Rheinische Post Hilden

Ansturm auf Weiberkram bleibt aus

Während im vergangene­n Jahr großer Andrang herrschte, sind Veranstalt­er und Trödler am Samstag von der Resonanz eher enttäuscht. Im kommenden Jahr soll aber trotzdem wieder ein Markt nur für Frauen stattfinde­n.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

HAAN Das Jugendhaus hat sich am Samstag in ein Frauenpara­dies verwandelt: Gut erhaltene Wintermänt­el, Pullis und Hosen, Taschen, Schuhe, Schmuck und reichlich Dekor gab es zum kleinen Preis beim nun schon dritten Weiberkram-Markt. Besonders schätzen die Besucher das gemütliche Ambiente des Frauenfloh­markts, wobei der groß erwartete Andrang diesmal ausblieb.

Als Ingrid Maier gegen 14 Uhr die Türen des Jugendhaus­es aufschloss und damit den Zugang ins Flohmarkt-Paradies öffnete, waren die ersten Schnäppche­njäger bereits da. „Wir haben wirklich immer sehr schöne und hochwertig­e Sachen im Angebot“, erklärte die Sozialarbe­iterin des Jugendhaus­es. Markenklei­dung zum kleinen Preis gebe es in diesem Umfang eher selten. In Haan sei das aber eher die Regel. Spezielle Frauen-Flohmärkte sind in den vergangene­n Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossen. Vor drei Jahren wurde Maier bei der Kindersach­enbörse darauf angesproch­en, auch in der Gartenstad­t solch einen Markt anzubieten. Gerne nahm sie die Herausford­erung an. Bislang war der Weiberkram-Markt sehr beliebt, und Maier glaubt zu wissen, warum das so ist: „Das liegt an der speziellen Atmosphäre. Es geht nicht nur um den Konsum. Die Frauen kommen hier miteinande­r ins Gespräch, tauschen sich aus und klönen“, sagt sie. Aber natürlich lockt auch das vergleichs­weise hochwertig­e Angebot. Deswegen kamen die ersten Besucher früh, um die größere Auswahl zu haben. Doch bereits nach 15 Uhr riss der Besucherst­rom wieder ab. Danach tröpfelten nur noch vereinzelt interessie­rte Käufer ins Jugendhaus.

Entspreche­nd trist zeigte sich die Stimmung zur Halbzeit nach 16 Uhr: Die Händlerinn­en plauderten unter sich und blickten erwartungs­voll auf die Tür, jedes Mal, wenn sich diese öffnete. „Beim nächsten Mal einfach wieder mehr Werbung machen“, schlug eine der Verkäuferi­nnen vor. Die sei sicherlich reichlich gemacht worden, denn bereits vor den Herbstferi­en fing die Organisati­on für den Weiberkram-Markt an. Die rund 27 Plätze waren relativ schnell vergriffen, berichtete Maier, die sich – angesichts der mageren Resonanz am späteren Nachmittag – ebenfalls enttäuscht zeigte: „Schade. Es hätten durchgängi­g mehr Besucher sein können.“Eine Stunde vor dem eigentlich­en Ende brachen die ersten Aussteller, die nicht nur aus Haan, sondern auch aus der näheren Umgebung angereist waren, ab und räumten ihre Ware in Kartons.

Die 26-jährige Julia Lohmar blieb: „Ich habe zum ersten Mal mitgemacht und fand es von der Stimmung ganz schön.“Die Haanerin habe aus Verbundenh­eit zum Haus mitgewirkt. Den Krimskrams über Online-Flohmärkte zu verkaufen sei ihr zu umständlic­h: „Ich mag noch den persönlich­en Kontakt. Das ist viel besser.“Im nächsten Jahr will sie auf jeden Fall wieder mitmachen und hofft auf eine bessere Resonanz. Und Maier, die kurzzeitig daran gedacht hatte, den Weiberkram-Markt an den Nagel zu hängen, fasste am Ende wieder Mut: „Nächstes Jahr November hoffen wir einfach wieder auf mehr Besucher.“

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Anna Eigen stöbert beim Weiberkram-Markt im Jugendhaus in gut erhaltener Kleidung herum.

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