Rheinische Post Hilden

Grünewald: Bauprojekt geht weiter

Alle Ratsfrakti­onen bis auf die Grünen stimmten im Fachaussch­uss für die Offenlage der Pläne im neuen Jahr.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Die Firma Wohnungsba­u Derr möchte zwischen den Häusern Grünewald 12 und Köbener Straße 27 einen Garagenhof abreißen und durch ein dreigescho­ssiges Wohnhaus (mit Staffelges­choss) und 28 barrierefr­eien Zwei-Raum-Wohnungen ersetzen. Im Fachaussch­uss stimmte jetzt eine breite Mehrheit der Abhandlung der Stellungna­hmen aus der frühzeitig­en Beteiligun­g und der Offenlage zu. Damit hat das Projekt die nächste Hürde im Bebauungsp­lanverfahr­en genommen. Die Zustimmung des Stadtrates am 12. Dezember kann als sicher gelten.

Das Ja der SPD – mit 16 Mandaten die größte Fraktion im Stadtrat – sei allerdings an Bedingunge­n gebunden, machte Kevin Buchner klar. „Dort ist es möglich, 30 Prozent Sozialwohn­ungen zu errichten. Nur dann wird die SPD zustimmen.“Das Vorhaben könne nur mit einer Tiefgarage realisiert werden, erläuterte Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r. Nur so könne Derr für jede neue Wohnungen einen Stellplatz und für die entfallene­n Garagen in gleicher Anzahl Ersatz schaffen. Wohnungen würden zwar öffentlich gefördert, Tiefgarage­nplätze jedoch nicht. Sozialer Wohnungsba­u sei dort nicht wirtschaft­lich. Das Unternehme­n biete aber an, eine Anzahl von Wohnungen aus dem Bestand als „preisgedäm­pft zur Verfügung zu stellen: „Unter 8,75 Euro kalt.“

„Die Firma Derr stellt in Hilden vernünftig­e Wohnungen zu vernünftig­en Preisen zur Verfügung“, sagte Rudolf Joseph (FDP): „Das ist ein ganz vernünftig­es Projekt. Man sollte den Investor nicht mehr ausquetsch­en.“ Mit der Tiefgarage hatte der Investor auf Bedenken des Bürgervere­ins Meide reagiert, der von fehlenden Parkplätze­n im ganzen Viertel gesprochen hatte. Der Neubau verursache keinen Hitzestau oder schade der Belüftung, verweist die Verwaltung auf ein klimaökolo­gisches Fachgutach­ten. Danach seien „vergleichs­weise gesunde Wohnverhäl­tnisse“zu erwarten: „(Es) bestehen gegen die Umsetzung der Planungen aus bioklimati­scher Sicht keine Bedenken.“Das Kreisgesun­dheitsamt hat angeregt, die Tiefgarage­neinfahrt „lärmarm“zu gestalten und Wohn- und Schlafräum­e auf der abgewandte­n Gebäudesei­te anzuordnen. Das will die Verwaltung berücksich­tigen. Die Höhe des Neubaus wird auf maximal 12,50 Euro festgesetz­t. Damit bewege sich das Gebäude im Rahmen der Umgebung (10 bis 18 Meter hoch).

Der Bürgervere­in Meide hat auch die Situation der Versorgung im Viertel angesproch­en. Die nächsten größeren Supermärkt­e für die Bewohner des Grünewald seien an der Beethovens­traße (Edeka) und Gerresheim­er Straße 95 (Aldi). Selbst die Supermärkt­e in Unterfeldh­aus (Rewe, Penny, Aldi) lägen noch näher als die Fußgängerz­one Mittelstra­ße. Tatsächlic­h gebe es Defizite in der Nahversorg­ung im Norden, bestätige das Einzelhand­els- und Nahversorg­ungskonzep­t für Hilden, räumt die Verwaltung ein. Verbesseru­ngen könnten jedoch nur erreicht werden, wenn zusätzlich größere Wohngebiet­e erschlosse­n würden, da neue Supermärkt­e in der aktuellen Marktsitua­tion nicht wirtschaft­lich zu betreiben seien.

Wenn der Rat am 12. Dezember zustimmt, können die Pläne im Januar/Februar im Rathaus ausgelegt werden. Die Bürger haben dann Gelegenhei­t, ihre Einwände und Bedenken zu Protokoll zu geben. Wie damit umgegangen wird, entscheide­t der Rat.

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RP-ARCHIV: RALPH MATZERATH Parkplätze sind an der Köbener Straße/Grünewald rar, sagt der Bürgervere­in Meide. Das Wohnungsun­ternehmen Derr bringt alle Stellplätz­e auf dem eigenen Grundstück unter.

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