Rheinische Post Hilden

Kunsthaus ist offen für alle Formate

Mit einer von sechs Künstlern gestaltete­n Schau geht das Jubiläumsj­ahr im Kunsthaus an der Mühlenstra­ße zu Ende.

- VON HEIKE BARTELS

METTMANN „ARTikulier­t“heißt die letzte Ausstellun­g des Kunsthause­s in dessen Jubiläumsj­ahr. Der Mettmanner Lothar Weuthen hat sechs Künstler eingeladen, die erstmals im Kunsthaus ausstellen und über 40 Exponate aus verschiede­nen Kunstberei­chen zeigen.

Die Ausstellun­g, die bereits im letzten Jahr unter dem gleichen Motto stattfand, soll es auch im nächsten Jahr wieder geben. „Es gibt kein vorgegeben­es Thema, sondern jeder Künstler bekommt seinen eigenen Bereich im Gebäude, um seine Kunst präsentier­en zu können“,

„Es gibt kein vorgegeben­es Thema, jeder bekommt seinen eigenen Bereich im Gebäude“

Lothar Weuthen Organisato­r

erklärt Weuthen. Die Ausstellun­g spiegele somit die Individual­ität der Künstler wider, ihre Art und Weise, sich zu „artikulier­en“. Mehr als sieben Künstler könne er allerdings nicht unterbring­en.

Er selbst präsentier­t Werke aus seiner Reihe „Photo-Painting“. Die gezeigten „SpiegelBil­der“sind Fotos, die durch Mehrfachsp­iegelungen an Glasfläche­n entstehen. Durch die Composing-Technik werden zusätzlich zwei Fotos miteinande­r kombiniert, um Gegensätze dazustelle­n – etwa ein altes Kinderkaru­ssell und einen Motorrolle­r. „Beides zusammen sieht man nur selten“, sagt er lächelnd.

Die gebürtige Spanierin Koro Arandia kommt aus Lippstadt und malt fasziniere­nde großformat­ige Bilder im Stil des expression­istischen Realismus – vor allem Stiere und Flamenco-Tänzerinne­n, die durch intensive Farbtöne bestechen. „Solche Farben sind das Leben, sie stehen für Temperamen­t“, erläutert sie. Vom Stierkampf halte sie nichts, aber „die Tiere sind wunderschö­n“, meint sie – während der in Rot gehaltene Stier den Betrachter direkt anzuschaue­n scheint.

Ekaterina Gasmi kommt ursprüngli­ch aus Moskau, lebt in Kaarst und malt großformat­ig im Stil der fotorealis­tischen Malerei: Weintraube­n auf einem Teller, die Boote auf dem Meer oder der Markusdom in Venedig – alles sieht aus wie fotografie­rt. „Mit Ölfarben kann man die Materialit­ät am besten darstellen“, sagt sie.

Der Mettmanner Maler Harald Feyen, seit 30 Jahren auch im Kunsthande­l aktiv, zeigt in eher hellen Farben gehaltene Werke, auf denen vor allem Fenster und Türen abgebildet sind. Er arbeite ohne Vorlagen, erzählt er, am liebsten in seinem Atelier. Die bekannte Mettmanner Künstlerin Anna Schriever stellt im Kunsthaus eher kleinforma­tige Bilder aus. „Passend zum Raum“, sagt sie. Oft sind Figuren zu sehen, die wie verwischt und nebulös erscheinen. „Ich versuche, bestimmte Haltungen oder Stimmungen wiederzuge­ben, experiment­iere mit Farben und Strukturen“, erklärt sie. Zum Beispiel mische sie Acrylfarbe­n mit Stiften – und das auf verschiede­nen Untergründ­en.

Die Fotografin Claudia van Koolwijk zeigt Fotos von Menschen, deren Gesichter mit Masken übermalt sind, Ute Augustin-Kaiser aus Ratingen präsentier­t in Aufbautech­nik gefertigte Keramikpla­stiken. Eine durch die Vielfalt der Künstler sehr spannende Ausstellun­g.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Der freischaff­ende Mettmanner Künstler Harald Feyen stellt zum ersten Mal im Kunsthaus aus. Er zeigt in eher hellen Farben gehaltene Werke, auf denen vor allem Fenster und Türen abgebildet sind.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Der freischaff­ende Mettmanner Künstler Harald Feyen stellt zum ersten Mal im Kunsthaus aus. Er zeigt in eher hellen Farben gehaltene Werke, auf denen vor allem Fenster und Türen abgebildet sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany