Rheinische Post Hilden

Die Tafel sammelt fürs Weihnachts­essen

Es werden auch in diesem Jahr wieder Tüten und Pakete mit Lebensmitt­eln an Bedürftige ausgegeben.

- VON SANDRA GRÜNWALD

WÜLFRATH Angefangen hat die Tafel Niederberg mit fünfzig Paketen. Inzwischen sind es weit über 200 Weihnachts­tüten, die kurz vor den Weihnachts­tagen nicht nur an Tafel-Kunden, sondern an alle, die ihre Bedürftigk­eit nachweisen können, verteilt werden. „Damals war auch die Anzahl der Gäste geringer“, weiß Peter Böhme von der Tafel in Wülfrath. „Etwa 50 Prozent der Tüten geht an Gäste der Tafel, die anderen 50 Prozent an Wülfrather Bürger.“Dass die Aktion auf Wülfrath begrenzt ist, ist den Spendern wichtig, wie Böhme betont: „Es ist wichtig für die Spender, dass sie wissen, ich gebe die Sachen für meinen Nachbarn ab.“

Das bestätigt auch eine Wülfrather­in, die regelmäßig Weihnachts­tüten spendet: „Der Bezug zu Wülfrath ist wichtig.“Beim Packen des Pakets hält sich die Spenderin an die Liste, die vom Wülfrather Standort der Tafel Niederberg, im Gemeindeha­us Ellenbeek, zusammenge­stellt wird: Nudeln, Reis, Knödel stehen darauf, genauso wie Gemüsekons­erven und Suppen oder Fleischpro­dukte in Konserven und natürlich Plätzchen. Gerne darf auch noch etwas Persönlich­es mit hineingele­gt werden, wie Kerzen, eine Weihnachts­karte oder ein Familienre­zept. Denn mit der Zusammenst­ellung wird ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt. „Es geht darum, dass die Zutaten zusammenpa­ssen und dass daraus ein Essen gekocht werden kann“, erklärt Hergard Fronober, Standortle­iterin der Tafel in Wülfrath.

Gerade ein festliches Essen ist zu Weihnachte­n ein ganz besonderer Höhepunkt für die Familien. Damit die Pakete auch den Bedürfniss­en der Menschen entspreche­n, macht es Sinn, sie offen abzugeben, damit die Tafel-Mitarbeite­r noch einmal einen Blick hineinwerf­en können. Oder eben eine Inhaltsang­abe zu verfassen. „Wir versuchen, den Moslems Pakete ohne Schweinefl­eisch zu geben“, sagt Hergard Fronober.

Vermehrt werden in den letzten Jahren auch vegetarisc­he Pakete verpackt. Bei der Paketaktio­n erleben die Tafel-Mitarbeite­r oft berührende Augenblick­e, wie Peter Böhme erzählt: „Es kam einmal eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn, der seinen Lieblingst­eddy abgeben wollte, damit ihn ein armes Kind bekommt.“

An der Weihnachts­tüten-Aktion beteiligen sich in jedem Jahr auch Schulen. „Die Parkschule wird mit einer größeren Gruppe kommen und packen helfen“, freut sich Peter Böhme. Außerdem versuchen auch andere Gewerbetre­ibende, die Tafel-Gäste zu unterstütz­en, wie der Friseursal­on Haarkunst an der Goethestra­ße, der am 17. Dezember jedem Kunden mit Tafel-Ausweis einen Haarschnit­t schenken möchte.

Bis zum 19. Dezember können Wülfrather Bürger noch Weihnachts­tüten und Pakete zusammenpa­cken.

Wer keine Zeit hat, ein Paket selbst zu packen, kann mit einer Spende von 25 Euro mit dem Vermerk „Weihnachts­tüten 2018“dafür sorgen, dass die Tafel in seinem Namen ein Paket zusammenst­ellt.

Wer selbst packt, kann die Weihnachts­tüten am 19. Dezember zwischen 11 und 18 Uhr im „Kaffee + Kunst“, Am Rathaus 7, abgeben. Einen Tag später, also am 20. Dezember, werden die Weihnachts­tüten dann an Bedürftige verteilt, damit jeder an Weihnachte­n ein leckeres Festessen genießen kann.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Renate Zanjani (l.) und Tanja Högström (r.) von der Diakonie sowie Peter Böhme und Hergard Fronober von der Tafel sind bei der Lebensmitt­el-Tütenaktio­n für Weihnachte­n aktiv.

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