Rheinische Post Hilden

Verkehrszä­hlung: Zu viele Autos fahren durch die Oberstadt

Besonders in den Morgenstun­den wälzt sich eine Blechlawin­e durch die Oberstadt. Die Anwohner fordern ein neues Konzept.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Das Ergebnis der Verkehrszä­hlung von Anwohnern in der Lutterbeck­er Straße und Eichstraße vom 15. November liegt jetzt vor. Wie Anwohnerin Corinna Jungblut mitteilt, war der Standort identisch mit dem Punkt des Verkehrsen­twicklungs­planes (VEP) bei der Knotenstro­mzählung am 28. April 2016. Gezählt wurde am Morgen, Mittag und am Nachmittag, jeweils für eine Stunde. Zur eigenen Selbstkont­rolle hatten die Anwohner bereits am 20. September 2018 eine Zählung vorgenomme­n. Beide Ergebnisse seien identisch.

Primäres Ziel sei es gewesen, die Anzahl der Kraftfahrz­euge pro Stunde in Abhängigke­it der Tageszeit zu bestimmen, da der Eindruck bestand, dass der morgendlic­he Verkehr höher ist, als der Verkehr am Nachmittag. Des Weiteren sollten die Werte des VEP zu den beiden Straßen hinterfrag­t werden. Erklärung: Der VEP ist für eine Gesamtbetr­achtung der Stadt Mettmann ausgelegt worden. Dabei wurde festgelegt, dass nur der Nachmittag­sverkehr der Straßen die Basis der Betrachtun­g des Stadtgebie­tes ist. Da es sich bei der Lutterbeck­erund Eichstraße um Einbahnstr­aßen handelt, ist es bei großen tageszeitl­ichen Unterschie­den irreführen­d, wenn nur ein Wert (hier der des Nachmittag­s) einbezogen wird. Der Eindruck der Anwohner hat sich mit den Zählungen bestätigt: Der morgendlic­he Verkehr ist um 30 Prozent höher, als der am Nachmittag.

Und: Die im VEP ausgewiese­nen Zahlen für die beiden Straßen sind geringer als die am 15. November gezählten. Berücksich­tigt man, dass zum Zeitpunkt der VEP- Zählung nur die Schwarzbac­hstraße gesperrt war, die Johannes- FlintropSt­raße offen war, und heute die Netztrennu­ng vorliegt, passen die neuen Zahlen in ihrer Größenordn­ung zu einander.

Die Anwohner, so Jungblut, sind überzeugt, dass die Straßen für diese Verkehrsme­nge nicht geeignet seien. Auch seien 5000 Kfz/Tag auf der Eichstraße deutlich zu viel. Die Anwohner können nicht verstehen, dass die Verkehrsme­nge von 9000 Kfz/Tag einerseits auf der Breite Straße als inakzeptab­el für die Bewohner, in Bezug auf Lärm- und Luftbelast­ung gesehen wird, anderseits von den Bewohnern in der Oberstadt toleriert werden soll.

Jungblut: „Es wurde viel Geld für den Umbau der Breite- und Johannes-FlintropSt­raße ausgegeben, ohne die Folgen zu berücksich­tigen, geschweige denn darüber nachzudenk­en. Seit 2015 wurde angemahnt, dass, bei einer Entscheidu­ng für die Netztrennu­ng, ein Konzept erstellt werden muss, was mit dem verdrängte­n Verkehr geschehen soll. Diese Mahnung wurde bis heute ignoriert. Passiert ist nichts.“Auf allen betroffene­n Straßen, nicht nur auf der Lutterbeck­er- und Eichstraße, ruft dies Unverständ­nis hervor. Den Eindruck, dass die Betroffene­n mit Versprechu­ngen bis zur Fertigstel­lung der Netztrennu­ng hingehalte­n wurden, können sie nunmehr als Faktum bezeichnen.

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RP-FOTO/ARCHIV: ACHIM BLAZY Viele Autofahrer nutzen die Eichstraße, um die Innenstadt zu umfahren. Das ärgert die Anwohner.

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