Die Tafel sammelt fürs Weihnachtsessen
Es werden auch in diesem Jahr wieder Tüten und Pakete mit Lebensmitteln an Bedürftige ausgegeben.
WÜLFRATH Angefangen hat die Tafel Niederberg mit fünfzig Paketen. Inzwischen sind es weit über 200 Weihnachtstüten, die kurz vor den Weihnachtstagen nicht nur an Tafel-Kunden, sondern an alle, die ihre Bedürftigkeit nachweisen können, verteilt werden. „Damals war auch die Anzahl der Gäste geringer“, weiß Peter Böhme von der Tafel in Wülfrath. „Etwa 50 Prozent der Tüten geht an Gäste der Tafel, die anderen 50 Prozent an Wülfrather Bürger.“Dass die Aktion auf Wülfrath begrenzt ist, ist den Spendern wichtig, wie Böhme betont: „Es ist wichtig für die Spender, dass sie wissen, ich gebe die Sachen für meinen Nachbarn ab.“
Das bestätigt auch eine Wülfratherin, die regelmäßig Weihnachtstüten spendet: „Der Bezug zu Wülfrath ist wichtig.“Beim Packen des Pakets hält sich die Spenderin an die Liste, die vom Wülfrather Standort der Tafel Niederberg, im Gemeindehaus Ellenbeek, zusammengestellt wird: Nudeln, Reis, Knödel stehen darauf, genauso wie Gemüsekonserven und Suppen oder Fleischprodukte in Konserven und natürlich Plätzchen. Gerne darf auch noch etwas Persönliches mit hineingelegt werden, wie Kerzen, eine Weihnachtskarte oder ein Familienrezept. Denn mit der Zusammenstellung wird ein ganz bestimmtes Ziel verfolgt. „Es geht darum, dass die Zutaten zusammenpassen und dass daraus ein Essen gekocht werden kann“, erklärt Hergard Fronober, Standortleiterin der Tafel in Wülfrath.
Gerade ein festliches Essen ist zu Weihnachten ein ganz besonderer Höhepunkt für die Familien. Damit die Pakete auch den Bedürfnissen der Menschen entsprechen, macht es Sinn, sie offen abzugeben, damit die Tafel-Mitarbeiter noch einmal einen Blick hineinwerfen können. Oder eben eine Inhaltsangabe zu verfassen. „Wir versuchen, den Moslems Pakete ohne Schweinefleisch zu geben“, sagt Hergard Fronober.
Vermehrt werden in den letzten Jahren auch vegetarische Pakete verpackt. Bei der Paketaktion erleben die Tafel-Mitarbeiter oft berührende Augenblicke, wie Peter Böhme erzählt: „Es kam einmal eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn, der seinen Lieblingsteddy abgeben wollte, damit ihn ein armes Kind bekommt.“
An der Weihnachtstüten-Aktion beteiligen sich in jedem Jahr auch Schulen. „Die Parkschule wird mit einer größeren Gruppe kommen und packen helfen“, freut sich Peter Böhme. Außerdem versuchen auch andere Gewerbetreibende, die Tafel-Gäste zu unterstützen, wie der Friseursalon Haarkunst an der Goethestraße, der am 17. Dezember jedem Kunden mit Tafel-Ausweis einen Haarschnitt schenken möchte.
Bis zum 19. Dezember können Wülfrather Bürger noch Weihnachtstüten und Pakete zusammenpacken.
Wer keine Zeit hat, ein Paket selbst zu packen, kann mit einer Spende von 25 Euro mit dem Vermerk „Weihnachtstüten 2018“dafür sorgen, dass die Tafel in seinem Namen ein Paket zusammenstellt.
Wer selbst packt, kann die Weihnachtstüten am 19. Dezember zwischen 11 und 18 Uhr im „Kaffee + Kunst“, Am Rathaus 7, abgeben. Einen Tag später, also am 20. Dezember, werden die Weihnachtstüten dann an Bedürftige verteilt, damit jeder an Weihnachten ein leckeres Festessen genießen kann.