Rheinische Post Hilden

Sebastian Saufhaus blickt schon weiter voraus

Der ehrgeizige Trainer des 1. FC Wülfrath wuchs im Odenwald auf und arbeitet jetzt als Lehrer am Berufskoll­eg in Remscheid.

- VON KLAUS MÜLLER

WÜLFRATH Im Herbst des vergangene­n Jahres zog Michael Massenberg, langjährig­er Vorsitzend­er des Fußball-Bezirkslig­isten 1. FC Wülfrath, die Reißleine. Die mit Aufstiegsa­mbitionen in die Saison gegangenen Wülfrather hatten die Erwartunge­n bei Weitem nicht erfüllt und der Vorstand einigte sich, mit einem anderen Trainer einen Neuanfang zu wagen. Die Wahl fiel schnell auf Sebastian Saufhaus, der in der Vergangenh­eit zwei Spielzeite­n für

„Oberliga ist auch für mich als Trainer ein großes Ziel, doch es ist nicht einfach“

Sebastian Saufhaus Trainer 1. FC Wülfrath

den FCW aktiv war und auch die Kapitänsbi­nde trug. A-Lizenzinha­ber Saufhaus und Vorsitzend­er Massenberg wurden sich schnell einig und zur Winterpaus­e belegt der FCW mit 30 Punkten den siebten Tabellenpl­atz, nur vier Zähler hinter dem Aufstiegsr­elegations­platz.

„Ich fühle mich sehr wohl beim FCW. Hier finde ich auf der tollen Anlage am Lhoist-Sportpark ideale Spiel- und Trainingsb­edingungen vor und das Verhältnis mit dem Vorsitzend­en sowie die anderen Rahmenbedi­ngungen stimmen einfach. Zudem habe ich einen Kader zur Verfügung, in dem eine Menge Potenzial steckt. Zumindest mittelfris­tig lässt sich beim FCW etwas Gutes aufbauen“, erklärt Saufhaus, der sich als sehr ehrgeizig bezeichnet und die Wülfrather in die Landesliga führen möchte. Gleichwohl stellt er fest: „Da haben wir einen schweren, aber machbaren Weg vor uns, wobei der schwache Saisonstar­t sicher eine große Hypothek bedeutet. Da sind viele Punkte verschenkt worden, die in der Endabrechn­ung fehlen können.“

Der Vertrag des 36-Jährigen läuft bis zum 30. Juni 2020. „Wenn wir es in dieser Saison mit dem Aufstieg nicht schaffen sollten, haben wir noch eine Spielzeit vor uns, um dieses Ziel zu realisiere­n. Im Sommer dieses Jahres können wir den Kader gezielt verstärken und erneut angreifen“, betont Saufhaus. Der Coach weiß. dass Michael Massenberg mit seinem Klub mittel- oder langfristi­g noch einmal in die Oberliga möchte. „Oberliga ist auch für mich als Trainer ein großes Ziel, doch es ist nicht einfach, das zu verwirklic­hen. Wir sollten erst einmal in die Landesliga aufsteigen und was dann später mal kommen könnte, sollten wir in Ruhe abwarten“, zeigt sich Saufhaus als Realist. Trotzdem gibt er sich selbstbewu­sst. „Ich habe eine gute Traineraus­bildung und war früher Spieler in der Regionalli­ga. Daher traue ich mir schon zu, einen Verein in der Amateur-Oberliga oder sogar im Profifußba­ll zu trainieren“, offenbart er Ambititone­n auf eine Trainerlau­fbahn.

Aufgewachs­en ist Sebastian Saufhaus im Odenwald. „Ich bin ein echter Hesse, lebte aber grenznah zu Bayern.“Im Odenwald betrieb er zusammen mit einem Freund, der heute Trainer der U 14-Mannschaft des Bundesligi­sten TSG Hoffenheim ist, eine Fußballsch­ule und sammelte erste Trainererf­ahrungen. Aktiv war der Abwehrspie­ler für die Regionalli­gisten SV Darmstadt 98, VfR Mannheim und Viktoria Aschaffenb­urg. Nach seinem Abitur studierte Saufhaus an der Uni Darmstadt Sozialwiss­enschaften und Sport. Sein Lehramtsst­udium führte ihn 2013 nach Nordrhein-Westfalen – an einem Gymnasium in Düsseldorf-Oberkassel absolviert­e er sein Referendar­iat. Heute arbeitet der Fußball-Experte als Lehrer an einem Berufskoll­eg in Remscheid.

Am Niederrhei­n spielte Saufhaus zunächst für den damaligen Oberligist­en TuS Bösinghove­n (heute TSV Meerbusch) und war im Jugend-Leistungsz­entrum von Fortuna Düsseldorf als Technik-Coach tätig. Ex-Bundesliga-Profi Joachim Hopp, der damals den Landesligi­sten 1. FC Wülfrath trainierte, holte Saufhaus 2014 zum FCW. Unter Hopp und seinem Nachfolger Thorsten Legat blieb er zwei Jahre in der Kalkstadt, ehe er den Trainerjob beim Düsseldorf­er SC 99 übernahm und mit dem Klub 2017 in die Oberliga aufstieg. Der verheirate­te Familienva­ter mit zwei jungen Kindern wohnt in Wuppertal-Vohwinkel. „Es ist ein Vorteil, dass ich keinen weiten Weg zum Erbacher Berg in Wülfrath habe“, sagt Saufhaus. Da er mit Familie, Beruf und Verein gut ausgelaste­t ist, bleibt ihm kaum Zeit für Hobbys. „Um abzuschalt­en, schwinge ich mich aber gern auf mein Rennrad“, erzählt der Sportler.

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RP-FOTO: ARCHIV/BLAZY Sebastian Saufhaus hat als Trainer klare Vorstellun­gen. Beim 1. FC Wülfrath will der A-Lizenzinha­ber etwas aufbauen.

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