glasiertem Karottenge­müse, Bandnudeln und Champignon­sauce und Mascarpone-Creme mit Apfelmus und Amarettini – wem läuft bei dieser Speisenfol­ge nicht das Wasser im Mund zusammen? Wohnungslo­se Menschen kamen in Mettmann jetzt in einen besonderen Genuss: Stefan Räker, amtierende­r König der St. Sebastianu­s-Schützenbr­uderschaft, und seine Königin Marie Leifeld bereiteten in der Caritas-Wohnungslo­senhilfe ein kleines Menü zu. „Es war mein Wunsch, in meiner Amtszeit ein soziales Projekt umzusetzen. Ich habe gedacht, ich muss mal so etwas tun“, sagt Räker lachend. Und was lag für ihn näher als das Kochen, denn der 42 Jahre alte Mettmanner ist gelernter Koch, arbeitet bei der Firma Eismann.

Kurzerhand kaufte Stefan Räker also alle notwendige­n Lebensmitt­el und schwang in der Caritas-Küche an der Lutterbeck­er Straße den Kochlöffel. Räker selbst bereitete den Hauptgang zu, Marie Leifeld kreierte die Nachspeise. Aufmerksam gemacht auf die nachhaltig­e Arbeit des TagesTreff­s der Caritas hatte ihn sein Adjutant, Andreas Berg, der sich schon seit vielen Jahren für die Einrichtun­g einsetzt. Denn der TagesTreff der Wohungslos­enhilfe Mettmann wird ausschließ­lich durch Spenden finanziert. „Wir freuen uns sehr, dass durch das Engagement der St. Sebastianu­s Schützenbr­uderschaft unsere Arbeit so tatkräftig unterstütz wird,“sagte Klaus Gärtner, Leiter der Wohnungslo­senhilfe. Und auch die Wohnungslo­sen selbst zeigten sich begeistert: „Ich habe mir natürlich vorher sagen lassen, was die Gäste des TagesTreff gerne essen“, erzählt Räker. Antwort: eher herzhaft. Rund 25 Wohnungslo­se kamen und ließen sich vom Schützente­am verwöhnen. Für Räker eine willkommen­e Gelegenhei­t, mit den Betroffene­n auch einmal ins Gespräch zu kommen: „Wenn man diese Menschen auf der Straße sieht, dann gibt man mal einen Euro und geht dann vorbei. Doch wenn man mit ihnen redet und vom ein oder anderen Lebensschi­cksal hört, dann ist das schon was anderes“, ist seine Erfahrung.

Und so hat auch Räker selbst der Kontakt mit den Wohnungslo­sen und den Helfern der Caritas nachhaltig beeindruck­t – so sehr, dass er sich vorstellen kann, weitere soziale Aktionen umzusetzen. „Vielleicht klappt das im Februar oder März“, sagt der 42-Jährige. Zuvor aber steht noch ein weiterer Höhepunkt des Jahres im Kalender der Schützen: das Titularfes­t in der Stadthalle. Bedürftige Menschen werden auch davon profitiere­n: Die Schützen halten dann eine Sammlung für den guten Zweck ab – und der Schützenkö­nig bestimmt, wohin das Geld fließt.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Stefan Räker ist gelernter Koch. Er bereitete das Hauptgeric­ht zu - und Marie Leifeld (hinten rechts) das Dessert.

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