Kandidatenschau in Düsseldorf
Die sechste und größte Vorstellungsrunde führte die drei Bewerber für den CDU-Vorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn, zur Regionalkonferenz in die Landeshauptstadt.
DÜSSELDORF müssen sich nach seinen Worten die Menschen darauf einstellen, ab 2030 wegen der steigenden Lebenserwartung noch später als mit 67 Jahren in Rente zu gehen: „Das ist ehrlich.“
Merz versuchte Bedenken zu zerstreuen, eine Zusammenarbeit mit ihm und Kanzlerin Angela Merkel könne aufgrund alter Rechnungen nicht funktionieren. „Natürlich geht das gut“, sagte er, „erst das Land, dann die Partei“. Merkel sei bis 2021 gewählt.
Die NRW-CDU spielt bei der bevorstehenden Wahl eine entscheidende Rolle: 296 der 1001 Delegierten, die am 7. Dezember beim CDU-Parteitag in Hamburg über den Bundesvorsitz abstimmen, gehören dem größten Landesverband an. Mit Merz und Spahn kommen zudem zwei der drei prominenten Kandidaten aus NRW. Der Landesvorstand will keine Empfehlung für einen der Bewerber abgeben.
CDU-Landeschef Armin Laschet begrüßte die Kandidaten und mahnte zu anständigem Umgang: „Egal wer das gewinnt, wir brauchen auch die beiden anderen.“Für die CDU ist es ein Novum, dass es mehrere Kandidaten für den Parteivorsitz gibt.
Neuerdings umwerben Merz und Spahn die Parteimitglieder sogar mit Schreiben. Beide setzen sich darin für mehr offene Debatten in der Partei ein und legen ihre Standpunkte in den wichtigsten Politikfeldern dar.
Bisher haben sich nur wenige CDU-Politiker offen zu einem der Kandidaten positioniert. Am Mittwoch sprach sich jedoch der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, gegenüber unserer Redaktion für Kramp-Karrenbauer aus: „In der Abwägung der Qualität aller Kandidaten repräsentiert Annegret Kramp-Karrenbauer die Breite der Partei vom Konservatismus bis zur christlichen Sozialethik am besten“, sagte Hardt. CDU-Landesgruppenchef Günter Krings hatte sich hingegen für Spahn ausgesprochen, der Parlamentarische Geschäftsführer in NRW, Matthias Kerkhoff, für Merz.