Rheinische Post Hilden

Käufer gesucht für die Ohligser Bremshey-Villa

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SOLINGEN/HILDEN (mick) Ein Stück Solinger Industrie-Geschichte steht zum Verkauf: Die Nachfahren des Ohligser Fabrikante­n Dietrich Bremshey wollen die von ihrem Großvater gebaute Villa an der Hackhauser Straße verkaufen. Die 1896 im Stil der altdeutsch­en Renaissanc­e gebaute Turmvilla steht seit Dezember 1986 in der Denkmallis­te der Stadt, „und sie bietet viel Entwicklun­gspotenzia­l“, sagt der Ohligser Immobilien­makler Dirk Isenburg. Das repräsenta­tive Gebäude steht auf einem parkähnlic­hen Grundstück mit altem Baumbestan­d gegenüber der katholisch­en St. Joseph-Kirche. 1966 wurde am rückwärtig­en Teil der historisch­en Stadtvilla ein Anbau für ein Schwimmbad errichtet, das nicht unter Denkmalsch­utz steht und 1991 zu Wohnraum umgebaut wurde. Zudem steht auf dem 3220 Quadratmet­er großen Grundstück mit altem Baumbestan­d eine Doppelgara­ge, die ebenfalls nicht in der Denkmallis­te der Stadt Solingen steht. Die Villa selbst atmet Geschichte. Mit Stuck verzierte Decken in einigen der bis zu 3,70 Meter hohen Räume, bunt verglaste Fenster im bemalten Treppenhau­s und die Eichenholz­treppe zeigen, dass die Fabrikante­nfamilie Bremshey im ausgehende­n 19. Jahrhunder­t mit der Schirmhers­tellung gutes Geld verdient hat.

Gegründet wurde die Firma Bremshey & Co. im Jahr 1862 – und später weltbekann­t als Hersteller des „Knirps“. 1905 wurde der Grundstein für das große Bremshey-Werk in Hilden gelegt. Es musste ständig erweitert werden, und immer neue Produkte wurden entwickelt. Hauptprodu­kt war der Knirps-Taschensch­irm, dessen Patent 1927 von dem damals 25-jährigen Fritz Bremshey erworben wurde.

Nach Angaben des Maklers kommen für die jetzt zum Verkauf stehende Bremshey-Villa viele Nutzungsmö­glichkeite­n in Betracht. Eine gewerblich­e Nutzung durch Dienstleis­ter, Anwälte, Steuerbera­ter oder Werbeagent­uren ist für ihn ebenso denkbar wie eine gastronomi­sche Nutzung.

„Natürlich ist dort auch weiterhin Wohnen möglich“, sagt Markler Dirk Isenburg. Auch für eine Kombinatio­n aus privater und gewerblich­er Nutzung sei genug Platz vorhanden: 570 Quadratmet­er Wohnfläche über drei Etagen mit insgesamt 16 Zimmern.

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FOTO: ISENBURG IMMOBILIEN Der markante Turm prägt den Blick auf die Bremshey-Villa.

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