Firma Eismann steht zum Verkauf
METTMANN (cz) Der Tiefkühlkost-Vertriebskonzern Eismann steht zum Verkauf, berichtet die WirtschaftsWoche. „Die Suche nach einem neuen Mehrheitseigentümer für Eismann läuft“, bestätigte der geschäftsführende Gesellschafter des Unternehmens, Frank Hoefer. „Wir wollen den Prozess spätestens im Sommer 2019 abschließen.“Es gebe bereits „drei ernsthafte Interessenten“, die den Anteil des niederländischen Finanzinvestors Gilde übernehmen wollen. Gilde hält seit 2011 die Mehrheit an der Gruppe mit Sitz in Mettmann.
„Unsere Präferenz wäre ein Investor aus dem Foodbereich“, der das Unternehmen bei Projekten wie dem Ausbau eines Feinkostshops im Internet unterstützt, so Hoefer. Mit dem Verlauf des klassischen Geschäfts, dem Vertrieb von Tiefkühllebensmitteln über selbstständige Handelsvertreter, zeigte sich der Unternehmenschef zufrieden. Für 2018 erwartet Eismann demnach einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 15 Millionen Euro. Eismann gilt nach Bofrost als Nummer zwei im hart umkämpften Markt für Tiefkühlkost-Lieferungen. Seit Jahren stehen die große Kühlhalle und große Teile der ehemaligen Eisfabrik bei Eismann leer. Es gab und gibt Vermarktungsversuche, doch die Immobilien sind so groß und im Fall des Kühlhauses auch nicht in alle Richtungen nutzbar. Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp von der Stadtverwaltung, sagte vor fünf Jahren, dass er in der Vergangenheit öfters Gespräche mit den Firmen Eismann, Schöller und Südzucker geführt habe. Es habe Pläne gegeben, in der ehemaligen Tiefkühlhalle einen Baumarkt oder ein Squash-Zentrum einzurichten. Auch von Abriss war die Rede, um dort Wohnhäuser zu bauen. Doch bislang habe der Eigentümer keine konkreten Schritte ergriffen.
Hinzu komme, dass Einzelhandel in den Gebäuden am Rande der Stadt laut Bezirksregierung und städtischem Einzelhandelserlass nicht zulässig sei. „Dieser Einzelhandelserlass bremst die Entwicklung der Fläche und damit der Stadt“, sagte Hoefer. Wenn es nach ihm ginge, sollte man die Immobilien abreißen und die Fläche neu bebauen. Doch wo ist der Investor?