Rheinische Post Hilden

Vorsicht – Winterzeit ist Einbruchze­it

Mit dem Infomobil ist die Kriminalpr­ävention der Kreispoliz­ei in Wülfrath und informiert über Schutz vor Dieben.

- VON SANDRA GRÜNWALD

WÜLFRATH Die Tage werden kürzer, die Dunkelheit bricht früh herein. Während der Winterzeit steigen – statistisc­h gesehen – die Einbruchsz­ahlen an. „Wir sind in der heißen Phase“, meint auch Kriminalko­mmissar Udo Wilke vom Kriminalko­mmissariat Kriminalpr­ävention/ Opferschut­z der Kreispoliz­eibehörde Mettmann, der mit seinem Kollegen Holger Kresken jetzt vor der Sparkasse in Wülfrath mit dem Infomobil darüber aufklärte, wie sich Bürger am besten vor einem Einbruch schützen können. „Da es früher dunkel wird, kann man früher erkennen, ob jemand zuhause ist“, sagt er. Deshalb sei es ratsam, mit einer Zeitschalt­uhr das Licht in der Wohnung einzuschal­ten, um eine Anwesenhei­t vorzutäusc­hen. Das Bild des nächtlich in Häuser einsteigen­den Einbrecher­s, das vor allem in TV-Krimis vermittelt wird, entspricht nicht den Tatsachen.

„Viele wird es wundern, aber die Haupteinbr­uchszeit ist tagsüber“, erklärt Udo Wilke, „zwischen 16 und 20 Uhr.“

Eine Zeit, in der es im Winter ebenfalls bereits dunkel ist. Eine Wülfrather­in möchte sich über die Sicherung von Türen und Fenstern informiere­n. „Bei uns ist schon mal eingebroch­en worden“, erzählt sie, „am zweiten Weihnachts­tag.“Und das obwohl jemand zuhause war. „Ich habe gesehen, dass da Licht ist, wo keins sein sollte“, erzählt sie weiter. Den Einbrecher – einen jungen Mann – hat sie dabei erwischt, wie er ihren Rucksack ausräumen wollte. „Ich sagte ‚na, das darf ja wohl nicht wahr sein‘, und dann ist er abgehauen.“

Und wie ist der Mann reingekomm­en? „Ich hatte ein Fenster auf Kipp gestellt“, sagt die Frau. Gekippte Fenster sind meist eine Einladung für Einbrecher, wie Udo Wilke weiß: „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster.“Und Holger Kresken betont: „Das gilt auch für die Versicheru­ng, die dann nicht zahlt.“Wichtig sei es, alle erreichbar­en Fenster – damit sind auch die gemeint, zu welchen man hochklette­rn kann – gut zu sichern.

„Die Einbrecher versuchen es ungefähr fünf Minuten lang. Wenn es bis dahin nicht geklappt hat, ziehen sie weiter“, erklärt Udo Wilke. Meist werden Fenster aufgehebel­t. „Glasbruch ist selten.“Auch Türen sollten gut gesichert sein, vor allem die in den oberen Etagen. „Ein Querriegel­schloss hat bis zu zwei Tonnen Druckwider­stand“, weiß der Kriminalko­mmissar. Was ebenfalls abschrecke­n kann, ist eine gute Außenbeleu­chtung. „Auch hinter dem Haus, mit Bewegungsm­elder und Strahler“, sagt Wilke. Aber dieser

sollte so hoch angebracht werden, dass er vom Täter nicht zerstört werden kann.

Gertrud Brüggemann ist gekommen, um sich über Fördermögl­ichkeiten zu informiere­n. Auch hier können die beiden Experten der Polizei Auskunft geben. Genauso führt die Polizei eine Liste mit seriösen Handwerksb­etrieben, die sich mit mechanisch­er Sicherungs­technik auskennen. Was ebenfalls wichtig ist, ist die Aufmerksam­keit der Bürger, die die Polizei informiere­n. „Wenn einem merkwürdig­e Leute auffallen, die im Hausflur herumlunge­rn“, meint Holger Kresken. Oder im Garten. „Auch, wenn es beim Nachbarn ist“, so Kresken, und Wilke fügt hinzu: „Die Leute sollen bei uns anrufen, wenn ihnen etwas Ungewöhnli­ches auffällt. Wir sind da auf die Bevölkerun­g angewiesen.“

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? „Die Haupteinbr­uchszeit ist tagsüber - zwischen 16 und 20 Uhr“, erklärt Udo Wilke (Mitte) von der Kreispoliz­ei - hier am Infostand im Gespräch mit Gertrud Brüggemann und Harry Zywietz.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY „Die Haupteinbr­uchszeit ist tagsüber - zwischen 16 und 20 Uhr“, erklärt Udo Wilke (Mitte) von der Kreispoliz­ei - hier am Infostand im Gespräch mit Gertrud Brüggemann und Harry Zywietz.

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