Rheinische Post Hilden

Intergalak­tische Stimmakrob­aten

Seit mehr als acht Jahren feiern die außerirdis­chen Voca People ihren großen Siegezug rund um den Erdball. Am 3. und 4. Januar kommen die weißen Aliens zum Gastspiel in die Kölner Philharmon­ie.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN „Als Lior Kalfo an mich mit der Idee einer A-cappella-BeatboxSho­w herangetre­ten ist, war ich erst mal etwas skeptisch, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte. Ich kannte A-cappella von Gruppen wie Naturally 7 – aber eine Show, die auch noch speziell als Musikcomed­y gedacht war, war komplettes Neuland für mich“, erinnert sich der musikalisc­he Leiter der Voca People, Shai Fishman, an die Anfänge der intergalak­tischen Stimmakrob­aten vor acht Jahren. „Anfangs gab es nur die Idee, eine solche Show zu machen. Die Geschichte mit den musikliebe­nden Außerirdis­chen und den einzelnen Charaktere­n kam erst viel später.“

Für Fishman, der sich bis dato einen Namen als Komponist und Produzent

„So ein Feedback wie in Köln hatten wir noch nie. Das waren unvergessl­iche Abende“

Shai Fishmann Musikalisc­her Leiter

für Filmmusik und Musicals internatio­nal einen Namen gemacht hat, war es genauso Neuland wie für den Erfinder der Voca People, Lior Kalfo. Bevor 2009 die ersten Proben begann, hatte der Autor und Regisseur aus Tel Aviv die Idee bereits mehrere Jahre mit sich herumgetra­gen. Da man anfangs die herkömmlic­hen Kanäle noch nicht effektiv nutzen konnte, entschied man sich für das Internet, um die Voca People bekannt zu machen. Ein Video vom anderen Stern auf Youtube brachte binnen kürzester Zeit 50 Millionen Klicks und sorgte für den Durchbruch. „Es ist vor allem die Musik mit den verschiede­nen Medleys, die die Show trägt. Sie passen wir immer für jedes Land neu an. Die Medleys reichen von Jungs- und Mädchen-Medleys über Michael-Jackson- bis zu Broadway-Medleys. Auch für Deutschlan­d wird es wieder ein eigenes Medley geben“, verspricht Fishman.

Inzwischen sind die Voca People, die in ihrer Show A-cappella-Gesang, Beatbox-Kunst und MusikComed­y miteinande­r verknüpfen, weltweit erfolgreic­h. Dabei ist die Geschichte der weißen Aliens denkbar einfach: „Acht Außerirdis­che von Planeten Voca stranden mit ihrem Raumschiff auf der Erde. Von dort kommen sie nur wieder weg, wenn sie neue Energie tanken können. Möglich wird dies nur mit der Musik der Erdenmensc­hen, die die Voca People in sich aufnehmen und nur mit ihren Stimmen zu neuen Klanggebil­den verwandeln.“

„Die Show mit den Voca People ist einzigarti­g und speziell. Wir haben hier mehr als 70 Songs, die müssen einerseits gut bekannt und internatio­nal sein, anderseits sollten es auch gerade die Songs sein, die man nicht von einer klassische­n A-cappella-Show erwartet. Daher habe ich für mich eine ganz einfache Regel ausgemacht: Ich habe immer meine Mutter gefragt, ob sie einen Song kennt oder nicht und je nachdem wurde dieser in die Show übernommen oder nicht“, erklärt Fishman, wie er das Repertoire, das von Klassik über Rock und Pop bis zu Jazz-Standarts reicht, auswählt.

„Verändert hat sich seit 2010 immer wieder die Zusammenst­ellung der Musik. Mit jedem neuen Künstler kommt zudem eine neue Facette in die Show und die ist jeden Abend anders, da etwa 20 Prozent improvisie­rt wird. Das hängt auch immer von der Interaktio­n mit dem Publikum zusammen“, sagt Fishman.

An Köln hat er noch gute Erinnerung­en: „Als wir 2012 zum ersten Mal mit den Voca People in der Philharmon­ie waren, war ich total erstaunt von diesem besonderen Ort. Kreisrund sitzt das Publikum um die Bühne wie bei einem Amphitheat­er. Die Akustik ist einfach großartig und die Reaktionen des Publikums genauso. Das ist in jedem Land anders. In Brasilien gingen die Leute sofort mit, in Japan waren die Leute etwas stiller. In Köln hat es einen kleinen Moment gedauert, bis der Funke über gesprungen ist, dann war das Publikum aber voll da und hatte mächtig Spaß. So ein Feedback hatten wir noch nie. Diese Abende werde ich nicht so schnell vergessen“, sagt Fishman.

In die Philharmon­ie kommt die Show am 3. und 4. Januar. Karten gibt es unter Tel. 01806/101011 (20 Cent/Min. aus dem dt Festnetz).

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FOTO: BB PROMOTION (ARCHIV) Im Januar landen die Voca People wieder in der Kölner Philharmon­ie und versuchen genug Musik zu tanken, um zurück auf ihren Planeten zu gelangen. Dabei wird auch wieder viel improvisie­rt.

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