Rheinische Post Hilden

Fortuna holt Pfannensti­el als Sportvorst­and

- VON PATRICK SCHERER

Der 45-Jährige ändert das Machtgefüg­e beim Fußball-Bundesligi­sten – und steht direkt unter Druck.

DÜSSELDORF Im Mai 2016 begann die Suche. Nun ist sie beendet. Fortuna Düsseldorf hat einen neuen starken Mann im sportliche­n Bereich: Lutz Pfannensti­el. Der gut vernetzte Weltenbumm­ler, der in seiner Torhüterka­rriere bei 26 Vereinen auf allen Kontinente­n aktiv war, erhält einen Vertrag bis Dezember 2021. Amtsantrit­t ist am kommenden Sonntag. Pfannensti­el wird das letzte Wort bei Transferve­rpflichtun­gen haben und als viertes Mitglied neben den Vorsitzend­en Robert Schäfer, Sven Mühlenbeck und Erich Rutemöller in den Vorstand rücken.

„Bereits im ersten Gespräch habe ich gespürt, dass Fortuna Düsseldorf ein spannender Verein ist, in dem sich sehr viel bewegen lässt“, lässt Pfannensti­el, der seit 2011 die Abteilung Internatio­nal Relations von Ligakonkur­rent TSG Hoffenheim geleitet hat, mitteilen. „Ich möchte diesen Weg mitgehen und dabei helfen, dass sich Fortuna in der ersten Liga etabliert. Ich danke der TSG, dass sie mir diese Chance ermöglicht und meiner Vertragsau­flösung zugestimmt hat.“

Der gebürtige Niederbaye­r steht direkt unter Druck. Er soll im Wintertran­sferfenste­r mit klugen Schachzüge­n dafür sorgen, dass der derzeit Letzte der Fußball-Bundesliga bessere Chancen hat, den Zwei-Punkte-Rückstand aufs rettende Ufer einzuholen. „Lutz Pfannensti­el hat Handlungss­pielraum. Wir werden einen signifikan­ten Betrag für Transfers freimachen“, sagt Aufsichtsr­atschef Reinhold Ernst im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie hoch der letztlich sein wird, hängt dann von den Vorschläge­n Pfannensti­els ab. Trainer Friedhelm Funkel hatte zuletzt betont, dass für ihn nur die Verpflicht­ung eines echten Qualitätss­pielers Sinn machen würde.

Fest steht: Der 45-jährige Pfannensti­el ändert bei Fortuna das Machtgefüg­e. Bisher führte vor allem Vorstandsb­oss Schäfer die Verhandlun­gen mit potentiell­en Zugängen. Die wichtigste­n Beteiligte­n bei Transfers waren eine Ebene darunter angesiedel­t: In der Scouting-Abteilung. Chefscout und Kaderplane­r Uwe Klein sowie Robert Palikuca, Manager der Lizenzmann­schaft, und Scout Goran Vucic gelten als nahezu unsichtbar­e Macher im Hintergrun­d. Die bekommen in Pfannensti­el nun einen neuen Chef vorgesetzt.

„Eine seiner ersten Amtshandlu­ngen wird vermutlich sein, sich mit der Scouting-Abteilung, Erich Rutemöller und dem Trainertea­m zusammenzu­setzen, um sich auszutausc­hen und einen gemeinsame­n Weg festzulege­n“, betont Ernst, der nicht glaubt, dass die Verpflicht­ung des Sportvorst­ands Eitelkeite­n verletzen wird: „Seine besonderen Fähigkeite­n auch im zwischenme­nschlichen Bereich waren ein wesentlich­er Grund für die Verpflicht­ung. Wir wollten jemanden, der im Team die Dinge weiterentw­ickelt, aber nicht gleich alles auf den Kopf stellt.“

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FOTO: IMAGO Lutz Pfannensti­el

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