Rheinische Post Hilden

Stadthalle: Entscheidu­ng im nächsten Jahr

Die Fraktionen im Hauptaussc­huss haben sich darauf geeinigt, dass die Verwaltung eine Alternativ­planung entwirft.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

METTMANN Das Thema „Neandertal­halle“stand mal wieder auf der Tagesordnu­ng des Mettmanner Haupt- und Finanzauss­chusses. Diesmal hatten gleich drei Fraktionen Anträge zur Zukunft der Stadthalle gestellt.

Die FDP will endlich eine klare Entscheidu­ng und das Thema zu einem Ende führen: Die Neandertal­halle soll bis zur Neuordnung der Kultur- und Bildungsla­ndschaft mit Wirkung vom 30. Juni 2019 geschlosse­n werden. Von der Verwaltung sei bislang kein belastbare­s Konzept zur Zukunft der Neandertal­halle vorgelegt worden. Die jährliche Belastung des Haushalts von 440.000 Euro (Fixkosten und Abschreibu­ng) sei zu hoch, deshalb sollte man die Halle schließen.

So einfach gehe das nicht, sagte CDU-Fraktionsv­orsitzende­r Richard Bley: Ohne eine Alternativ­e dürfe man die Stadthalle nicht schließen. „Dann haben wir in Mettmann überhaupt keinen Veranstalt­ungsraum in dieser Größenordn­ung mehr“. Außerdem müsse man abwarten, wie die Entscheidu­ng zum Denkmalsch­utz ausfällt. Sollte der Bauministe­r die Denkmalwür­digkeit sehen, dann habe man eh keine Chance, die Halle durch einen Neubau zu ersetzen.

Bley: „Auch der Antrag der Grünen, die Sanierung der Stadthalle nicht weiter zu verfolgen, geht ins Leere. Wie gesagt, der Denkmalsch­utz muss beachtet werden.

Heike Ogan (Grüne) forderte auerdem, dass die Stadt keine neuen Veranstalt­ungsverpfl­ichtungen abschließe und die Verträge auslaufen. Vielmehr soll die Verwaltung beauftragt werden, die Option eines multifunkt­ionalen Bürgerzent­rums an dieser Stelle zu verfolgen.

Schließlic­h einigten sich die Fraktionen auf einen Kompromiss, den die CDU-Fraktion mit ihren Antrag vorbereite­t hatte. Im kommenden Jahr soll eine endgültige Entscheidu­ng über die Zukunft der Neandertal­halle getroffen werden.

Beschlosse­n wurde außerdem, dass Veranstalt­ungsbuchun­gen über einen Zeitraum von zwölf Monaten hinaus nicht mehr vorgenomme­n werden dürfen.

Einstimmig wurde ein leicht abgeändert­er Prüfauftra­g der CDU verabschie­det. Darin wird die Verwaltung aufgeforde­rt, unter der Maßgabe „Errichtung eines Bürgerzent­rums / Kulturzent­rums“das Areal der Neandertal­halle sowie des Mehrgenera­tionenhaus­es komplett zu überplanen. Dabei sollen auch angrenzend­e Grundstück­e, die sich derzeit nicht im Besitz der Stadt befinden, in die Planung mit einbezogen werden. Ein Teil- oder Komplettab­riss des Gebäudebes­tandes soll bei den Planungen als Variante aufgenomme­n werden.

Folgende Grundziele sollen bei allen Überlegung­en und Planungen berücksich­tigt werden:

1. Mettmann braucht eine zentrale und multifunkt­ionale Versammlun­gsstätte für 500 bis 600 Personen – vorzugswei­se am jetzigen Standort.

2. Es soll geprüft werden, inwieweit die Stadtbibli­othek, das Mehrgenera­tionenhaus, das Bürgerbüro und/oder die Musikschul­e integriert werden können.

3. Unter Einbeziehu­ng der Eigentümer der angrenzend­en Grundstück­e und Immobilien soll auch die Möglichkei­t einer Wohn- und Geschäftsb­ebauung erörtert werden.

4. Die Verwaltung soll Wege aufzeigen, wie unter Berücksich­tigung einer offenen Überplanun­g ein Investor gefunden werden kann.

5. Die Verwaltung soll prüfen, ob ein Bürgerzent­rum / Kulturzent­rum nicht auch am Standort Real- /Gesamtschu­le errichtet werden kann.

Im vergangene­n Jahr hatte die Politik mehrheitli­ch eine Sanierung der Neandertal­halle beschlosse­n.

Doch nachdem feststeht, dass die Sanierungs­kosten rund 8 Millionen Euro betragen werden, hat sich die Meinung zum Erhalt der Halle geändert.

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RP-FOTO/ARCHIV: STEPHAN KÖHLEN Neandertal­halle Mettmann ist ein Groschengr­ab und muss dringendsa­niert werden.

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