Bäcker Schüren kommt nach Gruiten
Am 12. Dezember geht ein mobiler Verkaufsstandin Betrieb. Beim Lebensmittelmarkt gibt’s Bewegung
GRUITEN Rund zwei Monate nach der Schließung der Bäckerei Büsch in Gruiten gibt es im Stadtteil bald wieder ein alternatives Bäckerei-Angebot zur Firma Steinbrinck. Bäcker Schüren eröffnet am 12. Dezember einen mobilen Verkaufsstand, der auf dem Edeka-Parkplatz an der Bahnstraße aufgestellt wird. Montags bis freitags von 6.30 bis 14 Uhr, samstags von 7 bis 13 Uhr sowie sonntags von 8 bis 11 Uhr können Kunden Brot, Brötchen, Kuchen und Teilchen kaufen. Es gibt auch Filterkaffee zum Mitnehmen. Torten gibt es im Verkaufsstand nicht.
Wie Kathleen Graf, Assistentin der Geschäftsleitung bei Bäcker Schüren, mitteilte, war es ein Anruf von Haans Bürgermeisterin Bettina Warnecke bei Schüren, der den Anstoß zum neuen Engagement in Gruiten gegeben habe. Seit Büsch nicht mehr besteht, müssen sich Gruitener insbesondere sonntags mit Geduld ausrüsten – oder eine weitere Strecke fahren –, um sich bei der einzigen noch im Ort verbliebenen Bäckerei Steinbrinck mit Backwaren zu versorgen.
„Vom 12. bis 14. Dezember dürfen sich alle Kunden über Eröffnungsangebote im Sortiment Brot freuen, am ersten Verkaufswochenende gibt es dann spezielle Brötchenangebote“, kündigt Kathleen Graf an. Bäcker Schüren sucht immer Mitarbeiter fürs Verkaufsteam in allen Filialen. Zwei bis drei Mitarbeiter sollen anfangs im Verkaufsstand tätig sein.
Im Oktober hatten der Edeka-Markt und die Büsch-Filiale im Marktgebäude zwischen Thunbuschund Bahnstraße geschlossen. Die Gruitener vermissen ihr geliebtes Lebensmittelgeschäft mit der vertrauten Ansprache durch die Mitarbeiter.
Zur Zukunft äußerte sich Dr. Jürgen Simon, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, im Fachausschuss. „Es sieht gut aus“, deutete er an, dass der Verkauf der Immobilie bald in trockenen Tüchern ist. In den nächsten Wochen könne ein Notartermin möglich werden. Die Planung des Interessenten sei es, „im Laufe des Februars wieder einen inhabergeführten Lebensmittel-Einzelhandel“zu eröffnen.
Jens Niklaus (SPD) bedankte sich für den Einsatz der Wirtschaftsförderung. Der frühere Edeka-Standort sei „sehr wichtig für Gruiten“. Es geht auch um den Bäcker. „Die Bahnstraße braucht die Frequenz“, stellte Niklaus fest und fügte hinzu, deshalb habe die SPD auch ein Bürgerbüro im Stadtteil beantragt. Diese Forderung fand indes in den Ratsgremien keine Mehrheit.
Bäcker Schüren ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Schon kurz nach dem Telefonat mit der Bürgermeisterin habe die Sondernutzungsgenehmigung vorgelegen. Die Annoncen, mit denen Schüren nach Mitarbeitern sucht, hätten zu guter Resonanz aus der Kundschaft gefreut. „Die Gruitener freuen sich auf uns“, sagt Kathleen Graf.
Schon jetzt werden Schüren-Backwaren im Stadtteil angeboten. Süheyia Gallmann verkauft eine Auswahl aus dem Brot- und Brötchen-Segment in ihrem Bioladen „Sonnenglück“, Bahnstraße 9a. Mit diesem Geschäft pflege Schüren eine gute Kooperation, betont Kathleen Graf. Es sei beabsichtigt, den im vorigen Jahr eröffneten Bioladen mit noch mehr Ware zu beliefern, damit Schüren-Kunden auch außerhalb der Verkaufsstand-Zeiten einkaufen könnten. Ob es künftig vielleicht eine Schüren-Filiale in Gruiten geben wird, ist noch unklar. Graf: „Wir halten alle Optionen offen.“
Zu Gruiten hat das 1905 in Haan von Roland Schürens Großvater gegründete Bäckerei-Unternehmen eine besondere Beziehung. In den 1980er Jahren gab es eine Kooperation zwischen Rolands Vater Rainer Schüren und dem Gruitener Landwirt Dr. Karl-August Niepenberg. Auf den Ländereien des heutigen Wohngebietes Hasenhaus wuchs Dinkel, den Schüren für seine Vollwertbackwaren verarbeitete. 1989 erhielten Schüren und Niepenberg für dieses Engagement den Umweltpreis der Stadt Haan. Und darum heißt eine Straße im Wohngebiet „Dinkelweg“.